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Liebe 2000

Liebe 2000

Titel: Liebe 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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wi r haben«, ergänzt e d e r Dokto r g r im m ig . »Di e sinkend e Geburtsrate.«
    »Außerdem «, sagt e ich , u m di e erhitzte n Ge m ü ter etwa s z u beruh i gen , »auße r d e m hätt e di e Staatssicherheitsbehörd e längs t al l es , wa s w i r hier nur ver m uten, aufgedeckt.«
    »G e n au s o is t es« , bemerkt e Jes s trock e n.
    »Wa s wills t d u dami t sagen? « fragt e Mar v beunruhigt.
    »Er will sagen, daß das Ga nz e vielleich t ei n Plan unserer eigenen R e gierung i s t, um die Geburtenzahl e n z u senk e n« , sagt e de r Dokto r langsam .
    Jes s schüttelt e de n Kopf . » D a s wär e z u drastisch. Schein t mi r ehe r etwa s For t daue r nde s z u sein . Ic h wette , da ß i n de n letzte n zwanzi g Jahre n i n Neosh o nur Passaic-Mädch e n g e heiratet wurden. Und i c h gl a ube nicht, d a ß während d e r letzt e n fün f Jahr e h i e r ei n Kind gebore n wurd e – mi t A u sn a h m e de r McDan i els , un d da wa r si e fas t vierzig.«
    B y blickt e Jes s schar f an . »Me i ns t d u da s alle s wirklic h i m Ernst?«
    Jes s zerknittert e ei n Taschentuc h zwische n seinen feuchten Hä nd e n. »I c h h a be Angst.« U nd s e iner Sti m m e nac h z u schließen , hatt e e r da s wirklich.
    Marv sagte m it dünn e r, nervöser Sti mme : »Du erschrecks t un s alle . Spric h weiter . D u kanns t jetz t nicht aufhören. I c h werde ohn e dies nich t schlafe n können.«
    Jes s schluckt e kräfti g un d sagte : »Sche i n t mir , als wollt e jeman d di e Mensche n – aussterbe n lassen.«
    »Abe r wi e wolle n si e da s anstellen? « fragt e Mar v i n weinerliche m Ton.
    De r Dokto r antwortet e fü r Jess . »Hab t ih r scho n jemal s vo m Bieswur m gehört? « Wi r schüttelte n all e den Kopf . »Na t ürlic h nich t . Dies e Larve n sin d jetz t ausgestorben . A b e r frühe r verursacht e n si e i n warme n Gegende n ein e gefährlich e Rinderkrankheit . Di e erwachsene n We i b ch e n, di e wi e gew ö hnlich e Fliege n aussahen , l e gte n ihr e Eie r i n W u nde n un d A b schü r funge n i n der Haut der Rinder. Und na c hdem die Larven au s g e kro c he n waren , bohr t e n si e si ch in das Fl e i sch hine i n und fraßen ma nch m al die a rm e n Tier e be i lebendigem Leib e auf.«
    »Wa s ha t ei n ausgestorbene r Bie s wur m mi t unserem Fall zu tun ? « fragte Marv ung e duldig.
    Jess hielt einen A u genblick seine Hand in d i e Höh e , wi e e r e s vo r de n Ge s chworen e n z u t u n pflegte , wenn ei n Z e ug e i m begrif f war , ein e entscheidend e Aussage z u machen . Dan n blickt e e r de m D okto r zu.
    Und der D ok t or fuhr fort: »Die Wissenschaft hat de n Bieswur m vertilgt . Di e Weibchen , s o schie n es, wu r den nur ein m al begattet. Die En t o m ologen züchteten Schwär m e von Männch e n, sterilisierte n si e m it Ga mm astrahle n un d ließe n si e ausfliegen . Fü r de n Rest ihres Lebens legten die Weibch e n nur no c h unfru c htbar e Eier , un d de r Bieswur m wa r ausgetilgt.«
    »Abe r ic h seh e kein e – « b e gan n Mar v vo n neuem . Jes s schnit t ih m da s Wor t ab . »Anstat t di e Männche n z u sterilisieren , sterilisier t irgen d jeman d die Weibch e n un d m ach t si e s o schön , d a ß all e nu r si e heirate n wollen . Betrachte t e s ein m al von di e s er Seite: De r väterlich e Instink t is t ei n ererbte r Reflex . E r fehlt s o gu t wi e gan z vo r de r Ehe . F ür jede n Junggesellen sin d di e Kinde r eine s ander en e i ne Pest. Do c h d a nn heirate t er . Wen n e r Kinde r will , dan n nu r deshalb, wei l e r e s fü r natürlic h häl t – nich t etwa , wei l e r Kinder brau c ht.«
    Der D ok t or stim mt e ihm w iderstreben d zu , un d wir schlosse n un s an.
    Jes s macht e ein e weit e Armbewegung . »Demnach solle n wi r vernichte t werden.«
    » V on we m? « fragte ich.
    » V or etwa dreißig Jahren«, sagte Jess, »in den Fünfzigerin, sch w oren viele M ensche n darauf , si e hätten fliegende U ntertassen am H i mm el gesehen. I n den letzte n zw a n zi g Jahr e n v e rstummt e da s Gered e wieder . Ich bin der Meinung, d a ß irgend je ma nd – Be w ohner des Mar s ode r ehe r de r Venu s oder , wa s a m wahrscheinlichste n w ä re , Wesen , di e vo n außerhal b unsere s Son nen s yste m s ko mme n –, daß irg e ndwelche U nb e kannte i n Passai c ein e F abri k erric h te t haben . Un d ein e andere i n Leningrad , ein e dritt e i n Nanking , un d s o w eiter . Und nun lassen sie uns all m

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