Liebe 2000
! Si e habe n eine Gänseh a ut.«
»Ne i n , e s i s t herrlich. « Si e zog die K a ppe herunter un d schüt t elt e ih r Haar . »W o is t da s Hand t u ch ? Ach, da . Komme n Si e nu r herein , Jim . E s wir d Ihne n gut tun . «
»Ich ma g e s nicht, wenn es so ka l t ist.«
»Seien Sie do c h ke i n Fe igling ! «
Ei n Donnerschla g zerri ß di e Morgenstille . Mayo blickt e erstaun t zu m kla r blaue m Himme l auf . »Was wa r das? « fragt e er.
»S e hen Sie!« befahl Linda.
»Da s kl a ng wi e ei n Überschallkn a ll.«
»Da! « rie f si e ih m z u un d zeigt e nac h Westen . »Se hen Sie?«
Eine r de r West-Side-Wolkenkratze r stürzt e majestätisc h ein , san k i n sic h zusamme n wi e ei n TeleskopBeche r un d schleudert e Ma ssen von Zieg e l und Betonbro c ken heru m . Die nackten St ützbalk e n verdreht e n sic h un d knickten . Sekunde n spä t e r hört e m a n da s Krachen.
»M a nn, ist das ein Anblick!« mu r m elte Mayo überwältigt.
»Der A bstieg und Fa l l d e r groß e n Stadt. M a n gewöhn t sic h daran . Un d jetz t springe n Si e rein , Jim . Ich hol e Ihne n inzwische n ei n Handtuch.«
Si e lie f in s Haus . E r zo g Unterhos e un d S o c k e n aus, stand aber im me r noch am Beckenr a nd und tauchte unglü c klic h de n Z e h in s Wasser , al s si e mi t eine m rie sigen B a detuch wiede r ka m .
»E s is t fürchterlic h kalt , Linda! « jammert e er.
»H a b e n S i e den n nich t kal t geduscht , al s Si e no c h Ringe r waren?«
»Ne i n, nie. I mm er nur ko c hend heiß.«
»Jim , wen n Si e d a s teh e nble i ben , we r d e n Si e nie reingeh e n. Seh e n Sie do c h, Sie f a ng e n ja schon a n zu bibbern ! Is t da s da , u m Ihr e Taille , ein e Tätowierung?«
»Was ? Ac h so , ja . Ein e Python , fünffarbig . Geht ringshe r u m . Sehen S i e?« Er dreht e sic h stolz . »H a be ic h mi r mache n lassen , al s ic h ‘7 0 mi t de r Arme e in Saigo n war . Ein e orientalisch e Python . Elegant , nicht wahr?«
»Tu t e s seh r weh?«
»Ehrlich g e sagt, nein. Manche tun , al s se i da s Tätowiere n ein e chinesisch e Folter , abe r da s is t blo ß Angabe . Eigentlic h kitzel t e s vie l eher.«
»Sie waren 1970 S old a t ?«
»G e nau . «
»Wi e al t ware n Si e d a ?«
»Zwanz i g . «
»Un d jetz t sin d Si e siebenunddreißig?«
»Se c hsunddreißig . Ic h werd e siebenunddreißig.«
»Dan n sin d Si e als o vorzeiti g gra u geworden?«
» M öglich . «
Sie betrachtete ihn n a chd e nklich. »Wissen Si e was? Wenn Sie r e ingeh e n, s e hen Si e zu , da ß Ih r Kop f nicht naß wird.«
Si e lie f in s Haus . Mayo , beschä m t übe r sein e Un e n tschlossenheit , spran g m i t de n Füße n vor a n in s Wasser. Al s Lind a wiederkam , stan d e r bi s zu r Brus t i m Teich un d s p ritzt e sic h Wasse r in s Gesich t un d übe r die Schultern . Lind a bracht e eine n Hocker , ein e Schere und ein e n Ka m m mit heraus.
»Is t e s nich t wunderbar? « rie f si e ih m zu.
»Ne i n.«
Si e lachte . »Na , dan n k o mme n Si e wiede r raus . Ich werde Ihn e n die Haare schneid e n.«
Er kletterte an Land, tro c knet e sic h a b un d setzte sic h gehorsa m au f de n Ho c k er . Lind a stutzt e ih m das Haar . »D e n Bar t a u ch« , drängt e sie . »Ic h m ö cht e se hen, wie S i e wirklich ausseh e n.« Sie trim m te den Bart so kurz, d a ß er i h n a brasie r e n konnte , inspiziert e ihn und nickte befriedigt. »S e hr hüb s ch.«
»Ac h wo! « E r errötete.
» A uf dem Herd steht ein Eime r heiße s Wa s ser . Gehe n Si e hinei n un d rasiere n Si e sich . Anziehe n brauche n Si e sic h nicht.
Nac h de m Frühstüc k besorg e n wi r Ihne n n e u e Klei der. Und d a nn … holen wir den F l ügel.«
»Ich k a nn do c h nicht nackt au f de r Straß e rumlau fen!«
»Seie n Si e nich t albern . We r sieh t Si e denn ? U n d jetz t beeile n Si e sich.«
Si e fuhr e n z u A b ercrombi e & Fitc h i n de r Madison Av e nue, n a he der 4 5 t h Stree t – May o scham h af t i n sein Handtuc h gewickelt . Lind a erzählt e ihm , da ß si e seit Jahre n St a mmkund e dor t sei , un d zeigt e ih m di e Verkaufsquittungen , di e si e m i t de r Zei t angesammel t hatte . May o prüft e si e neugierig , w ä hren d si e sein e Maße nahm und sich auf d i e S uche n a ch einem passend e n An z ug m achte. Als sie hochbe lade n wiederkam , wa r er
regelrech t empört.
»Ic h hab e ei n Paa r wunderschön e Elch-Mokassins gefund e n, und
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