Liebe 2000
ih m doch wiede r nich t s o gan z – bi s jetzt.
Vielleich t wa r diese r klein e Bas t ar d doc h e t wa s Besonderes.
Ich nahm den So l o a ufs K o r n, der drei R e ihen vor m i r au f de m Eckpla t z ho c kte . Ic h konnt e verdam m t wen i g be m e rken. Der So l o hatte seine (ihre?) Kappe abg e no mme n und die Felljac k e halb herabg e z og e n.
»Bis t d u sicher?«
»S o siche r wi e nu r etwas . Es ist ein Mäd c hen . «
»W e nn schon – aber sie spi e l t mi t sic h selbs t wi e ein Junge.«
Bloo d kicherte . »Sie h ma l e i ne r an« , sagt e e r sarkastisch.
De r gehe i mnisvoll e So l o bli e b sitzen , al s wiede r d i e Gemein e Behandlun g anlief . Da s konnt e dafü r sprechen , da ß e s ei n Mädche n war . Di e meiste n Solo s und alle Mitglieder der Roverb a nden waren nach dem scharfen Film gegangen. Ein S c h w uler kn i ete vor seine m Freun d un d blie s ih m e i nen ab, a ber ich glaube nicht, daß s i ch die beiden H o m os viel darum scherten, ob e i n M ä dch e n im Theater w a r oder nicht. Das Kino füllt e sic h nich t meh r vo n neuem . Di e Ausgäng e stan den offen; er (sie) konnte geh e n, woher er (sie) geko mme n w a r. Ich sah mi r die Gemein e Behandlun g ein zweite s Ma l an . Bloo d schlie f ein.
Als der gehei m nisvol l e Solo auf s tand, ließ ich ihm Zeit , di e Waffe n z u hol e n, fa lls er welche abgeg e b e n hatte . Dan n zo g ic h Bloo d a n seine m großen , zottigen Oh r un d sagte : »G e he n wir. « E r schlurft e hinte r mi r den Gang entlang.
Ic h holt e di e Pistole n un d tra t au f di e Straße . Leer.
»S c hön. Su ch! Woh i n ist sie gegang e n?«
»Nac h rechts.«
Währen d wi r losg i n gen , lu d ic h de n B r ownin g m i t Munition a us dem Patron e ngürtel. Ich konnte nie m ande n i m Ruinenfel d de r a u sgebombte n Häuse r entdecken . E i n e lausige , go t tverdam m te Gegend , diese r Teil de r Stadt . Abe r sei t di e Flicker s da s Metropo l betrieben , br a u chte n si e nicht s m eh r auszubessern , u m für ihre n Lebensunterhal t z u s o rgen . Erstaunlich : Di e Drache n hatte n ei n Machtkart e l l inn e un d e r hielte n von den a nder e n R ove r banden Tri b ute; Teds Clique m ußte sic h u m di e Sammel b ecke n kü m mern , di e Bastinados arbeitete n wi e Feldarbeite r au f de n Marihuanaplantagen , di e Barbado s Black s verlore n jede s Jah r mehrere Dutzend Ba nd e n m itglieder beim Reinig e n der über d i e ganz e Stad t verteilte n Str a hlung s gruben, und die Flicker s mußte n nu r diese s Filmtheate r führen.
We r imme r ih r erste r A n f ührer gewesen wa r, als sich vor – ich weiß nicht w i e viele n – Jahr e n wildernde So l os z u Roverb a n de n zusammengeschlosse n hatten, eines m uß ich ihm zugestehen: Er war ein verda mm t helle r Kopf . E r wußte , welch e Einrichtung e n ma n brau c h te.
»Hie r is t si e abgebog e n« , sagt e Blood.
Ic h folgt e ihm , al s e r d e m Stadtran d zustrebte , der blaugrüne n Strahlung , di e noch i mme r von den Berg e n herabflimmerte . Ic h wußt e jetzt , da ß e r rech t hatte . Da drauße n la g de r Zug a ngsschach t zu r Unterstadt . E s war als o ei n Mädch e n , w u nderbar.
Bei dem Ged a nk e n strafften sich me ine Arschbacken . Ic h wurd e steif . Fas t ein Monat war verg a ng e n, sei t Bloo d dies e Solo - N utt e i m Kelle r de r Markthalle aufgestöber t hatte . Si e wa r drecki g gewesen , un d ich hatt e mi r vo n ih r Filzläus e geholt , abe r einerlei : Sie wa r ein e Fra u gewes e n . Un d nachdem ich sie erst gefessel t hatte , beramm e lt e ic h si e mehrer e Male , un d sie war zie m lich gut g e we sen. Sie hatte auch Spaß dar a n, obwoh l si e mic h anspuckt e un d schrie , si e würd e mich umbringen , wen n si e wiede r lo s k äme . Ic h lie ß si e gefessel t zurück , u m sicherzugeh e n . Al s ic h i n de r vorletzte n Woch e vorbeischaute , wa r si e weg.
»P a ß au f «, warnte B l ood und wich ein e m Krater aus , de r sic h nu r vag e ge g e n die Schatten r i ng s um abhob . Irg e nd etwa s bewegt e sic h i n de m Krater.
Währen d wi r un s weite r eine n We g durc h da s Nie m andslan d bahnten , überleg t e ic h mir , waru m all e auße r eine r Handvol l Solo-N u tte n un d de n Weiber n in den Rove r banden J ungen w a ren . De r Krie g hatt e die me isten Mädch e n getötet, un d da s ware n di e üblichen Kriegsfolg e n – w e nigstens hatte es Blood beh a upte t . Die Dinge r ,
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