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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee Roszel
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mehr weiß, was man sagen soll?"
    Marc lächelte sie kurz an, bevor er sich wieder auf die Arbeit konzentrierte und die Spritze setzte. „Ich weiß, was ich sagen soll, Miss Baptiste."
    „So? Was denn?"
    „Essen Sie keine Erdbeeren."
    Sie lachte erneut, und er spürte, wie ihm ein seltsamer, erregender Schauer den Rücken hinunterlief. So etwas hatte er noch nie erlebt. Er sah sie an und stellte fest, dass sie die Augen geschlossen hatte.
    „Fertig", erklärte er einen Moment später und zeigte ihr die leere Spritze, als sie ihn flüchtig anblickte. „Das war doch nicht so schlimm, oder?"
    Maxine wandte sich ab und zog sich einen Stuhl heran. „Versuchen wir, es nicht zur
    Gewohnheit werden zu lassen, okay?" Sie setzte sich hin und deutete auf sein Sandwich.
    „Essen Sie, Doc."
    Nachdem er seine Utensilien entsorgt hatte, nahm er ihr gegenüber am Tisch Platz und blickte kurz auf seinen Teller. „Gnu auf Weißbrot, stimmt's?"
    „Natürlich." Maxine stützte die Ellbogen auf den Tisch und legte das Kinn in die Hände,
    „Ganz wie versprochen."
    Neugierig hob er die obere Scheibe ab, um herauszufinden, was sich wirklich darunter verbarg, und traute seinen Augen nicht, als er die Nudeln mit Hackfleischsoße sah. „Sie haben mir ein Sandwich mit kalten Spaghetti Bolognese gemacht?" Ungläubig blickte er Maxine an.
    Sie nickte und lächelte etwas schief.
    „Wie geht's Ihrem Kopf?"
    Sogleich runzelte sie die Stirn, schien über die Frage gründlich nachzudenken. „Er fühlt sich ziemlich gut an."
    Dieses Mal versuchte Marc vergebens, ein Lächeln zu unterdrücken. „Fein." Das
    Schmerzmittel wirkte bei ihr offenbar sehr schnell.
    „Doc?"
    Er legte die Brotscheibe wieder zurück. „Ja?"
    „Machen Sie sich keine Sorgen."
    Prüfend betrachtete er sie und beugte sich etwas vor, denn sie redete sehr leise. Hatte er sie richtig verstanden? „Ich soll mir keine Sorgen machen?"
    „Ja."
    „Worüber, Miss Baptiste?"
    Maxine legte die Hände flach auf den Tisch und neigte sich leicht vor. „Ich werde Ihnen in der Praxis nicht nachstellen."
    „Wie bitte?" Bestimmt hatte er sich verhört.
    „Sie sind süß, Doc, aber nicht mein Typ."
    Erstaunt blickte er sie an und lehnte sich wieder zurück. Sie hatte ihm nichts mitgeteilt, was ihm nicht schon klar gewesen war, doch ihre Direktheit verblüffte ihn. Und im Gegensatz zu ihm schien sie über die Tatsache als solche nicht traurig zu sein. Natürlich hatte er nicht gewollt, dass sie ihm nachstellte. Allerdings wäre er an einem kleinen Flirt nicht uninteressiert gewesen. „Ich ... weiß Ihre Offenheit zu schätzen."
    „Es ist so, Doc", flüsterte sie. „Ich werde nur kurze Zeit hier sein, und egal, was Sie denken, ich schlafe nicht einfach so zum Spaß mit jemandem."
    Marc presste die Lippen zusammen. Ja, er hatte diesbezüglich einen Witz gemacht. Schon beugte er sich wieder vor und wollte etwas erwidern, als er die Tränen in ihren grauen Augen bemerkte und einen Moment lang keinen Ton mehr herausbrachte.
    „Sie mögen mich nicht, Doc."
    „Natürlich mag ich Sie", protestierte er, nachdem er sich geräuspert hatte. Ich möchte es zwar nicht, fügte er insgeheim hinzu, und werde erleichtert sein, wenn Sie wieder weg sind, aber ... „Vielleicht hilft es Ihnen, sich besser zu fühlen, wenn ich Ihnen sage, dass auch Sie nicht mein Typ sind."
    Maxine schniefte und blickte weiterhin unglücklich drein. „Das ist gut, Doc." Sie legte die Arme um den Teller und ließ den Kopf auf das Sandwich sinken. „Gut..."
    „Miss Baptiste?" fragte Marc leise, doch sie reagierte nicht. Offenbar war sie
    eingeschlafen.
    Er betrachtete sie eine Weile. Ihr blondes Haar schimmerte golden im sanften Schein der Kerzen, und die glitzernden Armbänder am linken Handgelenk erinnerten ihn an ihre Augen. Verwirrt schüttelte er den Kopf, stand auf und blies die Flammen aus. Dann ging er um den Tisch herum und hob Maxine hoch, auch wenn er nicht begeistert darüber war, dass er sie in ihr Zimmer tragen musste.
    Instinktiv kuschelte sie sich an ihn, und er verspürte sogleich wieder ein Prickeln. Du bist Arzt, ermahnte er sich stumm, und sie ist deine Patientin. Und ab morgen würde sie seine Angestellte sein.
    Welche beglückenden Gefühle sie auch in ihm weckte, er sollte diese tunlichst im Keim ersticken. Denn in einem hatte Maxine zweifellos Recht: Er war nicht ihr Typ und sie nicht seiner. Es war gut, dass sie das geklärt hatten, und es war noch besser, dass sie der gleichen Meinung

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