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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee Roszel
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fragte, was sie erst empfinden würde, wenn er sie richtig anlächelte.
    „Vielleicht könnte ich auch ein oder zwei Gnus auf Weißbrot verspeisen", antwortete sie und meinte, ein kleines Lachen in seinen braunen Augen aufblitzen zu sehen.
    „Sie machen die Sandwiches, und ich hole die Medizin."
    Marc führte sie in die Küche, und Maxine staunte über sich, weil sie nicht versuchte, sich aus seinem festen Griff zu befreien. „Autsch!" stieß sie leise hervor, als er die Deckenbeleuchtung einschaltete und das helle Licht sie blendete.
    Er blickte sie kurz an und machte die Lampe wieder aus. „Sie sind wohl kaum an
    Elektrizität gewöhnt?"
    „Nur nicht an Fünftausend-Watt-Birnen", witzelte sie.
    „Ich schätze, ich kann für eine kopfschmerzfreundlichere Wattzahl sorgen." Marc ließ sie los und ging zu einem Schrank, um eine Streichholzschachtel und mehrere Stumpenkerzen herauszunehmen, die wenig später vom Küchentisch aus ein sanftes Licht verbreiteten. „Besser?" Er wandte sich zu ihr um.
    Maxine betrachtete ihn fasziniert. Er war ein Bild von einem Mann. Sein
    sonnengebräunter Oberkörper schimmerte golden in dem schummrigen Licht, und die lange Pyjamahose mit dem Kordelzug betonte seine schmalen Hüften. Sie nickte bestätigend und schaffte es endlich, den Blick von ihm abzuwenden und auf den Kühlschrank zu richten.
    „Ja, danke."
    „Ich bin gleich wieder da."
    „Nur keine übertriebene Eile", erwiderte sie leise und hoffte, dass sie sich bis zu seiner Rückkehr halbwegs gefangen hatte.
    Sieh ihn einfach nicht an, ermahnte sie sich stumm, während sie den Inhalt des
    Kühlschranks inspizierte, mach die Sandwiches, nimm die Schmerztablette, und geh in dein Zimmer.
    Als Marc in die Küche zurückkam, stand Maxine mit dem Rücken zu ihm über eine
    Arbeitsfläche gebeugt. Mit ihrem zerzausten schulterlangen blonden Haar, dem weiten
    weißen T-Shirt, das ihr bis über den Po reichte, und den zu großen, umgekrempelten weißen Socken sah sie aus wie ein kleines Mädchen, das sich bei seinem Daddy Sachen ausgeliehen hatte.
    Nein, nicht wie ein kleines Mädchen, dachte Marc im nächsten Moment, als er
    schemenhaft die weiblichen Rundungen erkannte, die er noch vor kurzem deutlich gespürt hatte. Bei der Erinnerung wurde ihm gleich wieder anders. Menschenskind, ermahnte er sich stumm, du bist Arzt, also benimm dich auch wie einer. Er räusperte sich, um auf sich aufmerksam zu machen, und trat auf sie zu.
    Als er fast bei ihr war, drehte sie sich um und präsentierte zwei Teller. „Voila, die Gnusandwiches", verkündete sie heiter und verstummte, als sie sah, was er in der Hand hielt. „Was ist denn das?"
    „Eine Spritze. Die wirkt schneller."
    Maxine schnitt ein Gesicht, ging an ihm vorbei und stellte die Teller jeweils an das Tischende. „Ich dachte, Sie würden mir eine Tablette geben, Doc." Sie wandte sich zu ihm um.
    Herausfordernd zog er die Augenbrauen hoch. „Und ich dachte, Sie wären die Frau, die sich selbst das Bein geschient hat. So ein kleiner Einstich mit der Nadel kann Ihnen doch nichts ausmachen."
    „Sie haben mich heute schon mehrfach gestochen", meinte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. „Sind Sie es nicht allmählich leid, mich als Nadelkissen zu benutzen?"
    „Ich kämpfe dagegen an", erwiderte er und war selbst überrascht von seiner Antwort, die zweifellos jeden Ernst vermissen ließ. Bei der Behandlung von Patienten verstand er eigentlich keinen Spaß.
    Kläglich blickte Maxine ihn an und schob dann widerwillig einen Ärmel hoch. „Okay,
    vergnügen Sie sich", forderte sie ihn auf und sah ihn gereizt an, als er auf sie zuging. „Ich habe Ihnen so ein köstliches Sandwich zubereitet, und wie vergelten Sie es mir?"
    „Sie werden sich danach besser fühlen", versicherte er. „Reagieren Sie auf irgendetwas allergisch?"
    „Auf Erdbeeren."
    Marc unterdrückte ein Lachen. „Glücklicherweise verwende ich die höchst selten als
    Schmerzmittel."
    Wieder schnitt sie ein Gesicht. „Oh, das meinten Sie. Dann ist die Antwort nein ...
    zumindest nicht dass ich wüsste."
    „Was lösen Erdbeeren bei Ihnen aus?" erkundigte er sich, während er eine kleine Stelle an ihrem Oberarm desinfizierte.
    „Einen juckenden Hautausschlag."
    „Hm." Er blickte sie verwirrt an, als sie lachte. „Was ist daran so komisch?"
    Maxine schüttelte den Kopf. „Nichts. Ihr ,Hm' hat nur so professionell geklungen. Hat man Ihnen an der Uni beigebracht, dass man einfach ,Hm' sagt, wenn man nicht

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