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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee Roszel
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zweifelnd betrachtete.
    „Danke, Sie Naturfreundin, aber ich habe Ihnen eigentlich das Haus gezeigt."
    „Oh ... natürlich. Es ist schön. Und dort wohnt Susan?"
    Marc lehnte sich gegen die Balustrade. „Susan, Jake und ihr Sohn Kyle sowie unser
    Vater George und etwa zwei Dutzend Angestellte."
    Maxine nickte und blickte erneut zum Hügel hinauf. „Ihr Bruder und Ihr Vater leben dort oben?"
    „Ja."
    „Und Sie nicht?" Durchdringend sah sie ihn an. „Es ist schon schlimm, wenn man ein solcher Griesgram ist, dass selbst die eigene Familie es nicht mit einem aushält." Sie schüttelte den Kopf. „Bestimmt haben Sie erst einen Förderkurs in Umgangsformen absolvieren müssen, bevor man Ihnen die Approbation erteilt hat."
    „Ich bin kein Griesgram," Finster blickte er sie an.
    „Gut, und ich bin nicht mit vierzig Stichen genäht worden."
    „Mit sechs Stichen."
    „Meinetwegen. Allerdings ist es mir durch Ihre griesgrämige Art so vorgekommen, als
    wären es vierzig." Maxine sah an ihm vorbei in die Ferne. „Was nur beweist, wie Recht ich habe."
    „Meine Umgangsformen sind völlig in Ordnung, Miss Baptiste."
    „Dass ich nicht lache!"
    „Es hat sich noch niemand beschwert. Sie bringen einfach den Griesgram in mir zum
    Vorschein."
    Ärgerlich betrachtete sie ihn. „Dann haben wir das gleiche Talent. Die meisten Leute finden mich nämlich bezaubernd."
    „Was Sie nicht sagen", erwiderte er spöttisch lächelnd. „Und um Ihre Frage zu
    beantworten ... Ich wohne in diesem Cottage, weil es das Arzthaus ist. Es liegt näher am Steg, und die Patienten sind es seit fünfzig Jahren gewohnt, hierher zu kommen."
    Maxine dachte einen Moment darüber nach, fand die Begründung dann allerdings nicht
    stichhaltig genug. „Das erklärt nicht, warum Sie hier wohnen."
    „Weil ich der Arzt bin, Miss Baptiste."
    Welch liebenswerte Einstellung, dachte sie beunruhigt und verdrängte das Gefühl gleich wieder. „Sie könnten doch trotzdem dort oben leben und zu den Sprechstunden hier unten sein."
    Marc nickte. „Das könnte ich. Aber ich wohne gern hier."
    Er ist offenbar kein Snob, schoss es ihr durch den Kopf, und sie gab ihm im Geiste
    weitere zehn Punkte, bevor sie sich verwundert fragte, warum sie ihn eigentlich bewertete.
    Wo er auf der Insel lebte, war letztlich egal. Entscheidend war, dass er sich dem Inselleben verschrieben hatte. Das war sein verflixter Charakterfehler! Und nun hör endlich auf, dich mit ihm zu befassen, ermahnte sie sich stumm und streckte die Arme über den Kopf, als wäre ihr langweilig.
    „Wenn die Besichtigungstour jetzt beendet ist, würde ich gern wieder reingehen und
    weiteressen."
    Marc nickte kaum merklich. „Wir müssen heute Nachmittag noch viel besprechen, Miss
    Baptiste." Er sah kurz auf seine Armbanduhr. „Es wäre angenehm, wenn wir in einer Viertelstunde, anfangen könnten."
    Sicher, sie stand in seiner Schuld, doch musste er deshalb so überheblich sein? „Ich dachte, der Sonntag wäre frei."
    „Ich habe meine Meinung geändert." Marc legte die Hände aufs Geländer und lehnte sich zurück. „Was ist? Wollen Sie nun weiteressen oder nicht?"
    Am liebsten hätte sie ihn über die Balustrade ins Gras gestoßen, widerstand allerdings diesem Drang. „Ich gehe schon." Sie wandte sich zur Tür und ermahnte sich stumm, dass sie seinen Wünschen entsprechen musste, und zwar volle drei Wochen lang. „Hoffentlich überlebe ich es."
    „Haben Sie etwas gesagt, Miss Baptiste?"
    Wütend drehte sie sich zu ihm um. „Ich heiße Maxine, was Sie sich leicht merken können sollten, Doc. Sie halten sich für den Größten. Also denken Sie an sich, bemühen Sie Ihre Lateinkenntnisse, und schon dürften Sie sich an meinen Vornamen erinnern. Alles klar, Maximus?"
    Er zog die Augenbrauen hoch. „Und ich heiße Marc und nicht Doc", erklärte er leise, aber mit einem gereizten Unterton. „Und ich will weder als Medizinmann noch als Brummbär bezeichnet werden", fügte er mit vorwurfsvollem Blick hinzu.
    Ja, dachte Maxine beschämt, dass ich ihn einen Brummbären genannt habe, ist
    schlimmer als die Tatsache, dass er ständig meinen Vornamen vergisst. Außerdem war es eigentlich besser, wenn er sie mit „Miss Baptiste" anredete. Das schaffte eine gewisse Distanz und verhinderte ein kameradschaftliches Verhältnis. „Wenn ich es mir recht überlege, sollten Sie mich weiter Miss Baptiste nennen. Das ist sicherer."
    „Sicherer?"
    „Ja, für Sie!" Hoffentlich fiel ihr schnell eine plausible

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