Liebe ahoi
Erklärung ein! „Ich ... ich nenne Sie Dr. Merit und Sie mich Miss Baptiste. Dann besteht kaum die Gefahr, dass ich mich verspreche und Sie vor Patienten als Brummbären bezeichne." Da hatte sie wirklich noch einmal Glück gehabt!
Missbilligend betrachtete Marc sie. „Das ist sehr entgegenkommend, Miss Baptiste", erwiderte er und blickte demonstrativ auf seine Armbanduhr.
„Okay, ich gehe schon ... Brummbär." Frech lächelte sie ihn an und drehte sich langsam um. „Das war sozusagen zum Abgewöhnen. In Ordnung?"
„Dr. Brummbär, bitte."
Deutlich spiegelte sich Ärger in seinen Augen. Aber hatte er nicht auch einen Moment amüsiert den Mund verzogen? Maxine war sich nicht sicher und konnte nicht ausschließen, dass dieser Eindruck auf reinem Wunschdenken beruhte.
4. KAPITEL
Nach gut einer Stunde hatte Marc Maxine in die Praxis und die einzelnen Abläufe
eingeführt und verblüffte sie mit der Ankündigung, dass sie als Nächstes einen Rundgang über die Insel machen würden.
„Haben Sie Wanderschuhe, Miss Baptiste?"
Sie lief gern barfuss und hatte deshalb vorhin auf Schuhe verzichtet. „Natürlich.
Allerdings ..."
„Ziehen Sie sie an."
Verdrießlich sah sie ihn an. „Wenn Sie mich so nett bitten, wie könnte ich da Nein
sagen, Doc?" Sie drehte sich um und fluchte leise, aber heftig auf Bantu.
„Ich habe das nicht ganz verstanden, Miss Baptiste."
„Seien Sie froh, Doktor Merit."
Wenig später gingen sie nebeneinander her über die grünen Wiesen. Foo Foo sprang
freudig voraus, bellte und jagte zuweilen Schmetterlinge. Verstohlen blickte Maxine
immer wieder zu ihrem schweigsamen Begleiter. Obwohl sie es lieber geleugnet hätte, kam sie nicht umhin, zuzugeben, dass er ein Bild von einem Mann war. In seinen markanten Gesichtszügen spiegelten sich Willenskraft und Stärke, jedoch auch ein Hauch von Sturheit.
Und er hatte einen schönen, ausgesprochen sinnlichen Mund. Sinnlich? Sie kniff sich in den Arm. Verwende keine Begriffe wie „sinnlich", wenn du über diesen Mann nachdenkst, ermahnte sie sich stumm. Sein Mund ist okay, und jetzt befass dich mit etwas anderem!
Foo Foo bellte einen Grashüpfer an, und Maxine war dem kleinen Kerl richtig dankbar, dass er sie aus ihren Gedanken riss. „Wissen Sie, Doc", sagte sie, um sich endgültig abzulenken, „es ist lustig, dass ein großer, mürrischer Medizin... pardon, Arzt wie Sie einen so niedlichen Hausgenossen hat. Ich hätte vermutet, dass Sie eher zu einem Schäferhund oder einem Wolfshund neigen würden oder auch zu einem Schoßhündchen fressenden Dingo namens Psycho."
Wenig amüsiert blickte Marc sie an. „Und nicht zu einem Säbelzahntiger namens
Fletscher?"
Maxine gab vor, den Vorschlag zu erwägen. „Die Raubkatzen hatte ich ganz vergessen."
Sie nickte bedächtig. „Ja, ich kann Sie mir gut mit einem Tiger vorstellen oder auch mit einem Löwen." Dann schob sie die Hände in die Gesäßtaschen. „Warum also Foo Foo?"
„Er wurde mir von Anita Landsbury, einer Patientin, hinterlassen."
„Hinterlassen?" fragte sie überrascht. „Testamentarisch?"
„Nein, nicht direkt. Anita war allein stehend und hat mich kurz vor ihrem Tod gebeten, mich um Foo Foo zu kümmern." Flüchtig sah er sie an. „Ich habe es ihr versprochen."
„Sie hätten für den kleinen Kerl auch ein neues Zuhause finden können", erwiderte sie, nachdem sie einen Moment nachdenklich geschwiegen hatte. „Sich um ihn zu kümmern bedeutet nicht zwangsläufig, dass man sich an ihn binden muss."
Marc betrachtete sie mitleidig, und sie fühlte sich sogleich verunsichert. „Für mich schon, Miss Baptiste", erklärte er und blickte wieder nach vorn. „Sie haben wohl nie ein Haustier gehabt?"
„Doch, habe ich." Es war noch nicht einmal wirklich gelogen.
„Das überrascht mich. Sie scheinen Tiere nicht besonders zu mögen."
„Ich liebe Tiere und trete geradezu fanatisch für sie ein!" Warum ließ sie sich von ihm in die Defensive drängen? „Allerdings ist es etwas schwierig, eins zu halten, wenn man dauernd unterwegs ist."
„Sie mögen sie also, haben nur nicht viel mit ihnen zu tun."
„Was soll das nun wieder heißen?" Sie runzelte die Stirn.
Marc schüttelte den Kopf. „Nichts, überhaupt nichts." Neugierig betrachtete er sie. „Was hatten Sie denn für ein Haustier?"
„Eine Fledermaus."
Sie kamen in einen Wald mit herrlichen Kiefern und Eichen. Tief atmete Maxine den
würzigen Duft ein und fühlte sich gleich besser. Sie liebte es, durch
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