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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee Roszel
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dieser überraschenderweise jedoch nicht zu erkennen schien! Aber selbst wenn Männer es nicht merkten, war es doch für andere Frauen offensichtlich. Und dass Enid wusste, dass sie, Maxine, es wusste, merkte sie an deren flüchtigem Stirnrunzeln. „Wie lange haben Sie vor zu bleiben?"
    „Nur heute Abend." Enid lächelte Marc betörend an. „Hoffentlich hast du Zeit."
    „Natürlich. Für dich immer."
    Maxine traute ihren Ohren nicht. In den vergangenen zwei Wochen war er an jedem
    Abend in der Woche beschäftigt gewesen, sei es, dass er wegen der Jobvergabe mit
    Interessenten telefoniert oder sich mit einer Krankenakte befasst hatte. Und er flötete wie ein ... wie ein Gimpel!
    Wieso war sie ausgerechnet auf diesen Vogel gekommen? Innerlich schüttelte sie den
    Kopf über sich. Marc war kein Einfaltspinsel. Wenn er sich von dieser Enid einfangen ließ, dann nur, weil er es wollte. Schließlich war er nach Merit Island zurückgekehrt, um sesshaft zu werden und eine Familie zu gründen. Und wenn sie sich nicht maßlos täuschte, hatte die aufreizende Frau am Küchentisch vor, eine entscheidende Rolle dabei zu spielen.
    „Das ist wunderbar", sagte Enid begeistert. „Was hältst du davon, wenn wir gemütlich in Portland zu Abend essen? Und vielleicht kannst du mich später zum Flughafen bringen.
    Meine Maschine startet um kurz nach Mitternacht."
    „Dann ziehe ich mich besser schnell um."
    „Sei nicht albern. Du siehst prima aus." Schon stand sie auf. „Außerdem trage ich auch nicht gerade den neuesten Fummel."
    Maxine verdrehte die Augen. Der „Fummel" hatte bestimmt zweihundert Dollar gekostet und vorgestern noch am Kleiderständer einer Boutique gehangen.
    „Na denn!" Marc lächelte Enid so charmant an, dass Maxine am liebsten laut geschrien hätte. „Ich nehme das Handy mit", wandte er sich an sie. „Rufen Sie mich an, wenn es einen Notfall gibt." Aufmerksam betrachtete er sie. „Ihre geschwollenen Augen sehen schlimm aus. Es könnte nicht schaden, wenn Sie einmal früh ins Bett gehen würden."
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und nickte gespielt ernst. „Ja, Daddy."
    Er blickte sie noch einen Moment lang an, bevor er Enid am Arm fasste. „Wenn du so
    weit bist?"
    Lächelnd legte sie die Hand auf seine. „Voll und ganz", hauchte sie vieldeutig.
    Maxine beobachtete, wie sie die Küche verließen, und hörte wenig später, wie die
    Haustür geöffnet und wieder geschlossen wurde. Benommen sank sie auf einen Stuhl und schreckte auf, als Foo Foo ihr ohne Vorwarnung auf den Schoß sprang. „Au! Pass mit deinen Krallen auf!"
    Der kleine Kerl rollte sich zusammen und legte ihr die Schnauze auf die Knie.
    Unwillkürlich begann sie, ihn zu streicheln. „Ich schätze, wir beide müssen heute Abend allein essen, Foof", meinte sie leise, und er atmete so geräuschvoll aus, als würde er tief seufzen. „Was hast du? Schließlich ist er nicht mit einem anderen Hund weggegangen.
    Außerdem dürfte jeder halbwegs vernünftige Mann lieber eine attraktive Frau ausführen, die ihn anhimmelt, als zu Hause bei einer Nörglerin zu bleiben, die wie ein Streuselkuchen aussieht."
    Und während der Zeiger der Küchenuhr Minute um Minute voranschritt, hing Maxine
    ihren Gedanken nach. Geistesabwesend streichelte sie Foo Foo weiter und redete sich ein, dass es' ihr egal war, was Marc und Enid bis Mitternacht machten. Aber sosehr sie sich auch dagegen wehrte, tauchten doch immer wieder Bilder der beiden vor ihrem geistigen Auge auf, wie sie sich in einem Hotelzimmer in Portland leidenschaftlich liebten. Deutlich spürte sie, wie Eifersucht an ihr nagte. Was einfach lachhaft war, denn eigentlich wollte sie doch nichts von diesem Mann!
    „Foof, was meinst du?" fragte Maxine schließlich und betrachtete das kleine Kerlchen, das leicht zusammengezuckt war und jetzt den Kopf wandte. „Wäre ich ein schlechter Mensch, wenn ich mir wünschen würde, dass sich einer der Minenarbeiter heute Abend den Arm bricht?"
    Foo Foo atmete erneut geräuschvoll aus, legte die Schnauze zurück auf ihre Knie,, schloss wieder die Augen und schlief weiter.
    „Ja, das finde ich auch", sagte Maxine leise und seufzte schwer.

9. KAPITEL
    Als Marc auf dem Festland sein Auto aus der Garage holte, verfluchte er seine vorschnelle Entscheidung bereits, mit Enid den Abend zu verbringen. Ihm war von Anfang an klar gewesen, was sie wollte, und der Gedanke an ein kleines Techtelmechtel hatte ihm zunächst gefallen. Er war durch die Begegnung mit

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