Liebe ahoi
wieder los und blickte fassungslos von einem zum anderen. „Ich bekomme ein Kind!"
Von Rührung und Freude überwältigt, drückte Maxine sie an sich, fasste sie anschließend an den Händen und tanzte ausgelassen mit ihr durch die Küche. Und im Überschwang der Gefühle lief sie schließlich auf Marc zu und umarmte auch ihn. „Das ist wunderbar.
Danke, vielen Dank!"
Sein tiefes Lachen brachte jeden Nerv in ihrem Körper zum Vibrieren. „Ich habe nichts dazu beigetragen. Aber trotzdem gern geschehen!"
„Doch, das haben Sie", entgegnete sie lächelnd. „Sie haben die Untersuchungen
durchgeführt, die Diagnose gestellt und ihr die frohe Botschaft verkündet!" Sie küsste ihn auf die Wange. „Sie sind wunderbar."
Er lächelte weiter, doch Maxine bemerkte den fragenden Ausdruck in seinen braunen
Augen und wusste, was er dachte. Entscheide dich! Bin ich nun wunderbar oder dein Verderben? Ja, was war er für sie? Hielt sie ihn für den außergewöhnlichsten Mann auf Erden oder für einen langweiligen Heiligen, in den sie sich tunlichst nicht verliebte?
Ein Räuspern riss sie aus ihren Gedanken. Susan stand neben ihnen und lächelte
geheimnisvoll. „Ich glaube, ich gehe jetzt und erzähle dem frisch gebackenen Vater, dass er erneut Vater wird ... Und ihr zwei macht einfach weiter."
Bevor Maxine richtig verstanden hatte, was Susan gerade gesagt hatte, war diese auch schon verschwunden. Unwillkürlich blickte sie wieder Marc an. Ihr war bewusst, dass sie ihn noch immer festhielt, doch sie konnte sich einfach nicht von ihm lösen. Und auch er schien sie nicht loslassen zu können.
Stumm sahen sie sich an, und Maxine spürte entsetzt, wie ihr immer heißer wurde. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund besaß sie allerdings nicht die Kraft, sich auch aus seinem Griff zu befreien. Deutlich spürte sie seinen Körper und sehnte sich nach erfüllender Nähe.
„Maxine", flüsterte Marc und betrachtete sie zärtlich.
„Ja?" Sie wollte ihn so sehr und fürchtete sich im selben Moment vor dem, was sie herausfinden könnte, wenn sie sich fallen ließ und ...
„Meinen Sie, Sie könnten je sesshaft werden?"
In seinen Augen spiegelte sich glühende Leidenschaft, und Angst und zugleich auch eine seltsame Hoffnung stiegen in ihr auf. Maxine wusste tief in ihrem Herzen, was jetzt kommen würde. Er würde ihr einen Heiratsantrag machen!
Nein, sie durfte das nicht zulassen. Sie durfte sich nicht der Gefahr aussetzen,
womöglich schwach zu werden und den Antrag anzunehmen, Marc zu heiraten und mit
ihm hier auf der kleinen entlegenen Insel eine Familie zu gründen.
Unter Aufbietung all ihrer Willenskraft schaffte sie es endlich, sich von ihm zu lösen und etwas zurückzuweichen. „Nein, fangen Sie nicht wieder damit an, Marc", sagte sie leise. „Es ist typisch für Ihre rückständige Einstellung, zu glauben, dass der Mensch in einem Leben Erfüllung finden kann, das auf Schlichtheit und Beständigkeit beruht", fügte sie hinzu und beobachtete, wie sich seine Miene verschloss.
„Viele Menschen führen ein erfülltes Leben und entfernen sich doch nicht mehr als
fünfzig Kilometer von ihrem Geburtsort."
Maxine beobachtete, wie er die Hände in die Hosentaschen schob. Es schien ihr, als
wollte er so verhindern, dass er sie erneut an sich zog. Auch sie verspürte den Wunsch und verschränkte vorsichtshalber die Arme vor der Brust.
„Nennen Sie mir nur einen!" forderte sie ihn auf. „Ich hingegen kann Ihnen Hunderte, Tausende nennen, die als Forscher und Weltenbummler berühmt geworden sind.
Columbus, Lewis und Clark, Jacques Cousteau!"
Durchdringend blickte er sie an. „Sie müssen also berühmt werden. Das war mir nicht
bewusst."
Dieser Gedanke war ihr bislang noch nicht gekommen. Aber vermutlich hatte Marc nicht ganz Unrecht. Ihre Eltern waren sehr bekannt gewesen, und das hatte ihr eigenes Leben sicherlich geprägt. Ja, sie hatte das Bedürfnis, etwas darzustellen und nicht einfach nur irgendjemand zu sein. Allerdings würde es ihr momentan nicht helfen, diese Tatsache zuzugeben. „Ich ... ich möchte einfach nur anders sein." Nervös fuhr sie sich mit der Hand durchs Haar. Jetzt stand sie schon etwas von ihm entfernt, doch sein verführerischer Duft erreichte sie noch immer, berauschte sie und schürte ihre Sehnsucht.
„Und Sie glauben, dass ich nicht anders bin?"
Schnell sah sie zu Boden, um den verletzlichen Ausdruck in seinen Augen nicht länger zu lesen. Marc und seine verdammte Logik, dachte sie
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