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Liebe auf dem Pulverfaß

Liebe auf dem Pulverfaß

Titel: Liebe auf dem Pulverfaß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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ich arbeiten.«
    »Was machst du in Rom?«
    »Was sollen zwei junge Menschen hier schon machen? Wir wollten ein Jahr lang gammeln, leben wie die Vögel, frei sein …«
    »Und seid nun vom Baum gefallen in den Dreck!«
    »So ähnlich. An fünfhundert Dollar hängt unsere ganze Zukunft.« Kehat wollte sich von der Mauer abstoßen, aber der Mann hielt ihn fest.
    »Können Sie Amin retten?«
    »Das haben Sie schon mal gefragt. Ich weiß es nicht. Er konnte noch rennen – das war ein gutes Zeichen. Aber wenn er jetzt zuviel Blut verloren hat …«
    »Können Sie eine Transfusion machen?«
    »Natürlich, aber nicht mit einem Trichter.«
    »Sie Witzbold!« Der Mann gab Kehat eine Ohrfeige und entfernte sich. Plötzlich tauchte Amina aus der Dunkelheit auf und fiel Kehat um den Hals. Sie schluchzte leise.
    »Ich habe Angst«, stammelte sie. »Kehat, sie werden uns auch umbringen.«
    »Ich weiß es nicht.« Aus der Finsternis ertönte wieder das Stöhnen des Verletzten. Man schien ihn hochzuheben, denn das Geräusch vieler Füße unterbrach die Schmerzlaute. Ein leises Kommando ertönte. Arabisch. »Tragt ihn gerade, bei Allah!«
    »Nun gehen Sie schon!« sagte Kehat laut. »Es kommt auf jede Minute an.«
    »Verdammt, halten Sie die Schnauze!« Der Mann tauchte wieder auf. »Wollen Sie die Polizei auf uns hetzen? Es sind noch dreihundert Meter bis zum Zimmer. Aber wir müssen auf Husni warten.«
    Es dauerte Ewigkeiten – und waren doch nur zwölf Minuten – bis vom Hofeingang her trappelnde Schritte ertönten. Der Mann, den man Husni nannte, brach aus der Finsternis hervor wie ein großer Schatten. Wieder flammte ein Feuerzeug auf.
    »Mehr konnte ich nicht nehmen«, keuchte Husni. »Verdammt, ich kenne mich in Apotheken nicht aus. Dieses Arsenal von Gläsern und Schachteln. Aber ich habe auch den Giftschrank aufgebrochen. Kann man damit was anfangen?«
    Er öffnete eine große Plastikdecke mit dem Aufdruck: Supermarkt Aurora. Kehat sah eine Verbandschere, einige Mullbinden, tatsächlich ein Skalpell, eine Packung Morphium, zwei Einwegspritzen, zwei Gefäßklemmen und Tropfen eines Herzmittels. Ganz unten lagen eine Rolle Leukoplast und eine lange Pinzette mit flachen Backen.
    »Na?« fragte der Anführer.
    »Sehr mager.« Kehat nahm den Plastikbeutel an sich. »Aber immer noch besser als die bloßen Finger.«
    »Dann los!«
    Sie schlichen an den Häuserwänden entlang, durch stille, schlafende Gassen, begegneten nur zwei Huren, die dumm guckten und dann mit einem Achselzucken weitergingen und erreichten ein hohes, schmales Haus mit einer Vielzahl von kleinen, vergitterten Balkonen an der Fassade, die aussahen wie angeklebte Vogelnester.
    Die Araber verschwanden in dem Haus, nur ihr Anführer blieb zurück.
    »Amin stöhnte nicht mehr.« Der Araber setzte seine Pistole auf Kehats Brust. »Es wird nicht mehr nötig sein, ihn zu operieren.«
    »Ich will mir die fünfhundert Dollar verdienen.« Kehats Kehle krampfte sich zusammen. Wenn der Mann den Finger krümmte, einmal bei ihm, einmal bei Amina, war die Gosse einer römischen Straße das Ende aller Liebe. »Es wäre ein Wunder, wenn er nicht ohnmächtig geworden wäre«, sagte Kehat heiser.
    »Rein!« Der Mann gab ihm einen Stoß und zog Amina am Arm hinter sich her. Im Treppenhaus brannte eine trübe Birne ohne Verkleidung, die Treppe war sehr steil, und Kehat sah, wie man den Verletzten mühsam mit vier Mann nach oben schleppte. Er hing in der Mitte durch, als habe er keine Knochen mehr. Gott gebe, daß er noch lebt, dachte Kehat. Und Gott helfe uns, daß wir hier wieder herauskommen, mit fünfhundert Dollar in der Tasche …
    Sie kamen in ein Zimmer, das größer war, als man es erwartete in diesem schmalbrüstigen Haus. Alles, was auf dem großen Tisch stand, Gläser, Skizzen, Limoflaschen, Aschenbecher wurde mit einer Armbewegung auf den Boden gefegt. Dann lag Amin auf der Tischplatte, und Kehat konnte zum erstenmal die Männer sehen. Die plötzliche Helle aus einem fünfflammigen Kronleuchter an der Decke schmerzte fast in den Augen.
    Amin atmete noch. Kehat stellte es mit einem stillen Dankgebet fest. Er riß dem Verwundeten das Hemd von der Brust und legte den Einschuß frei. Er hatte zu bluten aufgehört, ein gar nicht gutes Zeichen, denn nun schien alles nach innen zu rinnen.
    »Herzschuß?« fragte der Anführer.
    »Das Herz sitzt normalerweise links. Ist Amin ein Rechtsherzler?«
    »Ich schlage dir den Schädel ein, wenn du weiter so dämlich quatschst.« Der

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