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Liebe auf dem Pulverfaß

Liebe auf dem Pulverfaß

Titel: Liebe auf dem Pulverfaß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Kehat laufen ließen.«
    »Ein Judenbengel ohne Bedeutung ist uns nichts wert.«
    »Sie lügen! Nach dem Erhalt der Formel würden Sie auch mich umbringen.«
    »Nein! Ich ließe Sie laufen. Ich würde das Haustor aufmachen und sagen: Nun lauf, Judenkerl! Lauf. Die Welt ist groß. Wie ich Sie einschätze, würden Sie sich am nächsten Baum erhängen mit Ihrem Ehrgefühl gegenüber Israel.«
    »Wahrhaftig, das täte ich!« Professor Yonatan starrte den böse lächelnden Jasir an. Er hatte noch nie einen Menschen so gehaßt wie ihn. Mein Junge, dachte er. Mein armer, kluger, schöner Junge. Zwischen den Mühlsteinen der mistigen Politik wird er jetzt zermahlen. »Und Kehat täte es auch! Das ist Ihr Rechenfehler, Jasir. Auch wenn Sie meinen Sohn fangen und hierher bringen … ich könnte seinen Tod ansehen und schweigen … und er würde sterben und stolz darauf sein. Er ist ein echter Israeli!«
    »Hören Sie sich das an, Safar!« sagte Jasir heiser vor Wut. »Soll ich mir das bieten lassen? Verdient er nicht Schläge, daß ihm die Haut in Fetzen herunterhängt? Und Sie wollen mich daran hindern?«
    »Ja! Aus Yonatan spricht jetzt die Verzweiflung. Sein Herz ist zerstört … aber das verstehen Sie nicht. Sie haben kein Herz.«
    »Mein ganzes Herz gehört Arabien!« rief Jasir stolz. »Und Ihres, Dr. Murad?«
    »Auch. Wenn Sie daran zweifeln – rufen Sie Dr. Habbasch. Wir werden dann gemeinsam über Sie reden!«
    Jasir ben Rahman verließ schnell das Zimmer. Mit Dr. Habbasch hatte er lieber nur aus der Entfernung, per Telefon, Fernschreiber oder Funk zu tun. Auch Gaddafi war nicht der Mann, mit dem Jasir gerne persönlich Kontakt hatte. Sie waren ihm zu überlegen. Sie zeigten zu sehr, daß sie die Köpfe und er nur die Hand waren. Es war besser, unauffällig seine Arbeit zu tun, als zu sehr in das Blickfeld der ganz Großen der arabischen Sache zu geraten.
    »Jetzt habe ich wirklich ernste Sorge –«, sagte Yonatan stockend, als sie allein waren. »Was will Kehat in Rom?«
    »Rätselhaft. Und Amina ist hier. Oder sind sie beide zurück nach Rom?« Dr. Murad ging zum Fenster. An den Schießscharten hinter der Mauer standen wieder die Scharfschützen, die großen Schäferhunde strichen durch den Park. »Moshe, seien Sie einmal ganz offen zu mir, von Vater zu Vater: Haben die Israelis in Rom eine Geheimdienstzentrale?«
    »Wir haben in allen Hauptstädten unsere Leute, Safar.«
    »Natürlich. In den Botschaften. Wie immer deklariert als Presse- oder Kulturattachés. Das ist ein alter Hut. Ich meine, besteht in Rom eine geheime Einsatzleitung?«
    »Ich bin Professor der Physik, Murad, aber kein Militär. Nicht jeder Israeli ist auch ein Geheimdienstmann.« Yonatan hob die Schultern. »Ich weiß es wirklich nicht. Ich bin besorgt wie Sie.«
    »Und wir sitzen hier herum und können nichts tun.«
    »Müssen wir hier herumsitzen, Safar?«
    Dr. Murad fuhr vom Fenster herum. »Worte allein brechen noch keine Mauern. Und Ihr Mut ist billig.«
    »Sie kennen sich hier besser aus als ich. Ich bin zum erstenmal hier. Wenn man hier heraus will, gibt es eine Möglichkeit?«
    »Nur einen Geheimgang in die Berge.«
    »Na bitte. Benutzen wir ihn.«
    »Dazu müßten wir erst einmal in den Keller und wahrscheinlich an Wachen vorbei. Die Einstiegstür ist elektronisch gesichert.«
    »Dafür bin ich der richtige Fachmann«, sagte Yonatan sarkastisch. »Ihnen obliegt die Freimachung des Weges bis zu dieser Tür.«
    »Was wir reden ist Blödsinn!« Safar drehte sich um. »Ich verrate mein Land ebensowenig wie Sie das Ihre!«
    »Aber es zeichnet sich ab, daß Ihr Land Sie verrät, Safar. Das ist eine völlig andere Situation. Sie werden Ihre Amina nicht anders behandeln als meinen Kehat … die nächste Nummer auf dem Revolutionsprogramm – Liquidierung der Unbequemen – sind dann Sie! Safar, Sie wissen das ganz genau! Und ich verstehe, daß Sie sich aus Stolz gegen diese Erkenntnis sträuben. Ich täte es vielleicht auch. Aber das ändert nichts an der Tatsache. Der Kampf um Palästina kann auf Dr. Murad verzichten.«
    »Nicht aber auf Professor Yonatan, das ist doch der Sinn Ihrer Worte.«
    »Ja. Israel braucht meine Erfindung.«
    »Und darum bleiben wir hier!«
    »Aus lauter Patriotismus! Sie sind also der Held, der sich für sein Land freiwillig opfert?«
    »Ja!«
    »Und wer dankt es Ihnen?«
    »Danach fragt man nicht bei so großen Dingen.«
    »Sie Narr! O Gott, wie kann ein Mann wie Sie nur so ein Narr sein? Für Ihre Revolution sind

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