Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe auf den ersten Biss

Liebe auf den ersten Biss

Titel: Liebe auf den ersten Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
Vom Netzwerk:
die Konsole neben der Tür und drückte auf den Knopf. Es summte und klickte unten am Eingang. Die Tür ging auf. William kam herein, um sich für die Nacht auf der Treppe einzurichten. »Ich frag mich, wie er da schlafen kann.«
    »Er schläft nicht. Er kippt einfach um«, sagte der untote Rotschopf. »Meinst du, wenn wir ihm einen Pfefferminzlikör geben, kriegt der Kaffee vielleicht so einen weihnachtlich minzigen Geschmack?«
    Tommy zuckte mit den Schultern. Er ging zur Tür, riss sie auf und rief hinunter: »William, magst du Pfefferminzlikör?«
    William zog eine verdreckte Augenbraue hoch, wirkte misstrauisch. »Gibt es gegen Scotch was einzuwenden?«
    »Nein, nein, ich will nicht, dass du deine Gewohnheiten aufgibst. Ich dachte nur an eine ausgewogenere Ernährung. Du weißt schon … etwas Abwechslung.«
    »Ich hatte heute schon Suppe und ein paar Bier«, sagte William.
    »Na, dann …«
    »Von Pfefferminzschnaps krieg ich Minzfurz. Und das macht Chet immer Angst.«
    Tommy drehte sich zu Jody um und schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Es geht nicht. Er furzt minzig.« Dann wieder zu William: »Okay, William. Ich muss wieder zu meinem Frauchen. Brauchst du was? Essen, Decke, Zahnbürste, ein feuchtes Handtuch, um dich ein bisschen frisch zu machen?«
    »Lass mal, ich hab alles«, sagte William. Er hielt eine Flasche Johnny Walker Black hoch.
    »Wie geht es Chet?«
    »Gestresst. Wir haben gerade erfahren, dass unser Freund Sammy in einem Hotel an der Eleventh Street ermordet worden ist.« Chet blickte mit traurigen Katzenaugen die Treppe herauf. Seit er rasiert war, schien er immer so zu gucken.
    »Tut mir leid, das zu hören«, sagte Tommy.
    »Ja, und ausgerechnet an Weihnachten«, sagte William. »Da gegenüber ist gestern Nacht 'ne Nutte ermordet worden. Auch das Genick gebrochen. Sammy ging es schon 'ne Weile nicht so gut, und da hat er sich über die Feiertage ein Zimmer geleistet. Die Schweine haben ihn im Bett ermordet. Da kann man es mal wieder sehen.«
    Tommy hatte keine Ahnung, was man da mal wieder sehen konnte. »Traurig«, sagte Tommy. »Und wie kommt es, dass Chet gestresst ist und du nicht?«
    »Chet trinkt nicht.«
    »Natürlich. Na, dann … fröhliche Weihnachten euch beiden.«
    »Euch auch«, sagte William und prostete ihm mit der Flasche zu. »Könnte ich vielleicht einen Weihnachtsbonus kriegen, wo ich jetzt fest angestellt bin?«
    »Woran hast du denn gedacht?«
    »Ich würde ja wirklich gern mal einen Blick auf die nackten Dinger von der Roten werfen.«
    Tommy sah Jody an, die den Kopf schüttelte und dabei einen ziemlich entschlossenen Eindruck machte.
    »Tut mir leid«, sagte Tommy. »Wie wär's mit einem neuen Pulli für Chet?«
    William zog ein finsteres Gesicht. »Ein wahrer Mann lässt nicht mit sich handeln.« Er nahm einen Schluck aus seiner Flasche und wandte sich von Tommy ab, als hätte er mit seinem fetten, rasierten Kater was Wichtiges zu besprechen und keine Zeit für Kleinkram.
    »Na, gut«, sagte Tommy. Er schloss die Tür und kehrte an den Tresen zurück. »Ich bin ein wahrer Mann«, sagte er mit breitem Grinsen.
    »Deine Mom wäre so stolz auf dich«, sagte Jody. »Wir müssen uns um Elijah kümmern.«
    »Erst wenn du deine Mom angerufen hast. Außerdem hat er bis jetzt gewartet, und er kann ja schließlich schlecht weglaufen.«
    Jody stand auf, kam um den Küchentresen herum und nahm Tommys Hand. »Liebster, ich möchte, dass du dir noch mal kurz durch den Kopf gehen lässt, was William gerade erzählt hat. Und zwar ganz langsam.«
    »Ich weiß. Ich bin ein wahrer Mann.«
    »Nein, die Sache mit seinem Freund, dem man das Genick gebrochen hat, und dass in der Nacht vorher noch jemand ermordet wurde, der ebenfalls mit gebrochenem Genick gefunden wurde. Ich wette, die Frau war auch krank. Kommt dir das nicht irgendwie bekannt vor?«
    »Oh, Gott!«, sagte Tommy.
    »Hm-hm«, sagte Jody. Sie hielt seine Hand an ihre Lippen und küsste sie. »Ich hol meine Jacke, und du schüttelst dein kleines Hirn ein bisschen für die Reise auf, okay?«
    »Oh, Gott. Du würdest alles tun, damit du nicht bei deiner Mom anrufen musst.«
     

-21-
Ladies und Gentlemen,
hier nun die Enttäuschung des Abends
     
    Er war der beste Einhand-Freiwurfkünstler der ganzen Bay Area, und an diesem Weihnachtsabend hatte er in der Auffahrt siebenundsechzigmal nacheinander den Ring getroffen und sauber den neuen Lederball versenkt, den sein Dad ihm unter den Baum gelegt hatte. Siebenundsechzig Würfe

Weitere Kostenlose Bücher