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Liebe auf den ersten Biss

Liebe auf den ersten Biss

Titel: Liebe auf den ersten Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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wäre super, Jared, aber wir sollten lieber los.«
    Tommy hatte den Xbox-Controller schon in der Hand, legte ihn aber betont angewidert weg, als fände er das Ding eklig.
    »Oh, Ihr könnt hier erst raus, wenn meine Eltern im Bett sind.« Jared kicherte wie ein Mädchen. »Der Fernseher steht leider gleich neben der Tür.«
    »Wir klettern aus dem Fenster«, sagte Jody.
    Jared kicherte wieder, schnaubte kurz, dann fing er an zu japsen. Er nahm einen Zug aus dem Inhalator, der um seinen Hals hing, und sagte: »Hier gibt es keine Fenster. Dieser Keller ist absolut fensterlos. Als wären wir in unserer bitteren Verzagtheit eingemauert. Abgefahren, oder?«
    »Wir könnten uns in Nebel verwandeln«, sagte Tommy. »Unter der Tür durchschweben.«
    »Das wäre so richtig cool«, sagte Jared. »Leider hat mein Dad die Türen mit Gummidichtungen verklebt, damit mein ›widerlicher Gruftgestank‹ hier drinnen bleibt. Seine Formulierung. Obwohl ich eigentlich gar nicht finde, dass ich ein richtiger Grufti bin, eher ein Death Punk. Er mag einfach keine Nelken. Und kein Dope. Und kein Patschuli. Und keine Schwulen.«
    »Philister«, sagte Tommy.
    »Oh, möchtet Ihr vielleicht ein paar Käsekräcker?« Jared hob die Schachtel vom Boden auf und bot sie ihnen an. »Ich könnte Blut darauftropfen, wenn ich soll.« Er wackelte mit dem Daumen, den Abby am Abend angestochen hatte, um den Kaffee zu präparieren. Heute war er in ausgefranste Mullbinden gewickelt und fest verklebt – groß wie ein Squashball.
    »Nein, danke«, sagte Tommy.
    Jody nickte. Zwar hätte sie liebend gern eine Tasse Kaffee gehabt, aber sie wollte den Jungen lieber nicht bitten, sich so bald schon wieder anzustechen.
    Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Wann gehen deine Eltern denn ins Bett?«
    »Ach … so gegen zehn. Da habt Ihr noch genug Zeit, durch die Nacht zu schleichen und alles. Möchtet Ihr Euch waschen oder was? Es gibt hier unten ein Bad. Und eine Waschmaschine. Mein Zimmer war früher der Weinkeller, aber dann hat mein Dad einen Autounfall gebaut und musste zu den Anonymen Alkoholikern, und da hab ich den Keller bekommen. Abby findet es hier feucht und dunkel, aber sie sagt es, als wäre das was Schlechtes! Ich glaube, da kommt nur ihre kindische Seite zum Vorschein. Ich liebe sie, aber manchmal ist sie echt kindisch. Erzählt ihr bloß nicht, dass ich das gesagt habe!«
    Jody schüttelte den Kopf, dann stieß sie Tommy an, der daraufhin ebenfalls den Kopf schüttelte. »Wir sagen ihr nichts.« Dieser Junge war irgendwie unheimlich. Sie hatte geglaubt, solcherart Empfindungen seien ihr mit dem Bluttrinken und dem Totenschlaf abhanden gekommen, aber nein … er war ihr echt unheimlich.
    »Jared, wann kommt Abby wieder?«
    »Oh, sie müsste jeden Moment hier sein. Sie ist in Eurer Wohnung, um die Katze zu füttern.«
    »Sie ist im Loft? Da, wo Elijah war?«
    »Nein, nein, das ist schon okay. Sie ist tagsüber hingegangen, damit er ihr nichts anhaben kann.«
    »Aber jetzt ist kein Tag mehr«, sagte Jody.
    »Woher wollt Ihr das wissen?«, sagte Jared. »Hier gibt es keine Fenster. Dummchen.«
    Tommy schlug sich mit der flachen Hand so fest an die Stirn, dass ein Sterblicher davon wohl ohnmächtig geworden wäre. »Weil wir wach sind, du dämlicher Schwachkopf!«
    »Ach, stimmt ja!«, rief Jared. Wieder dieses tirilierende Kichern. »Nicht so toll, oder?«
     

-25-
Sie wissen echt nicht,
was sie tun
     
    Als Rivera und Cavuto bei Safeway ankamen, mussten sie feststellen, dass die verbliebenen Barbaren Clint an einem Knabberkramregal gekreuzigt hatten und ihn mit Paintballs beschossen. Lash schloss die Tür auf, um sie hereinzulassen. Der Kaiser und seine Männer folgten ihnen. Clints Geschrei löste bei Bummer einen Kläffkoller aus, also nahm ihn der Kaiser und stopfte ihn kopfüber in seine Manteltasche.
    »Ist das denn wirklich nötig?«, fragte Rivera und deutete auf den vollgeklecksten Märtyrer.
    »Unserer Meinung nach schon«, sagte Lash. »Er hat uns verraten.« Lash drehte sich um, zielte durch den Gang von Kasse drei und schoss Clint in schneller Folge drei stahlblaue Paintballs mitten an die Brust. »Hat er schon wieder angerufen?«
    Rivera zeigte mit dem Daumen hinter sich auf den Kaiser.
    Der Kaiser deutete eine Verbeugung an. »Du brauchst Hilfe, mein Sohn.«
    Lash nickte und dachte, dass der Kaiser möglicherweise recht hatte, dann rotierte er um die eigene Achse und schoss dreimal kurz hintereinander auf Clints Unterleib.

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