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Liebe auf den ersten Biss

Liebe auf den ersten Biss

Titel: Liebe auf den ersten Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Menschen.
    Vampire. Einerseits ein Indiz für ein erhebliches Problem, weil sie möglicherweise Aufmerksamkeit erregen würden, die er überhaupt nicht brauchen konnte, aber andererseits war diese Situation erregender als alles, was er in den letzten hundert Jahren erlebt hatte.
    »Vier gegen einen. Oh, mein Miezekätzchen, ob ich ihnen wohl gewachsen bin?«
    Der alte Vampir fuhr mit der Zunge über seine spitzen Zähne. Bei allem Zorn, aller Enttäuschung, allen Unannehmlichkeiten, die er erdulden musste, seit er diese rothaarige Elevin auserkoren hatte, war ihm doch zum ersten Mal seit Jahrzehnten nicht langweilig zumute. Er amüsierte sich besser als je zuvor in seinem sehr, sehr langen Leben.
    »Holen wir uns die Mäuschen, Miezekatze«, sagte er und schlüpfte in Tommys Nikes.
     
    Jody wachte zum Duft von Nelken und dem Knirschen von Käsekräckern auf. Musik heulte – ein quengeliger Typ jaulte irgendwas von einem Mädchen namens Ligeia, das ihm offenbar ziemlich fehlte, denn er meinte, er wollte ihre wurmzerfressene Leiche ausgraben, um auf den Klippen hoch über dem Meer ihre Wange zu liebkosen und sich dann hinabzustürzen, mit ihr in seinen Armen. Er klang, als wäre er schlecht drauf – und als könnte er eine Halspastille vertragen.
    Sie öffnete die Augen und war einen Moment geblendet, bis sie sich an das Schwarzlicht gewöhnt hatte, dann schrie sie auf. Jared White Wolf saß auf dem Bett, kaum einen halben Meter vor ihr, und stopfte sich Käsekräcker in den Mund, eine braune Ratte auf seiner Schulter.
    »Hi.« Kräckerkrümel flogen herum und schillerten auf der schwarzen Decke und den schwarzen Kleidern.
    »Hi«, sagte Jody und wandte sich ab, um die Krümel nicht sehen zu müssen.
    »Das ist mein Zimmer. Gefällt es Euch?«
    Jody sah sich um, eher unglücklich, was ihre vampirische Nachtsicht betraf. Auf dem Laken leuchteten beunruhigende Flecken, und fast alles im Zimmer war schwarz, überzogen mit einer Patina aus Staub und Fusseln, die im Schwarzlicht glühte – sogar die Ratte war voll davon.
    »Hübsch«, sagte sie. Interessant – sie hatte keine Angst mehr vor Straßenbanden und Kleinkriminellen und war sogar bereit, sich mit einem achthundert Jahre alten Vampir anzulegen, wenn es sein musste, aber bei Nagetieren wurde ihr immer noch ganz anders. Silbrig leuchteten die Rattenaugen im Schwarzlicht.
    »Das ist Luzifer zwei.« Jared nahm das Tier von seiner Schulter und hielt es ihr hin.
    Bei aller Selbstbeherrschung kletterte Jody doch rückwärts halb die Wand hinauf, wobei sie mit ihren Fingernägeln ein Marilyn-Manson-Poster in Fetzen riss.
    »Luzifer eins ist in die ewige Finsternis eingegangen, als ich ihn schwarz färben wollte.«
    »Traurig«, sagte Jody.
    »Ja.« Jared drehte die Ratte um und rieb seine Nase an der kleinen Schnauze. »Vielleicht könnten wir ihn ja auch zum Nosferatu machen, wenn Ihr Abby und mich in den inneren Zirkel beruft.«
    »Na, klar. Bestimmt. Wieso bin ich in deinem Zimmer, Jared?«
    »Was anderes ist uns nicht eingefallen. Unter der Brücke waren wir nicht sicher. Abby musste los, also hab ich jetzt das Kommando.«
    »Schön für dich. Wo ist Tommy?«
    »Unterm Bett.«
    Sie hätte es gewusst, hätte ihn atmen gehört, wenn die Musik nicht so hirnspaltend laut gewesen wäre.
    »Könntest du die Musik bitte etwas leiser machen?«
    »Logo«, sagte Jared. Er steckte Luzifer zwei in seine Jackentasche und krabbelte übers Bett, verhedderte sich kurz in seinem schwarzen Mantel, dann rollte er auf den Boden ab und einmal quer durchs Zimmer, wie ein Einzelkämpfer unter feindlichem Beschuss, bis er zur Anlage kam, wo er am Rädchen drehte und den jammernden Sänger von seinem Elend befreite – oder ihm wenigstens das Maul stopfte.
    »Wo sind wir?« Tommys Stimme unter dem Bett. »Es riecht nach alten Socken, vollgestopft mit granulierten Hippies.«
    »Wir sind in Jareds Zimmer«, sagte Jody. Sie ließ ihre Hand über die Bettkante gleiten. Tommy nahm sie, und Jody zog ihn hervor. Zum Teil war er noch in Mülltüten gewickelt.
    »Bin ich schon wieder entführt worden?«
    »Wir mussten Euch bedecken, damit die Sonne Euch nicht verbrennt.«
    »Oh, danke.«
    Tommy sah Jody an, die mit den Schultern zuckte.
    »Ich war ausgewickelt, als ich aufgewacht bin«, sagte sie.
    »Weil Abby gesagt hat, dass Ihr der Alpha-Vamp seid. Wollt Ihr vielleicht Xbox spielen oder Euch 'ne DVD ansehen? Ich hab die Special Collector's Edition von The Crow.«
    »Wow«, sagte Jody. »Das

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