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Liebe auf den letzten Blick

Liebe auf den letzten Blick

Titel: Liebe auf den letzten Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Beck
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die Einladung. Aber ich habe noch zu tun und …« Ich gehe zum Kühlschrank, öffne ihn und sage bewusst vorwurfsvoll: »Der ist leer.«
    »Huch, der Einkauf!« Übertrieben theatralisch schlägt Amelie die Hände über dem Kopf zusammen. Dann kramt sie in ihrem Beutel und legt einen Hundert-Euro-Schein auf den Tisch. »Den Einkauf spendiere ich!«
    »Wie großzügig«, sage ich. »Fehlt nur noch ein Dummer, der das Zeug besorgt.«
    »Melde mich freiwillig!« Moritz’ Stimme lässt uns aufblicken. »Hallo zusammen«, sagt er. Bei Amelies Anblick erstarrt er kurz, doch er hat sich schnell wieder im Griff und wendet sich an mich. »Mathilde, wenn du Hilfe brauchst, jederzeit.«
    Hocherfreut über sein Erscheinen, antworte ich strahlend: »Gern. Magst du vorher noch den Kaffee aus der neuen Maschine probieren?«
    Er nickt, bedeutet mir, sitzen zu bleiben, und bedient sich selbst.
    Während er seinen Kaffee genießt, schreiben wir eine Einkaufsliste, die ziemlich umfangreich ausfällt.
    »Das klingt nach viel Schlepperei«, mischt sich Fred ein.
    »Keine Sorge, Papa, wir schaffen das schon«, entgegnet Moritz.
    »Selbstverständlich«, bekräftige ich.
    »Prima!«, antwortet Amelie, legt den Kopf schräg und lächeltFred an. »Dann können wir uns ohne Gewissensbisse amüsieren.«
    Obwohl ich viel lieber mit Moritz als mit Amelie zum Supermarkt fahre, kann ich mir ein frostiges »Viel Spaß!« nicht verkneifen.
    »Den haben wir bestimmt«, trällert sie im Rausgehen.
    Fred verabschiedet sich mit einem lässigen »Bis dann« und folgt ihr wie ein Hündchen.
    »Besorg dir eine Kristallkugel«, gebe ich ihr mit auf den Weg. Ich kann es kaum fassen. Er begleitet sie tatsächlich. Insgeheim hatte ich bis zuletzt gehofft, er würde es sich doch noch anders überlegen. Tja, meine Männerkenntnis scheint ziemlich unterentwickelt zu sein. Fred gehört wohl zu den Männern, die keine Gelegenheit ungenutzt lassen.
    »Soll ich noch eine Flasche Port auf die Einkaufsliste setzen?«
    Moritz’ Frage reißt mich aus meinen frustrierten Grübeleien.
    »Nein, danke, Moritz. Es ist an der Zeit, den Portwein aufzugeben«, antworte ich, fest entschlossen, keinerlei Sentimentalitäten mehr zuzulassen und mich nur noch um eines zu kümmern – die WG unter allen Umständen zusammenzuhalten.

15
    Es dämmert bereits, als Moritz und ich vollbepackt aus dem Supermarkt zurückkehren.
    »Ah, die Wahrsagerin ist zu Hause«, stellt Moritz fest, als wir von draußen sehen, dass die Wohnung hell erleuchtet ist. »Ich werde ihr mal ins Energiegewissen reden, nur in den Zimmern Licht anzuschalten, wo sie sich tatsächlich aufhält.«
    Während unserer Einkaufstour habe ich Moritz über Amelies neue Profession aufgeklärt, die ihn zu meiner Überraschung begeistert hat. Er fände es einfach klasse, meinte er, wie wir unsere Träume lebten, und er habe mit seinem Einzug genau die richtige Entscheidung getroffen. So lustig wie bei uns, könne es in keiner Studenten-WG zugehen.
    Als ich den Schlüssel ins Schloss stecke, wird die Tür von innen geöffnet.
    »Hallo Gustl!«, sage ich erfreut. »Seit wann bist du zurück?«
    »Psst!« Er bedeutet mir, leise zu sein. »Wo seid ihr denn alle? Dein Handy liegt im Wohnzimmer, Amelie hat ihres ausgeschaltet«, flüstert er besorgt wie ein Vater, der seine minderjährige Tochter vermisst.
    »Amelie besucht wohl noch eine Freundin«, schwindle ich flüsternd. »Bestimmt kommt sie bald zurück.«
    Moritz schließt die Tür hinter sich und sieht uns befremdet an. »Warum flüstern wir eigentlich?«, fragt er leise.
    »Dana schläft«, antwortet Gustl mit gesetzter Stimme. »In meinem Zimmer.«
    Überrascht mustere ich ihn. »Du hast deine Tochter mitgebracht? Sind denn in Berlin gerade Semesterferien?«
    »Lange Geschichte.« Mit bekümmerter Miene greift Gustl nach Einkaufskorb und Tüten, die ich abgestellt habe, und deutet in Richtung Küche.
    Auf Zehenspitzen folgen wir ihm.
    Gustl sortiert erst einmal die Lebensmittel in Schränke und Kühlschrank. »Prima, jetzt ist wieder alles da«, seufzt er. »Ich werde sofort mit dem Kochen beginnen. Wir haben ziemlichen Kohldampf nach der langen Zugfahrt.«
    Obwohl ich zu gern wüsste, warum Dana ihren Vater nach München begleitet hat, halte ich mich mit Fragen zurück. Mein Gefühl sagt mir, dass die nächste Überraschung im Anmarsch ist.
    Moritz erkundigt sich, ob seine Hilfe noch gebraucht wird. Als ich dankend verneine, verabschiedet er sich, um zu duschen. Ich

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