Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)

Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)

Titel: Liebe auf den zweiten Blick (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
meine Brille trage? Ich liebe ihn so, wie er ist. Ich finde ihn attraktiv und liebenswert und nett und …«
    »Warum tragen Sie Ihre Brille dann nicht und erzählen ihm das?«, fiel Kibble ihr ins Wort.
    Clarissa wurde das Gefühl nicht los, dass der Butler empfindlich auf der Leitung stand. Mit nachsichtiger Stimme erklärte sie: »Weil mich dieses blöde Nasenfahrrad hässlich macht.«
    »Wie bitte?«, entfuhr es Kibble verblüfft.
    Clarissa seufzte. »Lydia sagt, dass ich mit Brille grottenhässlich aussehe. Und als Lady Mowbray erfuhr, dass meine Ersatzbrille zu Bruch gegangen war, rutschte ihr heraus, dass Adrian darüber bestimmt erleichtert sei. Ich bin ganz sicher, dass er mich mit Brille unattraktiv findet.«
    Kibble fuhr zurück, als hätte sie ihm eine schallende Ohrfeige verpasst. Als sich seine Verblüffung legte, sagte er zweifelnd: »Sie sträuben sich, Ihre Brille zu tragen, weil Sie Angst haben, dass Adrian Sie unansehnlich findet?«
    »Ja«, bekannte Clarissa zerknirscht. Sie versteifte sich, als der Butler unvermittelt losprustete. »Was ist denn daran so lustig?«, fauchte sie.
    »Oh Mylady, wenn Sie wüssten«, brachte er kurzatmig japsend heraus. »Oh, Sie und Mylord sind einfach köstlich. Beide schwer verliebt und fürchterlich in Sorge, von dem anderen zurückgewiesen zu werden.«
    Clarissa funkelte den Butler fassungslos an.
    »Ach du meine Güte.«
    Clarissa wirbelte herum. Lady Mowbray stand auf der Schwelle, ihre Miene bestürzt. Sie glitt kopfschüttelnd in den Raum und gesellte sich zu ihnen. »Ich bitte um Verzeihung, dass ich hier so reinplatze, aber ich hab in der Halle zufällig das Gespräch belauscht. Ich fürchte, mein Kind, du hast mich missverstanden.«
    »Lady Mowbray«, entfuhr es Clarissa verblüfft. »Seit wann sind Sie denn hier?«
    »Seit einer guten Stunde«, bekannte Adrians Mutter. »Ich wollte euch kurz besuchen und mal nachschauen, wie ihr miteinander auskommt. Leider brach an meiner Kutsche unterwegs ein Rad, sonst wäre ich schon gestern Abend bei euch gewesen. Wir mussten die Nacht in einem Gasthaus verbringen, bis das Rad repariert war.«
    Sie ließ sich auf dem Bettrand nieder und tätschelte Clarissa die Hand. »Hätte ich gewusst, dass du krank bist, hätte ich mir für die Weiterfahrt eine Droschke gemietet.«
    »Das wäre nicht nötig gewesen. Ich fühle mich schon wieder blendend«, beteuerte Clarissa, trotzdem fand sie die Besorgnis ihrer Schwiegermutter rührend.
    »Nein, Liebes. Mach dir nicht selbst etwas vor«, versetzte Lady Mowbray streng. »Im Übrigen war das Ganze ein großes Missverständnis.«
    Clarissas Brauen zuckten fragend nach oben. »Ein Missverständnis, Mylady?«
    Adrians Mutter öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Als sie schließlich sprach, war Clarissa fast sicher, dass ihre Schwiegermutter eigentlich etwas anderes hatte sagen wollen.
    »Ich würde mich sehr freuen, wenn du mich Mutter nennen würdest, Clarissa. Ich habe mir immer eine Tochter gewünscht, konnte aber nach Adrian keine Kinder mehr bekommen. Ich wäre überglücklich, wenn ich die schmerzliche Lücke füllen könnte, die durch den Tod deiner Mutter entstanden ist, natürlich nur, wenn es dir recht ist. Ich schätze, Lydia ist wohl … na ja, sie hat keine eigenen Kinder und eignet sich daher vielleicht nicht so gut als Mutterersatz«, sagte sie einfühlsam.
    Clarissa drückte lächelnd die Hand ihrer Schwiegermutter und flüsterte: »Danke … Mutter.«
    Lady Mowbray strahlte und ihre Augen glitzerten feucht. Tränen der Freude, mutmaßte Clarissa richtigerweise. Doch ehe sie weiterplaudern konnten, räusperte Kibble sich vernehmlich.
    Kaum hatte er ihre ungeteilte Aufmerksamkeit, schlug er vor: »Es wäre gewiss für alle Seiten hilfreich, wenn Sie versuchen würden, dieses Missverständnis aufzuklären, Lady Mowbray. Damit Clarissa die Zusammenhänge künftig besser verstehen kann.«
    »Ja natürlich.« Lady Mowbray drückte seufzend Clarissas Hand. »Mein liebes Mädchen, als ich sagte, Adrian sei erleichtert darüber, dass deine Brille zu Bruch gegangen ist, meinte ich damit nicht, dass er Brillen verabscheut oder dich mit Brille weniger anziehend findet. Es ist genau andersherum: Er hat Angst, dass du ihn abstoßend findest, wenn du erst eine neue Brille hast.«
    »Was? Wie kommt er denn bloß auf die Idee?«, entfuhr es Clarissa verblüfft.
    »Wegen seiner Narbe, Liebes«, gab Lady Mowbray zurück.
    »Ach wo, so ein Unfug.« Clarissa winkte mit einer

Weitere Kostenlose Bücher