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Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)

Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)

Titel: Liebe auf den zweiten Blick (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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»dass ich ihn hole, sobald sich Ihr Zustand verändert. Das mach ich auch gleich, aber vorher möchte ich noch betonen, dass Lady Mowbray ganz recht hat. Beichten Sie ihm, dass Sie inzwischen wissen, wie er aussieht, und dass sie ihn so lieben, wie er ist. Adrian ist in Bezug auf sein Aussehen ebenso unsicher, wie Sie es ohne Brille zu Fuß sind.«
    Damit geleitete Kibble Lady Mowbray aus dem Zimmer und ließ Clarissa grübelnd zurück. War es wirklich wahr? Hatte sie Adrian die Tatsache mit der Brille ganz umsonst verheimlicht? Nein, er legte bestimmt keinen gesteigerten Wert darauf, dass sie eine Sehhilfe trug, sonst hätte er ihr doch sicher eine neue besorgt, überlegte sie. Eine Brille machte nun mal hässlich und abstoßend, das fand sie letztlich auch. Allerdings hatten seine Mutter und Kibble ein völlig neues Licht auf die Sache geworfen. Wenn es stimmte, was sie sagten, dann war ihr Mann genauso unsicher wie sie.
    Sie schüttelte den Kopf. Narbe hin oder her, Adrian war der attraktivste Mann dieser ganzen Adligen-Mischpoke. Schwer zu glauben, dass er sich seines guten Aussehens nicht gewärtig war. Zumal er immer sehr selbstbewusst auftrat und über den Dingen zu stehen schien …
    Unvermittelt sprang die Tür zu ihrem Zimmer auf, und Clarissas Gedanken waren wie weggewischt. Aus alter Gewohnheit riss sie sich die Brille von der Nase und stopfte sie unters Kopfkissen. Sie hatte sich so daran gewöhnt, sie zu verstecken, dass sie einfach nicht lange fackelte.
    »Clarissa!«
    Ihr Mann glitt durch die Tür und lief mit ausgreifenden Schritten durch ihr Schlafzimmer. Sein ganzes Gebaren ließ darauf schließen, dass er zutiefst besorgt war.
    Ihr Vater folgte ihm und ein dritter Mann, den Clarissa mal wieder nicht richtig erkennen konnte. Adrian ließ sich auf ihren Bettrand fallen und zog sie an seine Brust.
    »Gott sei Dank, du hast es geschafft«, sagte er. Er umarmte sie innig und streichelte ihre Haare. »Wir waren halb krank vor Sorge.«
    »Ja, das waren wir«, bekräftigte ihr Vater, der ihr aufmunternd auf die Schulter klopfte. »Wir waren die ganze Nacht auf und haben darauf gewartet, dass du aufwachst.«
    »Es tut mir so leid, dass ihr euch meinetwegen Sorgen machen musstet«, murmelte Clarissa. Sie kuschelte sich in Adrians Umarmung und fasste die Hand ihres Vaters.
    »Ach was, nein, dich trifft überhaupt keine Schuld«, kam es wie aus einem Munde von den beiden Männern. Alle drei lachten. Adrian lockerte die Umarmung und lehnte sich nach hinten, um Clarissas Gesicht zu betrachten. Er war nah genug, dass sie die Sorgenfalten sehen konnte, die sich auf seiner Stirn eingegraben hatten.
    »Gegen Mitternacht erfuhren wir, dass du das Schlimmste überstanden hattest, aber Kibble konnte uns nicht sagen, ob du irgendetwas zurückbehalten würdest, einen kleinen Dachschaden oder so.«
    »Oh.« Clarissa gelang ein Lächeln. »Ich denke, mit meinem Oberstübchen ist alles in Ordnung.«
    Adrian erwiderte ihr Lächeln und hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Nasenspitze.
    »Wir sind froh, dass es Ihnen wieder besser geht«, sagte der dritte Mann.
    Clarissa überlegte krampfhaft, woher sie die Stimme kannte, indes fiel es ihr nicht ein.
    »Wissen Sie noch ungefähr, was passiert ist?«, schob der Fremde nach.
    Ihre Augen weiteten sich. »Mister Hadley«, entfuhr es ihr verblüfft, als es plötzlich Klick in ihrem Kopf machte und ihr der Name wieder einfiel. »Was machen Sie denn hier?«
    »Ich hab ihn engagiert«, antwortete Adrian. »Er ist vor einer Stunde eingetroffen.«
    »Ach so.«
    »Fühlst du dich überhaupt schon in der Lage, die Frage zu beantworten?«, erkundigte sich ihr Mann besorgt.
    »Na klar. Ich fühle mich blendend, wirklich«, versicherte sie und drückte begütigend seinen Arm.
    »Dann können Sie uns sicher Genaueres erzählen, oder?«, meldete sich Hadley abermals zu Wort.
    Clarissa fragte sich insgeheim, weshalb er das wissen wollte. Wieso war er überhaupt hier? Da sie es jedoch unhöflich fand, Hadley warten zu lassen, beschloss sie, zunächst zu erzählen, woran sie sich erinnerte, und dann selber Fragen zu stellen.
    Also wiederholte sie, was sie schon Kibble erzählt hatte, dass sie in ihr Zimmer gekommen war, weil sie ein bisschen allein sein wollte, und von dem Kuchen genascht hatte. Dann hatte sie Bauchschmerzen bekommen und war eingeschlafen. Als sie fertig war, entstand eine längere Pause, bis Adrian leise sagte: »Kibble meinte, dass du nicht viel von der Torte gegessen

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