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Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)

Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)

Titel: Liebe auf den zweiten Blick (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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dem Parkett Möbel?«
    Rumms. Er prallte mit solcher Wucht gegen das Bett, dass der Rahmen heftig zu wackeln begann. Clarissa blinzelte in die gähnende Schwärze und flüsterte aufgeregt: »Was machst du denn hier?«
    »Ich muss unbedingt mit dir reden, und da wir uns dummerweise nicht in der Öffentlichkeit sehen dürfen, hab ich mir … Was ist das?«, fragte er plötzlich verblüfft.
    »Mein Fuß unter der Bettdecke«, antwortete sie prompt und wackelte mit den Zehen. Dann streckte sie die Hände aus und tastete nach Adrian. Sie war zwar extrem kurzsichtig, aber für gewöhnlich nahm sie zumindest grelle Farben oder bunte Kleckse undeutlich wahr. Jetzt hingegen war es dunkel, und sie berührte etwas, von dem sie annahm, dass es Adrians Brust war. Sie hoffte jedenfalls, dass es seine Brust war.
    Seine Hand griff nach ihrer, und er ließ sich bereitwillig von ihr auf den Bettrand ziehen. »Hast du eine Kerze? Hier drin ist es dunkel wie die Nacht.«
    Clarissa, die sich das Lachen nicht verkneifen konnte, presste sich hastig eine Hand auf den Mund. »Du bist lustig. Es ist Nacht.«
    »Das schon, aber …«
    »Wenn ich eine Kerze anzünde und jemand das Licht sieht, bekommen wir womöglich noch Ärger. Komm, setz dich und erzähl mir, was so wichtig war, dass du durchs Fenster bei mir einsteigen musstest«, sagte sie. »Ich nehme zumindest an, dass du durchs Fenster gekommen bist, oder?«
    »Ja«, flüsterte Adrian, und der Bettrahmen ächzte unter seinem Gewicht. Um ihm Platz zu machen, rückte Clarissa spontan ein Stück zur Seite, worauf er näher zu ihr rutschte. Er räusperte sich verlegen. »Entschuldige, aber ich bin wohl noch nicht richtig wach.«
    »Du bist noch nicht richtig wach?«, wiederholte Clarissa verdutzt. Das sollte wohl ein Witz sein. Wie hätte er sonst in ihr Zimmer klettern können? Oder hatte er etwa schlafwandlerische Fähigkeiten?
    »Ich bin draußen in dem Baum vor deinem Fenster eingenickt, als ich darauf gewartet habe, dass die letzten Gäste aufbrechen und du zu Bett gehst«, erklärte er.
    Clarissa fuhr der Schreck in sämtliche Glieder. »Bist du wahnsinnig! Du hättest runterfallen und dich ernsthaft verletzen können!«
    »Nun, ich hatte ja nicht vor, einzuschlafen … na, ist ja noch mal gut gegangen.«
    »Da hast du vermutlich mehr Glück als Verstand gehabt«, versetzte sie.
    Er räusperte sich abermals, wie um seine Verlegenheit zu überspielen. »Das hier ist wohl nicht so ganz korrekt.«
    Clarissa giggelte leise. »Mir scheint, das geht uns öfter so.«
    »Ja, das kann man wohl sagen.« Sie registrierte das Schmunzeln in seiner Stimme. Als er erneut sprach, klang er indes bitter ernst. »Ich muss dich dringend etwas fragen. Du hast draußen gesagt, du hast eine Nachricht von mir bekommen?«
    »Ja, stimmt. Schade, dass wir so wenig Zeit hatten. Was ist denn los?«
    »Gute Frage. Ich hab dir gar keine Nachricht geschickt.«
    »Du warst das gar nicht?«, stammelte Clarissa verständnislos.
    »Nein.«
    »Aber sie war mit ›A. M.‹ unterschrieben.«
    »Trotzdem, ich hab dir nichts geschickt«, betonte er. »Im Übrigen unterzeichne ich nie mit meinen Initialen.«
    Clarissa überlegte. Sollte sie kurz nachhaken, ob er sich da auch ganz sicher war? Blöde Idee. Er würde es bestimmt nicht abstreiten, wenn er ihr eine Notiz geschickt hätte. Stattdessen fragte sie: »Wer macht denn so etwas? Und aus welchem Grund?«
    »Genau das beschäftigt mich, Clarissa.« Aus seiner Stimme sprach tiefe Besorgnis. »Mittlerweile frag ich mich nämlich, ob dein Unfall wirklich ein Unfall war. Es gibt mir auch zu denken, was es mit deinen dauernden Missgeschicken auf sich hat. Erzähl mir mal ein bisschen was von deinem Treppensturz.«
    Clarissa legte ihre hübsche Stirn in nachdenkliche Falten. »Ach, da war nichts Besonderes. Eigentlich soll mich immer ein Diener begleiten, aber an dem fraglichen Morgen hatte ich es ziemlich eilig«, räumte sie schuldbewusst ein. »Außerdem fand ich es blöd, dauernd auf eine Begleitung angewiesen zu sein, folglich bin ich allein hinuntergegangen. Es hat fabelhaft geklappt, bis zum Treppenabsatz. Da bin ich über irgendwas gestolpert und holterdiepolter die Stufen hinuntergekegelt.«
    »Weißt du zufällig, worüber du gestolpert bist?«
    Clarissa zog die Nase kraus und seufzte. »Keine Ahnung. Ich hab mir den Knöchel verstaucht und mir ein paar blaue Flecken geholt. Joan und Ffoulkes regten sich fürchterlich auf. Ich hab in dem Chaos leider nicht daran

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