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Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)

Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)

Titel: Liebe auf den zweiten Blick (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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und glitt damit vorsichtig zum Bett zurück.
    Unvermittelt erfüllte helles Licht den Raum. Clarissa blieb abrupt stehen und blinzelte. Aha, Adrian hatte die Kerze auf ihrem Nachttisch entdeckt. Er drehte sich zu ihr um, kam auf sie zu. Sie gab ihm die Notiz und wartete, bis er sie gelesen hatte.
    »Und?«, fragte sie gespannt.
    »Da steht zwar, was du mir schon erzählt hast, aber das ist nicht meine Schrift«, erklärte er. Dann grummelte er: »Ist ja auch logisch. Ich weiß genau, dass ich dir keine Nachricht geschickt hab.«
    »Aber wer war es dann?«, bohrte sie. »Die Einzigen, die von uns wissen, sind dein Cousin und meine Zofe … und Prudhomme.«
    »Prudhomme? Weißt du das genau?«, fragte Adrian scharf.
    »Ja. Er war mit Lydia im Park an dem Abend, als du mich zu dem Picknick eingeladen hattest. Sie haben wohl mitbekommen, dass du mich an der Terrassentür geküsst hast«, räumte sie ein. »Demnach weiß Lydia ebenfalls Bescheid.«
    »Ich vermutete schon, dass Prudhomme etwas ahnt«, murmelte Adrian. Er hob den Kopf. Clarissa schwante, dass er sie betrachtete. Mit einem Mal war sie sich dramatisch bewusst, dass sie lediglich in ein dünnes Nachthemd gehüllt vor ihm stand. Sie fühlte förmlich, wie sein Blick ihren Körper streichelte, und ein leichter Schauer schob sich über ihre Wirbelsäule. Sie überlegte spontan, ob sie schützend die Arme vor der Brust verschränken sollte, verwarf den Impuls aber gleich wieder.
    Beide schwiegen unschlüssig. Schließlich meinte Adrian, seine Stimme sinnlich dunkel: »Clarissa, ich würde dich so gern küssen.«
    Sie rang nach Atem, Erregung flutete ihre Sinne und verlor sich abrupt, als er kopfschüttelnd nachschob: »Nein, das geht nicht.«
    »Nein, das geht nicht?«, echote die junge Frau. Enttäuschung überlagerte ihre Vorfreude.
    »Es wäre nicht korrekt, wenn ich dich jetzt küssen würde, hier in deinem Zimmer. So etwas schickt sich einfach nicht.« Adrian klang selbst tief enttäuscht.
    »Na und? Trotzdem würde ich dich gern küssen«, räumte Clarissa entwaffnend ehrlich ein.
    »Oh bitte, sag so was nicht«, brachte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Sonst vergesse ich nachher noch, dass ich ein Gentleman bin.«
    »Als wenn die nicht küssen würden!«, entrüstete sie sich scherzhaft. »Außerdem hast du mich auf Prudhommes Ball auch geküsst.«
    »Ja, aber das war etwas anderes.«
    »Wieso?«
    »Du warst weder dürftig bekleidet noch in deinem Schlafzimmer.«
    »Ich könnte mir ja schnell was anziehen.«
    Ein weiches Lachen entwischte seinen Lippen, ehe er sie in seine Arme schloss. Clarissas Herzschlag setzte sekundenlang aus, derweil eroberten seine Lippen die ihren.
    Im Nachhinein hatte sie ihre glutvolle Reaktion bei Prudhommes Ball auf die paar Schlückchen Wein geschoben, die sie an jenem Abend getrunken hatte. Doch nun fühlte Clarissa die gleiche wilde Erregung, und sie hatte nicht einen Tropfen Alkohol intus.
    Ihr Körper gehorchte ihr nicht mehr, sondern verschmolz hingebungsvoll mit Adrians. Ihre Hände verselbstständigten sich, umschlossen seinen Nacken und zogen sein Gesicht auf ihres, kaum dass er seine Zunge zwischen Clarissas Lippen schob. Dieses Mal war sie nicht so überrascht wie beim ersten Mal. Statt sich zu versteifen, bekam sie puddingweiche Knie und schwankte wie zartes Laub, doch er hielt sie fest umschlungen.
    Clarissa seufzte in seinen Mund, stöhnte vor Begehren. Um im nächsten Moment verblüfft aufzujapsen, denn Adrian hob sie kurz entschlossen in seine Arme und setzte sich mit ihr ans Fußende des Bettes.
    Er löste sich von ihren Lippen. »Ich sollte das nicht tun«, raunte er an ihrem Ohr, nachdem er sich mit fedrigen Küssen den Weg über ihre Wange gebahnt hatte.
    »Nein, wir sollten das nicht tun«, bekräftigte Clarissa. Ihre Hände streichelten über seine Schultern und seinen Bizeps. Dann warf sie den Kopf zurück und hielt ihm fordernd ihre gespitzten Lippen hin.
    »Du bist eine Lady, und ich verhalte mich dir gegenüber kein bisschen respektvoll«, hauchte er milde schuldbewusst, und Clarissa erschauerte ob des lustvollen Kribbelns, das ihren Körper, jede Pore ihrer Haut erfasste. In diesem Moment pfiff sie auf Achtung und Respekt. Also, wenn das hier eine Respektlosigkeit war, dann fand sie solche Respektlosigkeiten absolut genial! Vielleicht war sie ja gar keine richtige Dame.
    »Sag mir, dass ich aufhören soll.« Adrian küsste zärtlich ihre Halsbeuge.
    Clarissa klappte den Mund auf und

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