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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowell Rainbow
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sich nach einer anderen Mitfahrgelegenheit zum wöchentlichen D -&- D -Spiel umsehen musste. (Troy hielt nichts davon, sich ein eigenes Auto zuzulegen.) Und dann wählte Lincoln Justins Nummer.
    Justin war genau der Typ Mann, den man mitnahm, wenn man Frauen aufreißen wollte.
    Lincoln und Justin waren zusammen zur Highschool gegangen. Sie hatten beide im Schulteam Golf gespielt und im Chemielabor nebeneinandergesessen. Und als Lincoln in seinem zweiten Collegejahr – oder dem, was eigentlich sein zweites Collegejahr sein sollte – nach Nebraska wechselte, waren sie im selben Studentenwohnheim gelandet.
    Justin hatte Lincoln sofort in seine College-Clique aufgenommen. Sie hingen zusammen in ihren Schlafräumen ab, spielten Sega Mega Drive und bestellten üble Pizzas. Manchmal schlichen sie sich beim Frauenturnen ein. Ab und zu besorgte jemand einen Kasten Bier.
    Justins Freunde gehörten nicht unbedingt zu den Menschen, deren Gesellschaft Lincoln von sich aus gesucht hätte. Aber sie akzeptierten ihn, ohne Fragen zu stellen, und dafür war er dankbar. Er gewöhnte sich an, jeden Tag eine Baseball-Kappe zu tragen, und wurde richtig gut bei Sonic the Hedgehog .
    Im nächsten Jahr nahmen sich die Jungs gemeinsam eine Wohnung außerhalb des Campus. Lincoln blieb im Wohnheim, weil die Kosten von seinem Stipendium gedeckt wurden. Danach sah er sie dann nicht mehr so oft … Er hatte schon mindestens seit zwei Jahren nicht mehr mit Justin gesprochen und ungefähr genauso lange auch keine Kneipe mehr von innen gesehen.
    Â»Heiliger Linc! Alter. Was geht ab, du Arschwichser?«
    Â»Du weißt schon, alles wie immer.« Lincoln hatte Justin im Krankenhaus angerufen, wo er in der Marketing-Abteilung arbeitete. Lincoln verstand nicht so recht, wozu ein Krankenhaus eine Marketing-Abteilung brauchte. Wem wollten sie da was andrehen, etwa den Kranken?
    Â»Gehst du noch zur Uni?«, fragte Justin.
    Â»Nein, ich hab meinen Abschluss gemacht … mal wieder. Ich bin wieder in der Stadt und bei meiner Mom, du weißt schon, fürs Erste.«
    Â»Hey, Mann, willkommen daheim. Lass uns doch was zusammen machen! Mal wieder quatschen. Ehrlich gesagt könnte ich ein wenig Gesellschaft gebrauchen. Bist du verheiratet?«
    Â»Nicht einmal annähernd.«
    Â»Gut. Ich sage dir, all die anderen Wichser haben mich total hängenlassen. Was soll ich denn bitte schön machen, etwa allein in Kneipen rumhängen? Wie irgend so ein Perverser? Ich mache Party mit meinem kleinen Bruder, aber das bringt’s so gar nicht. Der pumpt mich immer an, und außerdem kriegt er die ganzen Weiber ab. Und er hat immer noch alle Haare, der kleine Mistkerl.«
    Â»Ja, cool, super«, sagte Lincoln. Er war erleichtert, weil Justin direkt die Initiative übernommen hatte. »Genau deshalb ruf ich auch an. Ich arbeite jetzt meistens abends, deshalb geh ich nicht viel raus, aber ich dachte, wir könnten vielleicht versuchen, einen Termin zu finden, der uns beiden passt …«
    Â»Geht klar, Alter. Arbeitest du morgen Abend?«
    Â»Nein. Morgen Abend ist perfekt.«
    Â»Ich hol dich um neun ab, geht das in Ordnung? Wohnt deine Mutter immer noch im selben Haus?«
    Â»Ja, ja.« Lincoln lächelte. »Selbes Haus, wie immer. Dann bis morgen um neun.«
    Justin fuhr in dem riesigsten Geländewagen vor, den Lincoln je gesehen hatte. Knallgelb mit getönten Scheiben. »Kumpel, steig ein, du bist heute Beifahrer.«
    Hinten im Wagen saßen bereits drei oder vier Typen. Lincoln meinte, Justins kleinen Bruder wiederzuerkennen. Der sah genauso aus wie Justin, nur ein wenig größer, ein wenig frischer. Justin selbst hatte sich seit der Highschool nicht groß verändert. Ein eher kleiner Typ mit Falten rund um die Augen und aschblondem Haar. Ein sauberes Polohemd. Schlichte Jeans. Eine makellose Baseball-Kappe. Im Wohnheim hatte er damals so ein Teil, das den Schirm perfekt der Kappen-Rundung anpasste.
    Â»Lass dich mal anschauen.« Justin grinste. Er konnte mit Zigarette im Mund lächeln und reden. »Meine Fresse.«
    Â»Schön, dich zu sehen«, rief Lincoln, allerdings nicht laut genug, um die Musik im Wagen zu übertönen. Guns ’ N Roses, Welcome to the Jungle . Lincoln konnte die Verstärker nicht entdecken, aber es hörte sich so an, als wummerten sie direkt unter ihm.
    Â»Wo sind denn die Lautsprecher?«, brüllte Lincoln.

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