Liebe auf den zweiten Klick
an Jennifer: Nein. Ihre Zähne machen ihnen Angst.
Von Jennifer an Beth: Gut zu wissen.
Kapitel 10
Als Lincoln am Donnerstagmorgen nach unten kam, beugte seine Mutter sich über den Küchentisch und kratzte limettengrüne Farbe von einer Kommode. Der Tisch und der FuÃboden waren mit Farbsplittern übersät. Sie hatte Farbsplitter im Haar und in der Butterschale. Solche Sachen waren es, die Eve Kopfschmerzen bereiteten. »Hast du die Kommode nicht gerade erst gestrichen?«, fragte Lincoln.
»Doch ⦠habe ich.« Sie betrachtete das Möbelstück mit gerunzelter Stirn.
»Und warum kratzt du die Farbe jetzt wieder ab?«
»Das sollte Grasgrün sein. Stand auf der Farbkarte. Das ist doch nicht Grasgrün. Das ist Limette.«
»Sah es denn auf der Farbkarte mehr nach Grasgrün aus?«
»Ja, natürlich. Da stand ja âºGrasgrünâ¹ daneben, also musste es ja auf jeden Fall grasig aussehen. Aber siehâs dir doch mal an, das ist eindeutig Limette.«
»Mom, kann ich dich mal was fragen?«
»Natürlich. Im Ofen sind Brötchen, und wir haben FleischsoÃe. Ich hol dir was davon. Willst du auch Honig? Wir haben frischen Honig hier aus der Gegend. Wusstest du, dass Honig von Bienen aus der näheren Umgebung besser ist?«
»Da hab ich noch nie drüber nachgedacht â¦Â«, murmelte er und versuchte, nicht zu ungeduldig zu klingen.
»Der ist besser. Weil die Bienen nämlich den Blütenstaub von Pflanzen essen, die um dich herum wachsen und gegen die du allergisch bist, denke ich mal.«
»Ich glaube nicht, dass ich irgendwelche Allergien habe.«
»Du hast so ein Glück. Vielleicht haben wir ja sowieso immer schon Honig aus der Gegend gekauft.«
»Mom, findest du Tom Cruise attraktiv?«
Seine Mutter lieà den Spachtel sinken. Sie starrte Lincoln an, als versuchte sie, sich darüber klar zu werden, ob er Grasgrün oder Limette war.
»Schatz, findest du denn Tom Cruise attraktiv?«
»Mom, nein. Wie kommst du bloà auf so was? Meine Güte.«
»Warum fragst du mich dann so was?«
»Ich hab nur gefragt, ob du Tom Cruise attraktiv findest. Ich hab nicht gefragt, ob du denkst, dass ich schwul bin. Glaubst du etwa, ich bin schwul?«
»Das hab ich nicht gesagt«, entgegnete sie. »Der Gedanke, dass du es vielleicht sein könntest, ist mir wohl schon mal gekommen, aber das habe ich ja gar nicht gesagt. Ich wollte dir nur helfen.«
»Mir wobei helfen?«
»Es mir zu sagen, falls du es wirklich wärst. Was du aber nicht bist. Denn das hast du doch gesagt, du bist nicht schwul, oder?«
» Ja . Also nein. Das meinst du jetzt nicht ernst, oder?«
»Na ja, Lincoln, du musst schon zugeben, dass das so einiges erklären würde.«
»Was? Was würde es denn erklären?«
»Es würde erklären, warum du keine Freundin hast. Und, du weiÃt schon, Schatz, warum du schon seit langer, langer Zeit keine Freundin hast. Seit Sam, oder? Und ehrlich gesagt würde es auch Sam erklären.«
»Wie würde das denn bitte Sam erklären?«
»Na ja, die war nicht gerade sehr weiblich, oder?«
»Sie war unglaublich weiblich.«
Seine Mutter zog die Nase kraus und zuckte mit den Achseln. »Ich fand sie immer sehr burschikos. Sie hatte ja auch gar keinen Busen.«
Lincoln presste eine Hand auf ein Auge. »Sie hatte Busen.«
»Tatsächlich?«, bemerkte seine Mutter tonlos. Sie hatte so eine Art, »Tatsächlich?« zu sagen, dass es gar keine richtige Frage war. Es war eher eine Herausforderung.
»Ich bin nicht schwul.«
»Natürlich bist du nicht schwul.«
»Ich wollte dich einfach nur fragen, ob du Tom Cruise attraktiv findest, weil ich Julia Roberts nämlich nicht attraktiv finde, und ich habe mich gefragt, ob das alles vielleicht nur eine Lüge ist, die von den Medien verbreitet wird.«
»Du findest Julia Roberts nicht attraktiv. Hm. Tatsächlich?«
Am Freitag stand Lincoln spät auf. Er erwischte noch das Ende von Zurück in die Vergangenheit , half seiner Mutter, ein Sofa umzustellen, und traf sich dann mit seiner Schwester im Einkaufszentrum, um ein neues Handy für sie auszusuchen. Danach aÃen sie im Restaurantbereich Hotdogs, und Lincoln zeigte Eve das Buch aus der Bücherei.
»Und?«, fragte sie. »Welche Farbe hat dein Fallschirm?«
»Grün«, riet er. Vielleicht
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