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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowell Rainbow
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da hin, wo Justin sich nicht hingesetzt hatte, und lächelte das Mädchen neben sich an. Seltsamerweise war er überhaupt nicht nervös. Dieser Ort und dieses Mädchen waren so weit von seinem alltäglichen Leben entfernt, dass sie gar nicht echt zu sein schienen. Weniger real jedenfalls als all die Frauen, denen er sonst so auf dem Bürgersteig und in Korridoren aus dem Weg ging. Außerdem war er ja mit Justin da, der die Initiative ergriff, das Eis brach und Getränke bestellte. Aber was hatte der bloß mit dem Jägermeister? Und wie viele Gläschen davon hatte Lincoln bereits runtergeschüttet? Zwei? Drei? Also mindestens drei.
    Â»Ich bin Lisa«, stellte sie sich vor und hielt ihm ihre kleine, manikürte Hand entgegen.
    Â»Lincoln«, antwortete er und lächelte. »Kann ich dir was zu trinken holen?«
    Â»Dein Freund hat gerade für uns bestellt.«
    Â»Oh, stimmt, sorry, ja …«
    Â»Aber vielleicht hast du ja eine Zigarette für mich.«
    Â»Tut mir leid«, entgegnete er. »Ich rauche nicht.«
    Â»Das ist schon okay. Ich eigentlich auch nicht. Ich meine, ich rauche schon, in der Kneipe oder auf Partys und so. Ich hasse den Geruch. Aber ich denke immer, wenn ich sowieso nach Rauch stinken werde, dann kann ich mir genauso gut auch eine anstecken.«
    Â»Mein Kumpel hat Kippen …« Lincoln drehte sich zu Justin um, aber der war schon mit seinem Mädchen auf dem Weg in Richtung Tanzfläche. Verdammt. Tanzen wollte Lincoln nun wirklich nicht.
    Â»Egal, vergiss es«, sagte Lisa.
    Â»Willst du tanzen?«, fragte Lincoln.
    Â»Ja, schon. Und du?«
    Â»Eigentlich nicht. Ist das okay?«
    Â»Klar.« Sie nickte. »Da kann man sich dann sowieso nicht unterhalten.«
    Jetzt war Lincoln dann doch nervös. Justin hatte den ganzen Kick des Abends mit auf die Tanzfläche genommen. »Also«, fragte er das Mädchen, »womit verdienst du denn deine Brötchen?«
    Â»Ich bin Zahnhygienikerin. Und was machst du so?«
    Â»Computer.«
    Sie nickte und lächelte. »Computer«, echote sie. »Das ist toll.« Ihr Blick begann, durch den Raum zu schweifen. Sie tranken aus, und Lincoln bestellte noch eine Runde, nur um etwas zu tun zu haben. Er hätte vorher was essen sollen. Wirklich blöd, dass das keine Country-Kneipe mehr war, in Country-Kneipen hatten sie doch immer Erdnüsse, oder? Vielleicht war das nur in Filmen so, damit die Schauspieler etwas mit ihren Händen anzufangen wussten …
    Lisa zerriss ihren Bierdeckel in kleine Schnipsel und rappte im Flüsterton mit. Er überlegte, aufzustehen und zu gehen, damit sie die Chance hatte, noch jemand anderen kennenzulernen. Sie würde sicher noch jemand anderen treffen. Sie war hübsch … vermutlich. In diesem Schwarzlicht mit grünen Blitzen sah sie eher aus wie ein eine Woche alter blauer Fleck. Genauso wie alle anderen.
    Â»Das ist wirklich ein übler Ort, um Leute kennenzulernen«, meinte Lincoln.
    Â»Was?« Lisa lehnte sich zu ihm vor.
    Â»Das ist wirklich ein übler Ort, um Leute kennenzulernen«, wiederholte er, diesmal lauter.
    Lisa sog an ihrem winzigen Strohhalm. Sie hielt inne, den Trinkhalm noch immer im Mund, und sah ihn an, als überlege sie, ob sie augenblicklich aufstehen und gehen oder doch besser auf ihre Freundin warten sollte. Das konnte ganz schön dauern. Justin und das andere Mädchen hatten inzwischen die Tanzfläche verlassen und sich in eine Ecke verzogen. Als der Scheinwerfer sich drehte, konnte Lincoln sehen, dass sie sich küssten. Justin hielt noch immer eine brennende Zigarette und eine Flasche Bier in der Hand.
    Â»Tut mir leid«, beteuerte Lincoln. »Ich wollte damit nicht sagen, dass du übel bist. Es ist einfach ein übler Ort, um überhaupt jemanden kennenzulernen.« Lisa starrte ihn immer noch aus zusammengekniffenen Augen an. »Findest du es hier etwa gut?«, fragte er sie schließlich.
    Â»Ist doch okay hier.« Sie zuckte mit den Achseln. »Wie jede andere Kneipe auch.«
    Â»Eben. Die sind doch alle schrecklich.«
    Â»Wie viel hast du eigentlich getrunken?«, erkundigte sie sich. »Du bist doch hoffentlich nicht einer von denen, die einen Depri schieben, wenn sie getrunken haben, oder?«
    Â»Keine Ahnung, ich bin nicht so oft betrunken. Aber hier drinnen muss man doch einfach depressiv werden, meinst du nicht?«
    Â»Also, ich werde hier

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