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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rowell Rainbow
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Backstreet-Scheiß?«
    Lincoln zuckte mit den Achseln.
    Â»Guck mal«, sagte Dena und nickte in Richtung Raucherecke, »da ist wieder der Gitarrist.«
    Chris saß an einem Tisch, aß eine Frühstückspfanne und las.
    Â»Wie kann es sein, dass ein Typ wie der keine Freundin hat?«, fragte Dena.
    Â»Vielleicht hat er ja eine«, murmelte Lincoln.
    Â»Auf keinen Fall«, widersprach Dena. »Kerle, die eine Freundin haben, essen am Freitagabend nicht allein im Village Inn.«
    Â»Er sollte da draußen sein und Groupies flachlegen«, meinte Justin.
    Â»Er ist immer allein«, fügte Dena hinzu.
    Â»Wenn ich aussehen würde wie der«, verkündete Justin, »dann würde ich jeden Abend eine andere poppen.«
    Â»Das hast du doch sowieso schon gemacht.« Dena rollte mit den Augen. »Und dabei siehst du aus wie du.«
    Â»Hast recht«, stimmte Justin zu. »Wenn ich so aussehen würde wie der, würde ich jeden Abend zwei Frauen poppen.«
    Â»Vielleicht hat er ja eine Freundin«, wiederholte Lincoln.
    Â»Dann tut sie mir leid«, erklärte Dena.
    Â»Vielleicht hat er ja einen Freund«, überlegte Justin.
    Â»Dann tut er mir leid«, sagte Dena.
    Â»Sie spielen morgen auch. Da könnten wir doch wieder hingehen«, schlug Justin vor.
    Â»Morgen Abend spiele ich D & D «, erklärte Lincoln.
    Â»Wo wir gerade bei Dingen sind, die man so macht, wenn man keine Freundin hat«, feixte Justin.
    Justin lag Lincoln ständig damit in den Ohren, doch mehr auszugehen. Irgendwohin, wo es Frauen gab. Mal was zu versuchen. Vielleicht, weil Justin Sam aus der Highschool kannte. Vielleicht, weil er sich an die Zeit erinnerte, als Lincoln der Einzige mit einer schönen Frau an seiner Seite war. »Ein bisschen zu vorlaut für meinen Geschmack«, hatte Justin mal während eines Golftrainings erklärt. »Aber heißer als ein Jalapeño-Milchshake.«
    Nach der Zeit in Kalifornien, als Lincoln an der staatlichen Uni auftauchte und ein Jahr hinter allen anderen herhinkte, hatte Justin ihn nie gefragt, was eigentlich mit Sam passiert war. Lincoln hatte eines Abends sogar versucht, es ihm bei einer Papa-John’s-Pizza und einem Sixpack Dr. Diablo zu erzählen, aber Justin hatte ihm das Wort abgeschnitten.
    Â»Alter. Lass es gut sein. Freu dich, dass du ’ne Menge Probleme los bist.«

Kapitel 35
    Letztendlich hatte Lincoln niemandem davon erzählt, was mit Sam in Kalifornien passiert war. (Obwohl seine Mutter ihn immer wieder mit Fragen gelöchert und schließlich sogar Sams Mutter im Supermarkt zur Rede gestellt hatte.)
    Er redete nicht darüber, weil das bedeutet hätte, es zu akzeptieren. Es hinzunehmen. Und auch, weil er wusste, dass es gar nicht so schlimm klingen würde, wenn er es jemandem erzählte. Dass es in Wirklichkeit eine ziemlich normale Teenager-Herzschmerz-Story war. Dass der übelste Teil der ganzen Sache darin bestand, ein Semester an der Uni verpasst und alle Stipendien verloren zu haben. Das wäre zumindest der schlimmste Part für jemand anderen, für einen unbeteiligten Beobachter.
    Er redete nicht mit seiner Mutter darüber, nicht ein einziges Mal, niemals, weil er wusste, wie sehr es sie freuen würde, recht gehabt zu haben.
    Als er auszog, um zum College zu gehen, hatte sie ihn zweimal die Woche angerufen.
    Â»Ich war noch nie in Kalifornien«, erklärte sie.
    Â»Mom, es ist toll hier. Der Campus ist schön. Und sicher.«
    Â»Ich weiß eben nicht, wie es da aussieht«, beharrte sie. »Ich kann dich mir da einfach nicht vorstellen. Ich versuche, an dich zu denken und dir positive Energien zu senden, aber ich weiß einfach nicht, wohin ich sie schicken soll.«
    Â»Nach Westen.«
    Â»Das meine ich nicht, Lincoln. Wie soll ich mir schöne Dinge für dich vorstellen, wenn ich dich nicht vor meinem inneren Auge sehe?«
    Sie fehlte ihm auch. Und er vermisste den Mittleren Westen. Die Landschaft, nach der Sam sich gesehnt hatte, bereitete ihm nur Kopfschmerzen. Wohin man auch sah, überall waren Bäume und Flüsse, Wasserfälle, Berge, das Meer … Man konnte nicht einfach nur irgendwo hinsehen, um in diese Richtung zu schauen, um nachzudenken. Er hielt sich oft in der Campusbibliothek auf, einem Gebäude ohne Fenster.
    Sam hingegen verbrachte viel Zeit im Uni-Theater. Noch hatte sie keine Veranstaltungen für Schauspielstudenten besucht,

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