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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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fadenscheinig wäre, wäre mir das gar nicht gelungen, und er meinte, wenn ich mit meinem Zerstörungstalent so weitermachen würde, müsste man bald das ganze Gebäude leer räumen, und am Ende haben wir einander nur böse angestarrt.« Nell blickte auf und erinnerte sich daran, wie Gabes Augen sie angefunkelt hatten, als er sich über den Schreibtisch gebeugt hatte, um sie anzubrüllen. »Und ich bin dabei so heiß geworden, dass ich ihn an der Krawatte gepackt und geküsst habe.«
    »Ich verstehe immer noch nicht, was daran so verrückt sein soll«, bemerkte Suze. »Hört sich irgendwie ganz alltäglich an.«
    »Wisst ihr, es ist nicht der Streit, der mich so anmacht«, fuhr Nell fort. »Ich hasse Streit. Es ist die Art und Weise, wie er mich ansieht, wenn er mich dominieren will. Er hat zwar nicht die geringste Chance, aber er sieht einfach phantastisch aus, wenn er es versucht.«
    »Eine interessante Beziehung«, bemerkte Suze trocken.
    »Jedenfalls haben wir uns dann heftig umarmt und geküsst, und dann hat er mich gefragt, ob ich gerne im Fire House zu Abend essen würde und mich wieder geküsst, und dann sind wir an die Arbeit zurückgekehrt.«
    »Hört sich wie jemand an, der dir alles bieten kann«, sagte Suze. »Ja und?«
    »Und dann hatten wir keinen Sex«, fuhr Nell fort. »Ich weiß schon, es war mitten am Tag und wir waren bei der Arbeit, aber wisst ihr eigentlich, wie lange es her ist, seitdem ich so geküsst und umarmt und berührt wurde? Ich meine, nur das? Tim und ich haben so etwas nie gemacht. Wir haben über die Arbeit geredet und wir hatten Sex. Aber wir haben einander nicht in Stimmung gebracht und es dann nicht getan.«
    Nell schob die letzten Stühle unter einen Tisch. »Bei mir ist es wirklich so weit gekommen, dass ich meine Kleidung abgestreift habe, sowie ich geküsst wurde.«
    »Das würde die Sache mit Riley erklären«, meinte Suze und verschloss den Geldumschlag für die Bank.
    »Tauschst du mit Jack manchmal nur Zärtlichkeiten aus?«, fragte Nell. Suze hielt inne.
    »Oh«, erwiderte sie. »Jetzt, wo du das Thema anschneidest, nein.«
    »Es muss irgendetwas mit der Ehe zu tun haben«, bemerkte Nell. »Ich glaube nicht, dass ich jemals wieder heiraten werde. Man verliert so viele der guten Dinge.«
    »Schon«, meinte Suze langsam. »Wir haben uns viel gestreichelt, bevor wir verheiratet waren.«
    »Da warst du achtzehn. Das ist auch angemessen, solange du noch ein Teenager bist.«
    »Wir haben aber mehr als nur das getan.«
    »Das habe ich vernommen.« Nell holte den Besen und brachte ihn hinter den Tresen. »Braucht ihr mich noch für irgendwas? Denn da wir uns heute Morgen lediglich geküsst und gestreichelt haben, wird mein Liebhaber heute Abend wohl ein bisschen mehr wollen.«
    »Was willst du damit sagen, das hast du vernommen?«, hakte Suze nach.
    »Oh.« Nell versuchte, sich schnell eine gute Lüge zurechtzulegen, aber hier ging es um Suze. »Weißt du, Vicky hat sich von Jack wegen Ehebruchs scheiden lassen, da habe ich angenommen...«
    »Du hast aber nicht gesagt ›angenommen‹, du sagtest, ›vernommen‹.« Suze verschränkte die Arme. »Von wem?«
    Nell musterte die Zimmerdecke und suchte hektisch nach einem Ausweg. Suze folgte ihrem Blick. »Von Riley?«, fragte Suze.
    »Riley?«, fragte Nell irritiert. »Warum Riley?«
    »Das da oben ist sein Appartement«, erwiderte Suze und machte eine Kopfbewegung in Richtung Zimmerdecke.
    Na wunderbar. »Ich habe lediglich an die Decke geblickt. Gepresstes Blech. So etwas sieht man nur noch selten.«
    »Es sei denn, man lebt in der Altstadt«, sagte Suze. »Hier ist das ziemlich normal. Wie...« Ihre Augen weiteten sich. »Gabe? Die Agentur? Haben sie die Nachweise für Vickys Scheidung erbracht?«
    »Ja«, erwiderte Nell, »aber wage es nur nicht, irgendjemandem davon zu erzählen, dass ich dir das gesagt habe. Es ist mir nicht gestattet, mit Außenstehenden über geschäftliche Dinge zu sprechen.«
    »Was für Beweise waren es? Was haben sie getan?«
    »Ich glaube, sie haben euch lediglich verfolgt.«
    »Ich will den Bericht sehen. Die Berichte werden im Tiefkühlraum aufbewahrt, nicht wahr?«
    »Ich weiß nicht, wo…«, begann Nell, doch Suze verschwand bereits im Hinterzimmer. Nell folgte ihr und sah, wie sie die Tür zum Tiefkühlraum öffnete. Man hatte Margie zwar ermahnt, ihn nicht unverschlossen zu lassen, doch Margie zu etwas zu ermahnen, hatte noch nie viel gefruchtet. »Äh... Suze?«
    Suze begann, die Kästchen

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