Liebe auf den zweiten Kuss
verschlossen?«
»Ja.« Sie leckte ihm die Lippen ab, und er sagte: »Ist dir klar, dass wir es hier direkt vor dem Fenster tun?«
»Es ist dunkel. Willst du mich nun oder nicht?« Sie bewegte sich ein wenig auf ihm und die Couch ächzte. Er hielt den Atem an, sie ebenfalls.
»Ich mache dir einen Vorschlag«, sagte er mit rauchiger Stimme. »Wenn diese Couch in der nächsten halben Stunde zusammenbricht, bekommst du eine neue.«
»Abgemacht.« Nell ließ sich aufs Sofa gleiten, zog ihn auf sich und ließ ihre Hüften unter ihm rotieren, in der Hoffnung, dass die Couch schneller aufgeben würde, wenn er auf ihr lag. Während der nächsten zwanzig Minuten verlief alles nach Plan. Sie machten sich wie üblich ans Werk, bis sie beide zu erregt waren, um es noch länger auszuhalten. Ihr Höschen war irgendwo auf der anderen Seite des Schreibtischs gelandet. Gabe küsste sie und glitt in sie, und sie bereitete sich auf den Sturm vor, der sie gleich überfluten würde. Doch nichts dergleichen. Stattdessen hielt Gabe sie regungslos unter sich gefangen, während er in ihr pulsierte. Er bewegte sich kaum und brachte dennoch alles in ihr in Aufruhr, bis ihre Haut erglühte und ihr der Atem wegblieb. Sie schluckte und fragte: »Was machst du denn?«
»Ich bringe dich ans Ziel«, flüsterte er ihr ins Ohr, und in seiner Stimme hörte sie Belustigung.
Sie wollte sich unter ihm bewegen – vergeblich, hatte er sie doch so gegen die verdammte Couch gepresst, dass sie noch nicht einmal den Boden berühren konnte.
»Fester«, sagte sie und er sagte: »Nein«, und wurde noch langsamer. Sie atmete tief durch, dann sagte sie: »Das bringt es nicht für mich.« Wenn er nicht sofort aufhört, erlebe ich gleich einen unglaublichen Orgasmus, ohne dass die Couch zusammenbricht.
»Du lügst«, wisperte Gabe ihr ins Ohr, sein Rhythmus erbarmungslos köstlich. »Ich kann dich immer ans Ziel bringen und es wird mir auch in Zukunft immer gelingen.« Er küsste ihren Nacken und fuhr zärtlich über ihre Brüste, und als sie sich wieder zu bewegen versuchte, hielt er ihren Körper unter sich nur noch unerbittlicher gefangen, anstatt das Tempo zu beschleunigen. Sie versuchte, sich hin- und herzuwinden, was ihm gefiel, dann versuchte sie, sich aufzubäumen, was er mit seinen glühenden Händen unterband und schließlich, frustriert durch die erzwungene Bewegungslosigkeit, krallte sie sich mit ihren Nägeln in seinen Rücken und stieß ihn mit ihren Hüften fast von der Couch, während das erste Beben ihres Höhepunkts sie überflutete. Sie bäumte sich gegen ihn auf und es verschlug ihm den Atem, als sie von der Couch hochfuhr, mit ebenso viel Verlangen, sich zu bewegen, wie Erfüllung zu finden, und er drängte sie wieder auf die ächzende Couch zurück, während sie sich in den Wogen der Lust verlor.
Als sie wieder zu sich kam, wurde ihr klar, dass die Couch alles wohlbehalten überstanden hatte. »Ich bin so enttäuscht«, sagte sie immer noch keuchend. »Wir müssen es noch einmal versuchen.«
»Noch ein guter Grund, weshalb wir die Couch nicht abschaffen sollten«, murmelte Gabe in ihr Haar. »Ich werde sie verstärken lassen, wenn du nicht hinsiehst.«
»Geh von mir runter«, befahl Nell. Er rollte von ihr herunter und stand auf. Sie strich sich den Rock glatt, während er sich die Hosen zuknöpfte, und dann sagte sie: »Ich kann es kaum glauben, dass dieses verdammte Ding gehalten hat.«
»In den Fünfzigerjahren hat man Qualität hergestellt«, meinte Gabe. »Mich zum Beispiel. Und, Gott sei’s gedankt, dich.«
Nell knipste das Schreibtischlicht an und suchte hinter dem Schreibtisch nach ihrem Höschen, als die Eingangstür aufging. Sie richtete sich auf und sah Riley mit dem Schlüssel in der Hand.
»Was machst du denn hier?«, fragte Gabe und steckte sich das Hemd in die Hose.
»Ich arbeite hier«, erwiderte Riley. »Das hast du früher auch getan, bevor du stattdessen begonnen hast, deine Hunde klauende Sekretärin sexuell zu belästigen. Was für ein Abend.« Er warf sein Schlüsselbund auf den Schreibtisch und ließ sich auf das Sofa fallen. Es hielt stand.
»Ich kann es nicht glauben.« Nell musterte es angeekelt. »Bevor wir es das nächste Mal darauf treiben, werde ich darauf Trampolin springen.«
»Wie bitte?«, rief Riley fassungslos. »Ihr habt es hier getan? Das Ding steht direkt vor dem Fenster, verdammt noch mal.«
»Du hast einfach keinen Sinn für Romantik«, meinte Gabe. »Außerdem war es ihr
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