Liebe auf den zweiten Kuss
gleich würde er einen Schritt zurücktreten. Jetzt alleine zu sein erschien ihr unerträglich.
Lass mich jetzt nicht allein in dieses Haus gehen.
»Das war dumm von mir«, bemerkte Riley keuchend. »Ich entschuldige mich.« Er versuchte einen Rückzieher zu machen, doch sie klammerte sich verzweifelt an ihn.
»Wenn ich jetzt wirklich aufs Ganze gehe«, sagte sie, »und wenn ich dich wieder küsse und meine Zunge in deinen Mund schiebe und mich über dich hermache, wirst du dann mit mir ins Bett gehen?«
Riley atmete tief durch. »Ja.«
Suzes Herz setzte einen Schlag aus. »Soll ich?«, fragte sie und wünschte sich, er würde endlich aufhören, solch ein passiver Klotz zu sein, wünschte sich, dass er endlich ja sagen würde.
»Nein.« »Warum?« Suze ließ von ihm ab. »Ich verstehe es einfach nicht.«
Riley lehnte sich an die Klinkerwand, und als er sprach, hatte er seinen Atem wieder gefunden und klang wütend. »Als wir heute Abend miteinander geredet haben, hast du mich da begehrt?«
»Wie bitte? Beim Abendessen? Nein, ich wollte Tim und Whitney eins auswischen.«
»Das war nur zu offensichtlich. Das Gleiche wollte Nell. Doch Gabe wollte sie noch mehr. Sie war viel mehr daran interessiert, Gabe anzumachen, als Tim auf die Palme zu bringen. Alles, was sie sagte, war auf Gabe ausgerichtet.«
»Oh.« Suze versuchte, sich zu erinnern. Vielleicht hatte sie Nell vollkommen falsch eingeschätzt. »Ja und?«
»Du hattest keinerlei Interesse an mir, was vollkommen in Ordnung ist. Viele Frauen haben keinerlei Interesse an mir. Nur wenn du allein mit mir bist, begehrst du mich. Dieses große leere Haus erwartet dich, also suchst du meine Nähe. In den meisten Fällen wäre ich vollkommen damit einverstanden, aber dies ist keiner dieser Fälle. Hier geht es um dich, und im Augenblick geht’s dir schlecht und da komme ich dir gerade recht. Das soll nicht heißen, dass ich nicht doch schwach würde, wenn du mich noch ein Mal fragst. Ich bin schließlich auch nur ein Mensch, und du bist sexy, meine Liebe, darüber besteht überhaupt nicht der geringste Zweifel. Aber hinterher wird es dir noch schlechter gehen, und das weißt du genau.«
»Es ist nicht nur das Alleinsein.« Suze versuchte ehrlich zu sein. »Ich bin auch scharf auf den Sex. Ich vermisse den Sex. Es ist Wochen her.«
Riley seufzte leise. »Möchtest du morgen früh neben mir aufwachen?«
Suze stellte sich vor, wie es wäre, ihm bei Tageslicht ins Gesicht zu blicken.
»Nein.«
»Das ist vollkommen in Ordnung«, sagte Riley. »Ich möchte auch nicht neben dir aufwachen.« Er streckte seinen Arm aus und schob die Tür ganz auf. »Also gehen wir jetzt hier rein und vögeln miteinander, weil sich das gut anfühlt, und danach werde ich gehen.« Er schubste sie ein wenig nach vorne. »Nach dir.«
»Du Mistkerl.« Suze blieb stehen. »Bei dir klingt das alles so schrecklich. Warum kannst du denn nicht einfach wie jeder andere Mann die Situation beim Schopf packen?«
»Weil ich nicht jeder andere Mann bin«, erwiderte Riley. »Aber wenn du jetzt deinen Hintern nicht da hinein bekommst und die Tür hinter dir schließt, werde ich so ein Typ.«
»Begehrst du mich wirklich?«, fragte Suze, und Riley stöhnte auf: »Himmel noch mal, jetzt reicht es, ich komme mit hinein. Such eine Wand und mach dich auf alles gefasst.« Er schob sie auf die Tür zu, aber sie stieß ihn zurück, als sie eintrat.
»Nein«, sagte Suze. »Du hast gewonnen.«
»Wenn ich gewonnen habe, weswegen stehe ich dann hier draußen?«, erkundigte sich Riley.
»Aber du irrst dich, dass ich dich nicht um deiner selbst willen begehrt habe«, sagte Suze. »Das tue ich, in gewisser Weise jedenfalls. Ich bin noch nicht über Jack hinweg, aber wenn er wirklich Whitney auf Nell angesetzt hat, dann hasse ich ihn...«
»Was?«, fragte Riley.
»... und ich könnte etwas Sex wirklich gut gebrauchen, ich hasse es, allein zu sein und ich suche nach jemandem, der mich davor rettet. In all dem hast du Recht, aber du bist in einer ähnlichen Lage. Irgendwie prickelt es mit dir, und das geht mir mit niemandem sonst so.«
»Tatsächlich? Vielleicht sollten wir darüber reden.«
»Nein«, meinte Suze. »Denn wenn wir noch mehr reden, schlafe ich mit dir aus all den falschen Beweggründen, und dann wirst du Recht behalten, und ich werde wieder einmal im Unrecht sein.«
»Vielleicht sind es doch nicht die falschen Gründe«, sagte Riley. »Vielleicht...«
»Gute Nacht«, sagte Suze ein klein wenig
Weitere Kostenlose Bücher