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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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die Tür auf, und sie trat auf die kalte Straße hinaus. »Der Typ ist wie geschaffen für die Monogamie«, bemerkte er und ergriff ihren Arm. »Erst neunzehn Jahre lang Chloe und nun Nell für die Ewigkeit, obwohl sie ihn vollkommen verrückt macht. Aber er lässt einfach nicht locker.«
    »Ich will schwer hoffen für die Ewigkeit.« Suze überlegte, ob sie ihm ihren Arm entwinden sollte, aber es war schön, auf diese Art gestützt zu werden. Fest. Warm. Zu Hause konnte sie wieder unabhängig sein, was blieb ihr auch anderes übrig. Unabhängigkeit sollte etwas sein, wofür man sich bewusst entschied, und keine Bestrafung. Sie dachte an die Nell, die Monate lang wie im Schock erstarrt gewesen war. Dann erinnerte sie sich an die Nell von vorhin, wie sie Gabe angelacht hatte. Wenn er sie ebenfalls betrügen würde … Sie hielt inne und wandte sich Riley zu. »Wenn Gabe einfach nur so eine kleine Affäre...«
    »Sieht es für dich tatsächlich nach einer kleinen Affäre aus?« Riley klang gereizt. Er zog an ihrem Arm, um sie zum Weitergehen zu bewegen. » Handelt er denn so? Wenn irgendjemand anderes sich das angemaßt hätte, was Nell getan hat, sie wäre längst gefeuert worden. Diesmal hat’s ihn wirklich erwischt.«
    »Möglich.« Suze glitt auf einem Stückchen Eis aus und fühlte, wie seine Hand sie festhielt, bis sie das Gleichgewicht wieder gefunden hatte. »Er macht den Eindruck, als sei er völlig verrückt nach ihr. Aber genau den Eindruck hatte man früher von Tim auch.« Und Jack mir gegenüber ebenfalls, früher einmal.
    »Du möchtest eine Garantie?«, fragte Riley. »Es gibt keine Garantie. Aber Gabe ist weder ein Betrüger noch ein Lügner. Und er hat Nell in sein Leben aufgenommen, nicht nur in sein Bett. Er ist kein Tim.« Riley schien sehr verärgert, doch bevor sie sich entschuldigen konnte, fügte er hinzu: »Und er ist auch kein Jack.«
    »Entschuldige«, sagte Suze. »Ich hatte vergessen, dass er dein Freund ist.«
    »Er ist mein Freund, mein Partner, mein Mentor und meine Familie«, erwiderte Riley. »Keine Kritik an Gabe.«
    »Verstanden. Vergessen wir Gabe. Wir sind immer noch sechs Häuserblocks von meinem Zuhause entfernt. Wie geht es dir und deinem Leben?«
    »Es ist die Hölle. Mein Arbeitsplatz hat sich in eine Mischung aus dem WWF und Sex and the City verwandelt. Gabe ist eigentlich ein ruhiger Typ, er ist nicht dazu bestimmt, derart wütend oder derart glücklich zu sein. Lass uns über etwas anderes reden.«
    »Also gut. Worüber möchtest du sprechen?«
    »Du hast also das T-Shirt angehabt und Nell das Pyjamaoberteil«, sagte Riley, und Suze lachte und erzählte ihm alles und sogar noch etwas mehr, schmückte die Geschichte während des Laufens noch etwas aus und deutete an, dass Nell und sie Dinge getan hatten, die gar nicht stattgefunden hatten. Als sie die andere Seite des Parks erreicht hatten, war sie von ihrer eigenen Erzählung leicht atemlos. Als sie die Stufen zu ihrem kalten, leeren Haus emporstiegen, war Riley bereits geraume Zeit schweigsam.
    »Vielleicht habe ich dieses und jenes hinzugedichtet«, meinte Suze, während sie nach dem Schlüssel suchte.
    »Nein, nein«, erwiderte Riley. »Wenn es einen Gott gibt, dann war das alles wahr.«
    Sie schloss die Tür auf und drückte sie auf. Sie hasste die düstere Leere, die ihr entgegenschlug. »Wichtig ist, dass es Spaß gemacht hat. Die ganze Scheidungssache ist gar nicht so übel«, sagte sie sowohl zu sich selbst als auch zu ihm. »Sieh doch nur all die Dinge, die ich über mich selbst herausfinde.«
    »Und sie sogar mit anderen teilst. Das ist wichtig.«
    Auf der Treppe war es dunkel. Sie konnte seine Gesichtszüge nicht erkennen, aber das Lächeln und noch etwas anderes aus seiner Stimme heraushören.
    »Ich würde es auch gerne mit dir teilen«, sagte sie gereizt und erinnerte sich an den Kuss, den er zu Neujahr abgelehnt hatte. »Aber du bist ja nicht interessiert.« Aus einem Impuls heraus streckte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn, bevor er sich abwenden konnte. Sie hatte es schnell machen wollen, um dann zu sagen: Ist das denn nicht besser, als nur darüber nachzudenken?
    Aber er erwiderte ihren Kuss leidenschaftlich und folgte ihr, als sie sich wieder zurückfallen ließ. Ihr Blut geriet augenblicklich in Wallung. Er zog sie zu sich heran, und sie lehnte sich gegen seine breite Brust, atemlos. Als er den Kuss beendete, klammerte sie sich weiter an ihn, klammerte sich an sein Hemd, denn sie wusste,

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