Liebe auf den zweiten Kuss
geplant hat. Und mein Vater hat hinterher die Spuren beseitigt.«
»Und wenn man die Sache weiterspinnt«, sagte Riley, »taucht zweiundzwanzig Jahre später Lynnie auf und sucht nach Diamanten. Wer hat ihr gesagt, wo sie sind? Es muss Trevor gewesen sein, nicht wahr?«
»Es kann sein, dass er Stewart oder Jack davon erzählt hat«, meinte Gabe. »Doch Trevor ist immer noch derjenige, um den sich in dieser Geschichte alles dreht.«
»Warum also hat er es ihr erzählt?«, fragte Riley. »Bei Jack oder Stewart hätte ich auf Bettgeflüster getippt. Lynnie war sicherlich leicht zu erobern, aber ich kann mir Trevor einfach nicht vorstellen, wie er sich an Lynnie kuschelt und flüstert: ›Bei den McKennas liegen Diamanten‹.«
»Auf Bettgeflüster würde ich auch nicht tippen«, stimmte ihm Gabe zu. »Obwohl sie auf Geld scharf war. Irgendjemand hat sie hierher geschickt, um die Steine zu suchen und hat sie anschließend umgebracht, weil sie zu viel wusste.«
»Und warum ausgerechnet jetzt?«, fragte Riley.
»Das alles passierte vor zweiundzwanzig Jahren. Niemand außer Trevor würde so lange auf Diamanten warten. Aber er hätte auch noch länger gewartet.«
»Vielleicht hat irgendjemand Wind davon bekommen.«
»Jack.«
»Warum Jack?«
»Weil er ein Mistkerl ist«, erwiderte Riley.
»Hauptsache, wir behalten einen kühlen Kopf«, ermahnte ihn Gabe.
»Was ist eigentlich dran an dem Gerücht, dass Suze und du miteinander schlaft?«, fragte Margie, als sie am nächsten Sonntag zum Brunch mit Nell und Suze im Sycamore saß. Suze verschluckte sich an ihrem Orangensaft und dachte, wer hat das denn ausgeplaudert?
»Woher hast du das denn?«, fragte Nell.
»Tim hat es Budge erzählt«, erwiderte Margie und nahm ihren Mimosa. »Wir hatten ein Abendessen bei Mutter Dysart.« Sie seufzte. »Es war schrecklich. Ich musste mich mit Whitney und Olivia unterhalten. Ich hatte irgendwie Mitleid mit euch beiden, aber jetzt, wo ich weiß, dass ihr ein Verhältnis habt...«
»Es ist dir doch klar, dass das ein Scherz war?«, hakte Suze nach, die sich bei Margie nie sicher war.
Margie gabelte sich etwas Rührei auf. »Schon. Aber trotzdem wette ich, dass irgendetwas gelaufen ist. Nell lügt nicht.«
»Wir haben uns geküsst«, erwiderte Nell. »Im Interesse der Wissenschaft. Für den Fall, dass eine Seuche alle Männer ausrottet.«
»Falls uns diese Seuche tatsächlich heimsuchen sollte«, sagte Suze und nahm ihr Ei Quesadilla, »bist du zu einem Dreier eingeladen.«
»Nein danke«, erwiderte Margie. »Wenn diese Seuche uns tatsächlich heimsuchen sollte, werde ich mich auf die Suche nach Janice machen.«
Den Mund voller Quesadilla hielt Suze inne und dachte: Margie hat eine Janice?
Nell fragte: »Janice? Janice wer?«
»Janice war eine Freundin, die ich auf der Oberschule hatte.« Margie runzelte die Stirn. »Mit ihr hatte ich den besten Sex, bevor ich Budge kennen lernte.«
»So viel zu Stewart«, meinte Suze.
Die Bedienung kam, und Margie bestellte noch ein Glas Mimosa, danach sagte sie: »Von Janice habe ich Sachen gelernt.«
»Aber dann bist du doch bei Stewart gelandet«, sagte Nell. »Warum?«
»Weil Janice mit mir Schluss gemacht hat. Und Stewart war jemand, den ich bereits eine Weile lang kannte, außerdem arbeitete er für Papa. Und er ließ nicht locker.« Sie zuckte mit den Schultern.
»Ich kann es kaum glauben«, sagte Nell. »Da hattest du dieses Geheimnis...«
»Nein, so war es nicht«, widersprach Margie. »Ich habe es niemals geheim gehalten. Es ist nur niemandem aufgefallen. Was ich mache, fällt ohnehin nie jemandem auf.« Diese Tatsache schien sie nicht weiter zu stören. »Und als ich Stewart davon erzählte, war er darüber so schockiert, dass ich die ganze Sache habe im Sande verlaufen lassen.« Sie schüttelte den Kopf. »Wenn ich nie etwas gesagt hätte, hätte er nie davon erfahren.«
»Er war schockiert?«, fragte Nell. »Warum?«
»Weil es unnatürlich sei.« Margie seufzte. »Er hatte keinen Sinn für Spaß.«
»Ich habe ein ziemlich schlechtes Gewissen«, sagte Nell. »Ich hätte wissen müssen, dass du so unglücklich warst.«
»Warum?« Margie schob den Teller weg und nahm ihr Getränk. »Meistens war es gar nicht so schlimm. Er war nicht oft zu Hause. Aber eines Tages gab es irgendeinen Ärger in der Firma und ich wusste nicht, was ich machen sollte. Wir hatten einen schrecklichen Streit, es war wirklich grauenhaft, und da ist mir der Geduldsfaden gerissen...«
Suze
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