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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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ihre Männer bis aufs Hemd ausziehen.«
    »Unsinn«, widersprach Gabe kauend. »Du wolltest noch nicht einmal Unterhalt annehmen.«
    »Ich wollte unabhängig sein«, sagte Chloe. »Aber ich wollte auch, dass Lu mit ihrem Vater zusammen aufwächst. Ich wusste genau, was du im Sinn hattest, als du das Haus gleich nebenan für uns gekauft hast. Aber es war gut für Lu. Und dann hast du mir dieses Café ermöglicht, und das hat auch Spaß gemacht. Aber ich hätte nein sagen sollen. Ich hätte gehen sollen.«
    Das Bedauern in ihrer Stimme schmerzte. »Wenn du gehen willst«, sagte er, »dann geh. Ich kümmere mich um Lu. Du bist immer noch jung. Mach das Café dicht und zieh los.«
    Chloe ließ den Keksspachtel fallen, und er trat erschrocken einen Schritt zurück. »Siehst du! Das ist der Grund, weswegen du so ein elender Mistkerl bist. Wenn du eine Szene machen würdest, wenn du mich betrügen würdest, wenn du dich benehmen würdest wie dein Vater, dann könnte ich hier hinausgehen und frei sein. Aber du bist immer so verdammt anständig, in jeder Hinsicht, und du machst es mir so schwer...« Sie brach ab.
    »Sachte.« Gabe nahm sie in den Arm. »Ich kann auch ziemlich mies sein. Lass uns über Astrologie reden.«
    »Ich muss einfach weggehen«, sagte Chloe, an seine Brust gepresst. »Nur für ein Weilchen.«
    »Ich kümmere mich um dich«, sagte Gabe, seine Wange an ihrem Haar. »Wie viel Geld brauchst du?«
    Sie stieß ihn weg und boxte ihn gegen die Brust. »Hör endlich auf. Ich muss es alleine schaffen.«
    »Okay.« Gabe ließ sie los und biss in einen Keks. »Hast du denn überhaupt genügend Geld?«
    »Ja«, versicherte ihm Chloe. »Ich weiß, der Laden hier macht im Moment nicht den Eindruck, aber er ist ganz gut gelaufen.«
    »Gut so«, meinte Gabe. »Bist du mir böse, wenn ich dich bitte, anzurufen, wann immer du irgendetwas brauchst?«
    »Ja«, erwiderte Chloe. »Aber ich werde trotzdem anrufen.« Sie sah süß aus, wie sie dort stand, mit geröteten Wangen von der Hitze des Ofens und ihrer eigenen Wut. In diesem Augenblick wusste er, dass es endgültig vorbei war, er hatte es bereits seit Tagen gewusst, vielleicht schon länger. Er beugte sich hinab zu ihr und küsste sie ein allerletztes Mal, zärtlich, und sie legte ihre Hand an seine Wange und sagte: »Ich liebe dich wirklich.«
    »Ich dich auch«, erwiderte Gabe. »Tu mir den Gefallen und geh auf Nummer sicher, dass der Mann, der mich ersetzen wird, dich wirklich verdient. Ich jedenfalls hatte dich ganz sicher nicht verdient.«
    »Fängst du schon wieder an«, beschwerte sich Chloe. »Hör endlich auf damit. Benimm dich nur ein einziges Mal wie dein Vater.«
    »Astrologie ist Schwachsinn«, antwortete Gabe. Sie lächelte und schüttelte den Kopf.
    »Sag mir das, wenn ich zurückkomme und du dich Hals über Kopf in Nell verliebt hast«, sagte sie.
    »Gott bewahre«, erwiderte Gabe und kehrte in sein Büro zurück.
     
    Als Nell eine Stunde zuvor mit lautem Türenknallen in die Versicherungsagentur gestürmt war, hatte ihre frühere Assistentin Peggy laut »Nell!« gerufen. Sie schien geradezu bemitleidenswert dankbar, sie zu sehen. Doch Nell war ohne ein Wort der Begrüßung geradewegs auf Tims Tür zugegangen und hatte sie ohne anzuklopfen aufgerissen.
    »Nell!« Tim, gut aussehend wie gewohnt, blickte auf und erhob sich. »Wie nett...«
    »Du hast mich angelogen«, knurrte Nell mit zusammengebissenen Zähnen, und sein Lächeln verschwand. »Du hast mich hintergangen.«
    Tims Überraschung verwandelte sich in vorsichtiges Mitgefühl. »Es tut mir Leid, Nell. Ich hatte gehofft, dass du es niemals erfahren würdest.«
    »Das glaube ich gern, du Mistkerl«, sagte Nell, und Tim warf den Kopf zurück.
    »Du siehst das falsch.« Er schien verletzt. »Ich wollte dich nicht verletzen. Und ich habe nicht gelogen. Unsere Ehe war bereits seit Jahren am Ende.«
    »Tatsächlich? Warum haben wir dann noch miteinander geschlafen und ein gemeinsames Geschäft geführt und...«
    »Weil es mir nicht wirklich klar gewesen ist.« Tim setzte sich auf die Kante seines Schreibtischs, professionell, erwachsen, ruhig und verständnisvoll, und er trug ein Hemd, das eine andere Frau für ihn ausgesucht hatte. »Erst als ich Whitney kennen gelernt habe, ist mir klar geworden, dass es im Leben mehr gibt als Versicherungen...« Er spreizte hilflos die Hände. »… ich musste meinem Herzen folgen.« Er lächelte sie traurig an. »Das Herz diktiert ganz eigene Regeln.«
    Nell sah

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