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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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verdammten Diamanten hätte man überall verscherbeln können«, meinte Riley. »Wenn der Typ, der sie genommen hat, auch nur einen Funken Verstand hatte, wäre er damit sowieso aus der Stadt verschwunden. Gib es auf.« Doch das konnte Gabe nicht, obwohl er genügend andere, dringlichere Probleme hatte.
    Zum Beispiel rief Budge Jenkins regelmäßig an und klagte über Margie und das Café. »Sie ist dort nicht sicher«, sagte er. Gabe konnte sich an keinen anderen Mann erinnern, der wie Budge derart ins Telefon jammerte. »Sie könnte ausgeraubt werden.« Und Gabe hatte erwidert, »Budge, es ist ein Café, kein Geldverleih in mieser Gegend. Sie macht jeden Abend um sechs Uhr dicht.« Doch Budge hörte nicht auf mit seinem Gejammere, bis Gabe schließlich ernsthaft in Erwägung zog, Margie hinauszuschmeißen, nur um Budge loszuwerden. Und dann war da noch Riley. »Sie ist eine Bedrohung für die Menschheit«, hatte er Gabe nach ihrem ersten gemeinsamen Lockvogel-Einsatz erklärt. »Sie betritt eine Bar und alle liegen ihr zu Füßen.«
    »Wenn man bedenkt, welche Art von Arbeit sie für uns erledigen soll, ist das kein Nachteil«, hatte Gabe erwidert. Suze verhielt sich durch und durch professionell. Gabe sah sie fast täglich im Büro, entweder half sie Margie nach sechs bei der Abrechnung oder sie unterstützte Nell bei deren unermüdlichen – und unnötigen – Bemühungen, die Agentur zu verschönern. Er hatte beschlossen, Nell mit dem Rest der Detektei freie Hand zu lassen, solange sie sein Büro in Ruhe ließ. Diese Entscheidung wurde durch die Tatsache erleichtert, dass sie, ohne mit der Wimper zu zucken, Trevors Jobangebot inklusive Gehaltserhöhung abgewiesen hatte. In der zweiten Novemberwoche jedoch machte sie sich startklar zum Angriff. »Ihre Möbel brauchen dringend Pflege«, verkündete sie und blendete ihn gleichzeitig mit ihrem roten Haar und einem orangefarbenen Pullover samt grellrotem Streifen über der Brust. »Es dauert nur einen Tag, höchstens zwei.«
    »Lassen Sie die Finger von meinem Büro«, erwiderte Gabe und versuchte, nicht auf den Streifen zu blicken. »Sie können sich im Bad und in der Rezeption austoben, aber das hier gehört mir. Ich weiß, dass es altmodisch ist, aber die Fünfzigerjahre liegen sicher bald wieder voll im Trend.«
    »Das Zeug hier ist nicht aus den Fünfzigerjahren, sondern aus den Vierzigern. Und die sind bereits wieder in Mode. Ich bin ja auch nicht der Ansicht, dass Sie die Möbel loswerden sollten. Ich finde nur, dass man sie reinigen und reparieren sollte.« Nell setzte sich und zielte mit dem Streifen direkt auf ihn. »Das Leder und das Holz muss unbedingt gereinigt werden, und manches lockere Teil muss wieder verleimt werden.« Sie blickte an die Decke. »Bei einem Stuhl ist sogar die Lehne gebrochen.«
    »Ich weiß«, erwiderte Gabe. »Den haben Sie abgebrochen.«
    »Außerdem müssen wir hier die Jalousien...«, fuhr Nell munter fort.
    »Verdammt, Nell«, sagte er, »könnten Sie bitte irgendetwas in diesem Büro in Frieden lassen?«
    »Aber es würde doch gar keine Veränderung bedeuten.« Sie lächelte ihn an. »Es handelt sich lediglich um eine Wiederherstellung .« Trotz all ihrer Munterkeit wirkte sie angespannt, und ihm wurde klar, dass sie eines seiner Donnerwetter erwartete. In letzter Zeit hatte er häufig gebrüllt. Er atmete tief durch und wartete, bis er sich etwas beruhigt hatte.
    »Also gut«, gab er schließlich nach. »Wenn es nicht zu viel kostet und Sie nichts verändern, können Sie die Möbel haben.«
    »Und die Jalousien?«
    »Und die Jalousien.«
    »Und den Teppich.«
    »Überspannen Sie den Bogen nicht, Eleanor.«
    »Danke«, erwiderte Nell, kehrte an ihren Schreibtisch zurück, um den Schreiner anzurufen.
    »Aber keine Veränderungen!«, rief ihr Gabe hinterher und sie steckte ihren feuerroten Kopf durch die Tür und sagte: »Ich verändere hier gar nichts. Ich verschönere es.« Damit war sie verschwunden.
    »Warum nur beruhigt mich das nicht«, murmelte Gabe ins Leere, in der ihre Präsenz dennoch zu spüren war.
    Als er eine Woche später ins Büro kam, war sein gesamtes Mobiliar verschwunden.
    »Nell!«
    »Der Restaurator war da.« Nell tauchte im Türrahmen auf. Diesmal trug sie einen violetten Pullover mit einem roten Herzen über ihrer linken Brust. Warum trägt sie nicht gleich eine Zielscheibe?, dachte er. »Er meinte, es müsse lediglich das Holz gereinigt und neu gewachst werden«, fuhr Nell betont fröhlich fort, »aber

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