Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
Vom Netzwerk:
auf einen Streit. Es war viel angenehmer, den Knoblauch zu genießen und aus dem Fenster zu schauen.
    »Riley nennt sie die ›Fahnderin‹, also nehme ich an, dass sie die Männer überprüfen lässt, mit denen sie ausgeht?«
    »Becca kommt aus einer Kleinstadt, in der jeder jeden kennt«, erklärte Gabe. »Nun lebt sie in einer großen Stadt und arbeitet an einer unübersichtlichen Universität mit ständig wechselndem Personal. Keiner kennt sich. Also beauftragt sie uns, die Arbeit zu erledigen, die zu Hause ihre Mutter und ihre Großmutter für sie übernehmen würden.«
    Nell hatte ein Stückchen süß-saures Schweinefleisch aufgegabelt und überlegte. »Gar nicht dumm.«
    »Nein, doch dieses Mal wollte sie nicht, dass wir den Mann überprüfen. Dieses Mal war es die große Liebe. Sie könnten ruhig was von dem Schwein abgeben.«
    Er streckte die Hand aus, und sie schob ihm den Karton hin.
    »Und was ist dann passiert?«
    »Sie glaubt, dass er ihr einen falschen Namen genannt hat.«
    Gabe nahm einen Bissen Schweinefleisch und konzentrierte sich einen Augenblick lang auf die würzige Soße auf seiner Zunge, ehe er sie schluckte. Die guten Dinge des Lebens hatten es verdient, dass man sie genoss. Alles andere würde nur die Freude schmälern.
    »Sie klingen nicht sonderlich beunruhigt«, bemerkte Nell.
    »Noch gibt es keinen Grund dazu.« Gabe nahm seinen Coca-Cola-Becher und gerade, als er entdeckte, dass er leer war, reichte ihm Nell einen anderen vollen. »Danke.«
    »Wer zählt außer Becca noch zu den Stammkunden?« Nell öffnete einen neuen Karton. »Das duftet aber himmlisch.«
    »Trevor Ogilvie«, antwortete Gabe und musterte ihre Fesseln. »Er beauftragt uns alle drei oder vier Monate, um herauszufinden, was Olivia so treibt.« Er stellte seinen Teller ab, um die scharf-saure Suppe zu suchen. Sie hatten zwei kleine Kartons davon, also reichte er einen Nell und öffnete den anderen für sich selbst. »Riley nennt es den ›Quartalsbericht‹. Diesen Job macht er ganz gerne, weil Olivia Orte aufsucht, an denen die Musik laut ist und das Bier billig. Nächsten Monat ist er wieder fällig.« Er kostete die dicke, heiße Suppe. Der saure Geschmack erinnerte ihn an Nells Pommes frites. In letzter Zeit hatte er sich angewöhnt, seine Fritten mit Essig zu essen, weil ihm gefiel, wie das herbe Aroma jede einzelne seiner Geschmacksnerven aufweckte.
    »Und dann gibt es noch den ›Heißen Mittagstisch‹«, fügte Nell hinzu.
    »Harold Taggart und seine liebreizende Frau Gina.« Gabe deutete mit dem Löffel auf Nell. »Die können das nächste Mal Sie übernehmen. Riley hat die Schnauze voll davon.«
    »Was muss ich denn machen?«
    »Sie setzen sich in die Hotellobby und beobachten, ob Gina mit ihrer neuesten Eroberung erscheint, was auch garantiert geschieht. Sie ist sehr verlässlich, unsere Gina.«
    »Und dann zeige ich mit dem Finger auf sie und sage: ›Ich spioniere Ihnen hinterher‹?«
    »Dann halten Sie die Kamera hoch und drücken ab. Harold schätzt Bilder.«
    Nell schüttelte den Kopf und berührte dabei seine Schulter.
    »Das ist doch krank.«
    »Das meint Riley auch. Ich bemühe mich immer, die Dinge nicht zu bewerten.«
    »Sie sind uns allen ein Vorbild«, spottete Nell.
    »Das will ich hoffen«, sagte Gabe und musterte erneut ihre Beine.
    Nell streckte sie gerade aus. »Sie sind gut, nicht wahr?«
    »Und ob.«
    »Sie sind das Einzige, das nicht den Bach runtergegangen ist, als ich so stark abgenommen habe«, fuhr Nell fort. »Vermutlich, weil ich viel zu Fuß gehe.«
    »Sie sehen wieder viel besser aus.« Gabe schob das süßsaure Schweinefleisch zu ihr hinüber. »Als Sie hier anfingen, sahen Sie beängstigend aus.«
    »Ich fühle mich auch viel besser.« Nell spähte in den Karton.
    Ihr Kopf berührte leicht sein Kinn, federweich und überraschend kühl. Derart rot glühendes Haar sollte eigentlich heiß sein , dachte er.
    Sie hielt den Karton hoch. »Möchten Sie hiervon noch irgendwas oder kann ich das aufessen?«
    »Nur zu«, erwiderte Gabe. »Kaum zu glauben, dass wir Sie anfangs beinahe zwangsernähren mussten.«
    »Und welche gibt es sonst noch, Stammkunden?«
    »Der Rest ist nicht sehr interessant. Wir stellen eine Menge Nachforschungen für einige Firmen in dieser Gegend an.«
    »Wie zum Beispiel O & D.«
    »Besonders O & D. Wir werden häufig von ihnen engagiert, weil mein Vater und Trevor eng befreundet waren.« Der Gedanke an die beiden verdarb ihm die gute Laune. »Außerdem haben wir

Weitere Kostenlose Bücher