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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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immer schriller wurde.
    Nell kam mit dem Wasser zurück, hielt inne und hob die Augenbrauen. Fang du nicht auch noch an , dachte er und verdrehte über Beccas Schulter hinweg die Augen. Sie verdrehte ebenfalls die Augen, stellte das Wasser auf das Fensterbrett und verließ die Hüften schwingend das Zimmer. Ich sollte sie öfter ärgern , dachte er. Dadurch bekommt ihr Gang mehr Schwung.
    »Ich habe ihm wirklich vertraut«, lamentierte Becca und erinnerte ihn daran, dass er ein Problem zu lösen hatte.
    »Ich war mir so sicher.«
    »Haben Sie ihn denn zur Rede gestellt?« Gabe klopfte ihr beruhigend auf die Schulter.
    »Ihn zur Rede gestellt?« Becca wich zurück. »Ihn direkt gefragt?«
    »Ja«, erwiderte Gabe geduldig. »Wie haben Sie es denn herausgefunden?«
    »Sein Koffer«, erwiderte Becca schniefend. »Ganz hinten im Schrank. Ich habe nach einem zusätzlichen Laken gesucht und den Koffer gefunden. Die Initialen drauf lauten E.A.K.«
    »Vielleicht hat er den Koffer gebraucht gekauft«, sagte Gabe. »Vielleicht gehörte er seiner Großmutter mütterlicherseits.«
    »Er gehört ihm«, widersprach Becca. »Er ist fast nagelneu. Er kauft nichts Gebrauchtes. Alles in seiner Wohnung ist nagelneu.«
    »Vielleicht hat er ihn sich ausgeliehen«, schlug Gabe vor, nachdem sie sich etwas beruhigt hatte. »Becca, fragen Sie ihn. Danach rufen Sie mich an und berichten mir, was er gesagt hat. Wenn Sie es dann immer noch wollen, können wir den Fall weiterverfolgen. Aber misstrauen Sie dem Kerl nicht sofort, nur weil die Initialen auf seinem Koffer nicht stimmen.«
    Becca schniefte erneut. »Glauben Sie, er ist ehrlich?«
    »Keine Ahnung«, sagte Gabe. »Aber es ist höchste Zeit, dass Sie mit ihm sprechen. Wenn es Ihnen wirklich ernst mit ihm ist...«
    »Es ist mir sehr ernst mit ihm«, fiel sie ihm ins Wort.
    »… dann werden Sie lernen müssen, mit ihm zu reden.«
    »Wir reden doch miteinander«, widersprach Becca, und als Gabe den Kopf schüttelte, sagte sie: »Also gut, ich frage ihn.« Sie schluckte und fuhr fort: »Ehrlich, das werde ich tun. Noch heute Abend.«
    Gabe fand sein Notizbuch auf dem Bücherregal und notierte sich alle Details über Randy, seinen persönlichen Background, soweit er Becca bekannt war, und seinen Koffer. Dann nahm er sie am Ellenbogen und steuerte sie zur Tür. »Ich habe alles, was ich brauche. Rufen Sie mich an, sobald Sie mit ihm gesprochen haben. Wenn Sie danach immer noch nicht zufrieden sind, werden wir weitersehen.«
    »Danke«, erwiderte sie mit belegter Stimme. »Es tut mir Leid, Gabe, aber diesmal dachte ich wirklich, das ist der Richtige. Und dann habe ich diese Initialen entdeckt.«
    »Geraten Sie deswegen nicht in Panik«, beruhigte er sie und führte sie durch den Empfangsbereich.
    Nachdem sie gegangen war, wandte er sich an Nell.
    »Irgendetwas, was Sie sagen wollten?«
    »Ich? Nein«, erwiderte sie unschuldig. »Wenn Sie Klienten betatschen, geht mich das nichts an.«
    »Das sollten Sie sich merken«, sagte er auf dem Weg zurück in sein Büro. »Versuchen Sie von nun an, nur noch wirklich gut gebaute Frauen in mein Zimmer vorzulassen. Da hat man bei der Umarmung wenigstens was im Arm.«
    Just in dem Augenblick, als er die Tür schloss, prallte etwas dagegen. Vermutlich ein Notizblock, dachte er und wollte sich lächelnd an die Arbeit machen, bis ihm auffiel, dass er weder Schreibtisch noch einen Stuhl besaß.
     
    Später am Abend, er wartete noch auf einen Anruf aus Kalifornien wegen einer Routinerecherche. Gabe saß neben Nell auf dem Boden seines Büros und aß chinesisches Take-away. Sein Blick fiel auf ihre Beine, die neben seinen ausgestreckt waren. Neben ihr zu sitzen hatte den Vorteil, dass er dieses verdammte Herz nicht ansehen musste.
    »Was würden Sie tun, wenn Sie hinter Lynnie nachspüren wollen?«, fragte er.
    »Ich würde mir einen Typen mit viel Geld suchen, ihn als Lockvogel benutzen und warten, bis sie aufkreuzt«, erwiderte Nell prompt. »Haben Sie den Karton mit den Dim Sum? Weil ich...« Sie hielt inne, als er ihr den Karton reichte.
    »Ich kann mich noch erinnern, als ich Möbel besaß«, meinte er und griff nach der Schachtel mit Hühnchen in Knoblauch. »Damals war es hier wirklich sehr nett.«
    »Ich habe Larry angerufen, er wird die Möbel morgen zurückbringen«, beschwichtigte ihn Nell. »Sie werden Ihnen gefallen. Erzählen Sie mir mehr über Becca.«
    »Was denn über Becca?«, fragte Gabe, und zur Abwechslung hatte er nicht die geringste Lust

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