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Liebe auf den zweiten Kuss

Liebe auf den zweiten Kuss

Titel: Liebe auf den zweiten Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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ausgezeichnete Arbeit damit geleistet, erdrückende Beweise gegen Jack in seinen beiden Scheidungen zu liefern, dass er uns aus seinem Zuständigkeitsbereich ebenfalls mit Arbeit betraut hat.«
    »Das zeugt immerhin von Unvoreingenommenheit.« Sie runzelte die Stirn. »Es fällt mir schwer, mir Trevor als jemandes engen Kumpel vorzustellen.«
    »Trevor war nicht immer steinalt«, sagte Gabe. »Er und mein Vater haben wirklich die Stadt unsicher gemacht.« Er versuchte, nicht daran zu denken, was sie sonst noch gemacht haben mochten. »Dort hinten, hinter der Garderobe, hängt ein Bild von den beiden an der Wand.«
    Nell drückte sich vom Boden hoch und ging es sich ansehen. Gabe musterte fasziniert ihre Beine. Tolle Waden. Für einen Moment war er versucht, sich vorzubeugen, um unter ihren Rock zu blicken, entschied dann aber, dass sich bei dem wenigen Licht die Mühe nicht lohnte.
    »Mein Gott«, sagte Nell, die sich blinzelnd über das Bild beugte, was Gabe durchaus zu schätzen wusste. »Trevor sieht ja richtig schneidig aus.«
    »Damals war er das auch. Und er war ein knallharter Anwalt. Seine Verzögerungstaktik konnte sich mit den Allerbesten messen.«
    »Ihr Vater sieht Ihnen sehr ähnlich.«
    »Eigentlich sehe ich meinem Vater ähnlich, aber trotzdem danke.«
    Nell sah zu ihm hinüber, dann wieder zur Fotografie.
    »Nicht ganz. Sie sehen aus wie jemand, dem ich vertrauen würde.«
    »Danke«, erwiderte Gabe überrascht. »Oder soll das heißen, ich bin langweilig?«
    »Nein«, entgegnete Nell. »Das soll heißen, dass Ihr Vater wie ein Spieler aussieht.«
    »Gut formuliert«, bemerkte Gabe.
    Sie trat zurück und musterte das blaue Nadelstreifenjackett, das an der Garderobe hing.
    »Gehörte das ihm? Es sieht genauso aus wie das Jackett auf dem Bild.«
    »Es gehörte ihm«, Gabe nickte. »Keine Ahnung, ob es dasselbe ist. Er mochte Nadelstreifen.«
    Nell streifte das Jackett über. Es fiel ihr bis über die Hüften, verhüllte fast völlig ihren Rock. Zieh den Rock aus , dachte Gabe, und dann dachte er, nein, lieber doch nicht . Es war eine Sache, heimlich die Beine einer Frau zu bewundern, es war etwas ganz anderes, im Zusammenhang mit einer Sekretärin der Detektei McKenna über fehlende Kleidungsstücke zu fantasieren.
    »Das ist ein tolles Jackett.« Nell wandte sich ihm zu und schob die Ärmel hoch. »Warum tragen Sie es nicht?«
    »Ich bin kein Nadelstreifentyp«, erwiderte er und genoss den Anblick ihres flammendroten Haars vor dem tiefen Blau des Jacketts. Sie sah nicht einfach süß aus. Sie erinnerte ihn an irgendjemanden: dieses knabenhafte Gesicht, Mandelaugen, blasse Haut und ein Lächeln, das Eisberge zum Schmelzen bringen konnte. Eine Frau, irgendwie altmodisch, aber heiß. Myrna Loy , dachte er. Sie ließ die Hände über das Jackett gleiten, und er sagte: »Die Farbe steht Ihnen.«
    »Finden Sie? Wo ist ein Spiegel?« Sie verließ das Zimmer, vermutlich in Richtung Badezimmer, und Gabe dachte, Geh nicht .
    Er legte seine Gabel weg und schüttelte den Kopf, um das Bild ihrer langen, langen Beine und dieses roten, roten Haars zu verbannen, doch gleichzeitig wollte er unbedingt, dass sie zurückkam.
    Es ist diese Sache mit den Sekretärinnen, dachte er. Jahrzehntelang hatten die McKennas ihren Sekretärinnen nachgejagt und stets mit Erfolg. Mittlerweile steckte das wohl in ihren Erbanlagen. Aber er war erwachsen, ein reifer, umsichtiger und intelligenter Erwachsener. Alles, was er tun musste, war, sich zu konzentrieren, dann würde ihm diese Gewohnheit nicht zum Verhängnis werden.
    »Sie haben Recht.« Sie kam wieder herein und lächelte ihn an, ein schönes Lächeln, ein schöner Mund, eine volle Unterlippe, die....
    »Ich habe immer Recht«, gab Gabe zurück und stand auf. »Möchten Sie noch was von dem Zeug?«
    »Alles, wenn Sie es nicht mehr wollen«, erwiderte Nell. »In letzter Zeit kann ich einfach nicht genug bekommen.« Sie hängte das Jackett zurück an die Garderobe und bückte sich, um die Kartons vom Fußboden aufzusammeln. Dabei rutschte ihr lila Pullover ein wenig hoch und gab einen schmalen Streifen ihrer blassen Haut über dem Rockbund frei, der sich eng über ihren Hintern spannte.
    Was für eine dämliche Tradition , dachte er. Warum hatten die McKennas nicht die Begabung, Geld zu machen, statt Sekretärinnen aufzugabeln?
    »Ist was?« Nell blickte zu ihm auf.
    »Nichts. Ich habe nur über etwas nachgedacht.« Und dann klingelte das Telefon, und er wandte sich wieder seiner

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