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Liebe bringt die höchsten Zinsen

Liebe bringt die höchsten Zinsen

Titel: Liebe bringt die höchsten Zinsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Egon F. Freiheit
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die vermeintlichen Zwillinge nicht über ihre Männer sprachen. Und so unterschiedlich ihre Ansichten und Erfahrungen mit verflossenen Liebhabern auch zurückreichten – in einem waren sich die beiden Frauen einig: „Es gibt Wertvolleres als Geld, Gold oder jede Wertanlage bei der Bank: Es ist die Liebe - Liebe bringt die höchsten Zinsen."

       Eines Abends, als Daniel wieder zu Besuch war, saß er bedrückt auf der Terrasse der Villa, als Stefanie hinzukam. Sie schlang ihre Arme um ihn und drückte ihn an sich. „Was ist los mit dir? Jetzt sag schon!"
       „Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen, als ein Leben mit dir."
       „Und wo ist das Problem?"
       „Ich kann in meinem Job nur in meiner Heimat arbeiten. In Deutschland würde ich als Journalist nur sehr, sehr schwer Arbeit finden. Außerdem..."
       „...was ‚außerdem'?"
       „Dein Leben, dein Wohlstand. Ich könnte dir nie und nimmer solch einen Lebensstil bieten. So viel Geld verdienen Journalisten nicht bei uns." Traurig blickte er Stefanie an.
       „Als ob mir etwas am Geld läge. Da schätzt du mich falsch ein! Viel wichtiger ist mir, glücklich zu sein. Einen Mann zu haben, den ich liebe und auf den ich mich verlassen kann."
       „Das heißt...?"
       „Dass ich mit dir gehen würde. Wohin auch immer. In deine Heimat - oder auch ans Ende der Welt."

       Zum ersten Mal sah Stefanie Daniel weinen. Weinen vor Glück.

    ***

       Aufgeregt vertraute sie später ihrer Schwester an: „Daniel und ich wollen heiraten."
       Kathi brach in einen Freudenschrei aus. Lachend erwiderte sie: „Das Gleiche wollte ich dir gerade auch von uns verraten. Thomas hat mich gefragt..."
       „Und?"
       „Und ich habe ‚ja' gesagt."
       „Dann feiern wir eine Doppelhochzeit."
       Beide fielen sich in die Arme. Freudestrahlend fügte Stefanie hinzu: „Ich weiß auch schon wo..."
       „Nämlich?"
       „In der wunderbaren Kathedrale von Sibenik."
       „Wo, um alles in der Welt?"
       „In Sibenik an der Adria."
       „Wie kommst du jetzt plötzlich auf diese Idee?"
       „Was heißt: jetzt und plötzlich? Ich war schon immer der Meinung, vom ersten Augenblick an, seit ich mit Daniel vorm Regen geflüchtet war. Mir war schon damals klar: Es ist der ideale Ort zum Heiraten..."

63. Die schwarze 13, die heißt „Tod"

       Wie ein Lauffeuer hatte sich die Nachricht von der Doppelhochzeit in Ribarsko Selo herumgesprochen. Morgens um acht hatte Daniel seiner Tante Tereza Ademi am Telefon von seinen Hochzeitsplänen berichtet. Noch am selben Abend kamen so viele Familienangehörige zusammen, wie an dem Tag, an dem Stefanie erstmals bei den Ademis an der AdriaKüste aufgetaucht war.
       „Die Hochzeit muss etwas ganz Besonderes werden", verkündete Tereza. „Daniels Hochzeit allein ist schon eine Sensation – und dann noch eine Doppelhochzeit! Das müssen wir richtig feiern."
       Ivan gab zu bedenken: „Wenn sie in Sibenik heiraten wollen, müssen wir beizeiten ein Hotel buchen."
       „Ich weiß auch schon welches", jubelte Tereza, „das ‚Crown of the Adria'."
       „Das ist sauteuer", warf Ivan ein.
       „Das ist egal. Es soll der schönste Tag in Daniels Leben werden. Und auch für uns."

       Als die meisten Verwandten in der Nacht gegangen waren, platzte Alisa herein. Sie setzte sich zu ihrer Mutter Elena in eine Ecke auf der Terrasse. Es war frisch an diesem Abend und Wolken verdeckten die Sterne.
       „Was ist los mir dir?", fragte Elena, „freust du dich gar nicht? Mit Stefanie hat Daniel bestimmt das große Los gezogen."
       Alisa murmelte zweifelnd: „Da wär' ich mir 'mal nicht so sicher."
       „Kannst du mir bitte sagen, warum nicht?"
       „Der Schein ist manchmal trügerisch."
       „Na, toll! Ganz was Neues."
       Tereza hatte das Gespräch mitangehört. Sie setzte sich zu Elena und Alisa und meinte: „Die beiden haben es selbst in der Hand, was sie aus ihrem Leben machen."
       „Das wage ich zu bezweifeln."
       „Wie meinst du das?" wollte Elena von ihrer Tochter wissen.
       Alisa biss sich auf die Lippen, sie schwieg.
    „Ich hab dich was gefragt."
       Alisa druckste herum, dann platzte es aus ihr heraus: „Zita, die Zigeunerin, hat vorhin für Stefanie die Karten gelegt."
       Tereza verdrehte stöhnend die Augen: „Nicht das schon wieder."
       Elena wurde neugierig: „Geht das überhaupt in

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