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Liebe bringt die höchsten Zinsen

Liebe bringt die höchsten Zinsen

Titel: Liebe bringt die höchsten Zinsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Egon F. Freiheit
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zu Bertone. Ihr dämmerte langsam, was die Zahlenreihen bedeuteten, dass es sich um PIN-Nummer und Passwort eines geheimen Kontos handeln musste! Und sie registrierte die Wirkung der Zahlen.
       Bertone reagierte empört, verlor seine Contenance. Wütend fragte er Romano: „Woher hat die Alte diese Zahlen?"
       Der Sicherheitsmann wusste keine Antwort. Unbehaglich rutschte er auf seinem Stuhl von einer Seite auf die andere.

       Stefanie genoss die plötzliche Unsicherheit Silvios. Sie spürte die Macht, die der Zettel der Signora auf sie übertragen hatte. Sie strahlte Bertone an und sagte übermütig: „Und jetzt noch einmal ganz langsam zum Mitschreiben: Die erste Zahl - sie lautet: 130-998 998 883 889 – und hier die zweite: 564 SB
    286 774 ."
       Genüsslich nannte Sie eine Zahl nach der anderen, wie eine Lottofee bei der Ziehung der Gewinnzahlen.

    Noch sieben Minuten bis zum Ablauf des Ultimatums.

    Bertones Gesicht verfärbte sich, als Stefanie Daniels nächste Forderung wiederholte: „Schalte jetzt Deinen Computer ein, wähle die Seite der Twinbay-Traditional-Bank auf den Cayman Islands. Gib deine Zahlen ein und klicke die Übersicht deiner Kundenkonten an."
       Bertone war aufgesprungen. Er war kreidebleich geworden. Stefanies Stimme klang fürsorglich: „Hast du es? ich warte!"

       Hektik brach aus. Silvio winkte dem Notar, die Datei aufzurufen. Der Notar öffnete Bertones Notebook. Verblüfft zerrte er seinen Auftraggeber am Ärmel. „Schau dir das an!"
       Auf der Übersichtsseite waren alle Kundenkonten aufgelistet. Aber die Liste war nicht mehr vollständig. Und während Bertone entsetzt darauf starrte, schrumpfte die Übersicht um eine weitere Kontoanzeige.

    Noch sechs Minuten.

       „Völlig verrückt", entfuhr es Bertone, „alle sind verrückt. Stoppt diesen Unfug, sofort stoppen!"
       Aus ihrem Handy drang erneut Daniels Stimme: „Und jetzt sag ihm, dass er seinen verdammten Kredit in einem Jahr zurückbekommt – zinslos!"

       Stefanie wiederholte. Bertone griff blitzschnell nach dem Dolch und hielt ihn Stefanie an den Hals: „Stoppen, sofort!"
       Stefanie blieb regungslos, sie blickte Bertone in die Augen. „Und was ist mit meinen Forderungen? Ich warte auf Antworten."

    Er hatte nur noch fünf Minuten.

       Kathi hatte sich langsam von ihrem Stuhl erhoben. Mit wenigen schnellen Schritten hatte sie Bertone erreicht. Ihr Handkantenschlag kam plötzlich und traf ihn am rechten Handgelenk. Der Dolch flog zu Boden; sie kickte ihn ans Ende des Raumes.
       Kathi packte Bertones Arm, umschloss ihn mit festem Griff und bog ihn nach hinten. Mit höflicher Bewunderung in ihrer Stimme flötete sie: „Was für ein niedliches Ärmchen. So dünn und sicherlich sehr empfindlich."
       Bertone biss die Zähne zusammen. Kathi strahlte. „Am besten nicht bewegen, sonst tut es richtig weh."
       Die Leibwächter rückten von beiden Seiten heran, Kathi lächelte ihnen zu: „Noch einen Schritt näher und der schöne dünne Arm mit der teuren goldenen Rolex - er bricht."
       „Bleibt schon stehen!", motzte Bertone. Seine Mitarbeiter verharrten wie angewurzelt. Kathi ließ seinen Arm frei: „Aber bitte daran denken: Beim nächsten Mal werd' ich das Ärmchen brechen."

    Noch vier Minuten.

       Aus dem Mobiltelefon in Stefanies Hand war Daniels Stimme zu hören: „Jetzt reich' das Handy weiter an Bertone."
       Stefanie drückte es dem aufgebrachten Italiener in die Hand. Daniel sprach zu ihm wie ein interessierter Zoobesucher: „Erstaunlich, wie schnell Viren ein Konto nach dem anderen löschen können, wirklich erstaunlich. Und ein großartiger Anblick, nicht wahr?"
       Seine Stimme klang wie Plauderei: „Die Viren haben Riesenhunger. Sie bleiben so lange gefräßig, bis Ihre drei Besucher aus Deutschland wieder sicher vor der Haustür stehen. Und zwar mit allen Papieren in der Hand. Und mit allen Sicherheitsabtretungen für die ausstehenden Zahlungen. Und natürlich unverletzt."
       Silvio antwortete ungläubig: „Mit meinen Sicherheiten? Das glauben Sie doch selber nicht." Daniel riet ihm: „Dann suchen Sie schon mal Ihr erstes Konto auf den Namen ‚Waldenberg'. Sie werden es nicht mehr finden. Es ist bereits gelöscht…"
       Silvio fluchte: „Porca miseria, verdammte Schweinerei!"
       Daniel empfahl ihm in ruhigem Ton: „Schauen Sie auf den Monitor: Je länger Sie zögern, desto mehr Daten verschwinden von Ihrem Server. Auch

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