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Liebe bringt die höchsten Zinsen

Liebe bringt die höchsten Zinsen

Titel: Liebe bringt die höchsten Zinsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Egon F. Freiheit
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fragend in die Runde. Irgendetwas Unerklärliches war im Gange. Plötzlich flog die Tür auf. Es erschien - Stefanie! Doch als sie den Konferenzraum betreten wollte, ertönte das Warnsignal eines Metalldetektors, der in den Türrahmen eingelassen war.
       Ein Sicherheitsmann tastete Stefanie blitzschnell ab, ein zweiter entriss ihr die Tasche. Er entdeckte den antiken Dolch und hob ihn triumphierend in die Höhe.
       „Fassen Sie mich nicht noch einmal an", fauchte Stefanie, „und geben Sie mir auf der Stelle mein Eigentum zurück." Sie ärgerte sich über ihre Nachlässigkeit. An mögliche Kontrollen nach Waffen hatte sie nicht gedacht.
       Der Leibwächter schubste Stefanie in den Raum, die Stichwaffe legte er vor Bertone auf den Konferenztisch.
       Bertone blickte auf den Dolch: "Sieh an, sieh an. Ein schönes Teil. War vermutlich als Anzahlung gedacht. Das kann ich kaum ablehnen."
        „Untersteh' dich!", fauchte Stefanie.
       Mit Tränen des Glücks in den Augen stürzte Kathi auf ihre Schwester zu: „Ich hab' mir solche Sorgen um dich gemacht!" Leise flüsterte sie ihr ins Ohr: „Ich bin immer noch Stefanie und du die Kathi!"
       Sie hob ihre Schwester hoch und schloss sie so fest in ihre Arme, dass beiden der Atem ausblieb. Ein heftiger Schluckauf hatte von Kathi Besitz ergriffen.
       Stefanie rann eine Freudenträne die Wange herunter: „Ich dachte, du hütest das Haus?"
       „Habe ich auch – wart's ab!"
       Die Zwillingsschwestern drückten und busselten sich so herzlich, wie es nur jemand nachvollziehen und verstehen kann, der es selbst erlebt hat; der einen Todgeglaubten wiedersehen und in die Arme schließen konnte.

       Bertone blickte mürrisch auf die Szene, dann kehrte sein Zynismus zurück: „Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht...", wiederholte er mit weibischer Stimme, um gleich die Frage in seinem rüden Tonfall anzuschließen: „Was soll das alles? Schluss mit dem Karneval. Zagreb ist nicht Venedig. Egal, wer Stefanie Waldenberg ist – dann müssen eben beide unterschreiben."
       Er grinste die echte Stefanie höhnisch an. Sie streckte den Arm aus, als wolle sie ihn begrüßen. Als sie nahe genug herangetreten war, holte sie kurz aus und verpasste ihm ebenfalls eine Ohrfeige.
       Bertone fuhr empört auf: „Das ist Körperverletzung."
       Stefanie konterte kühl: „Das ist für die falschen roten Rosen."
       Der Leibwächter Romanow, der sich im Hintergrund gehalten hatte, drückte Stefanie auf einen Stuhl auf der gegenüberliegenden Tischseite. Jetzt war Bertone für sie außer Reichweite. Verblüfft erkannte Stefanie, dass der Sicherheitsmann derselbe war, den Bertone bei der Vorstellung seines angeblichen Bauprojekts in Kitzbühel als „EU-Beauftragten für den Erhalt von Naturdenkmälern in Südeuropa" ausgegeben hatte, als „Dottore Emilio Montana"!

       Stefanie war wütend über sich selbst: Von so einem Schläger hatten wir uns in Kitzbühel blenden und täuschen lassen? Was für eine billige Inszenierung unter teuren Kronleuchtern! So also wurden naive Investoren hinters Licht geführt...

       Empört zischte sie ihm zu: „Nehmen Sie Ihre Pfoten weg, Sie falscher Fuffziger."
       Sie blickte zu ihrer Schwester: Aber was macht Kathi hier? Und auch noch mit Rottmayer? Warum will sie das Rollenspiel weiterspielen?
       Die kämpfte vergeblich gegen ihren Schluckauf an und Thomas Rottmayer verfolgte schweigsam und staunend das Geschehen. Sein Blick pendelte ungläubig zwischen den beiden Schwestern hin und her.
       Stefanie hatte sich als Erste wieder gefangen: „Ich will, dass die Frist für das Darlehen verlängert wird und alle Überweisungen und Sicherheiten an uns zurückgegeben werden", verlangte sie. Stefanie wunderte sich über sich selbst: Komisch, dass mir das alles so leicht über die Lippen kommt.
       Bertone zeigte sich unbeeindruckt und gähnte demonstrativ: „Das ganze Theater wird allmählich langweilig. Nicht noch einmal das Spiel von vorne beginnen."
       Stefanie erhob sich. „Ich werde dich anzeigen. Alle Verträge sind ein einziger Betrug. Das Ferienzentrum ist ein Luftschloss."
       Bertone war überzeugt, dass Stefanie pokerte. Sie würde niemals etwas gegen ihn unternehmen. Er zuckte mit den Achseln.
       „Du überschätzt deine Wirkung", stellte Stefanie fest. „Du nutzt die Frauen aus, wie es dir passt. Doch irgendwann durchschauen sie es." Trotz ihrer Wut fügte sie

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