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Liebe bringt die höchsten Zinsen

Liebe bringt die höchsten Zinsen

Titel: Liebe bringt die höchsten Zinsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Egon F. Freiheit
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du jetzt unterschreiben. Wenn nicht, hole ich mir auch Villa."
       Der Notar schob Kathi die Papiere erneut zu.

       Sie startete einen letzten Versuch: „Wenn Sie nicht alles rückgängig machen, erzähle ich Ihrer Frau, dass wir beide ein Verhältnis hatten!"
       „Wir? Was? Das muss aber schlechter Sex gewesen sein, sonst hätte ich es nicht vergessen. Aber erzähle das bitteschön meiner Frau: Dann weiß sie, dass du keine Konkurrenz für sie bist", dabei lachte er lautstark über seinen vermeintlichen Witz, bevor er ungeduldig forderte: „Jetzt aber unterschreiben."
       Der Sicherheitsmann Romano rückte nahe an Kathi heran, der Notar reichte ihr einen Füller. „Bitte, Signora!"
       Kathi hob theatralisch die Hände. Sie zeigte sich geschlagen und bereit zur Aufgabe.
       Sie griff nach dem Füller.
       Thomas schaute sie entgeistert an: Was hatte sie vor? Das hatten wir doch gar nicht vereinbart...
       Als er genauer auf die Unterschriftsfelder blickte, durchschaute er Kathis Plan: Sie unterschrieb als „Stefanie Waldenberg", ihre Unterschrift aber sah völlig anders aus als die der echten Stefanie. Das letzte Vertragspapier zur Übertragung von Anteilen war damit zwar unterschrieben – jedoch ungültig, da der Vertrag nicht von der richtigen Erbin unterzeichnet worden war. Der Notar hätte sich – schon der Form halber – vorher den Ausweis der Vertragspartnerin zeigen lassen müssen…

    Bertone hatte nicht mit einem derart leichten Sieg gerechnet. Die Unterschriften waren für ihn ein Schlusspunkt und ein neuer Anfang zugleich. Seine erste Entscheidung als vermeintlicher Mehrheitsgesellschafter der Waldenberg-Bank folgte noch in derselben Minute, sie betraf seinen Freund: „Tommy, mein lieber Kleiner: Du bist gefeuert. Endgültig!"
       Er lehnte sich zurück, um die Wirkung seiner Macht auszukosten. In die Stille hinein erzählte er in jovialem Tonfall: „Jetzt kann ich es ja sagen: Ich habe dich von Anfang an manipuliert. Meine Aktientipps sollten durchaus zu Verlusten führen. So dass du früher oder später auf meine Hilfe angewiesen warst. Ich wusste immer, dass du kein großer Bankier werden kannst!"
       Rottmayer blieb ruhig: „Jetzt kann auch ich dir 'mal etwas sagen: Ich bin richtig froh, dass es aus ist mit uns beiden und dass ich mit dir nichts mehr zu tun haben werde – höchstens vor Gericht, wenn ich als Zeuge gegen dich aussagen werde."

       Er erhob sich und nahm Kathi am Arm. Sie griff nach den Kopien der Urkunden, die der Notar ihr reichte. „Nichts wie raus", murmelte Kathi. Die beiden drängten zur Tür. Siegessicher blinzelte Kathi Thomas zu.

       In diesem Augenblick läutete erneut Romanos Telefon. Der Sicherheitschef hörte in sein Ohrmikrofon. Ein Mitarbeiter meldete ihm die „Festnahme einer blonden Frau."
       Romano winkte Bertone zu sich und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Der Bankier zoomte auf dem Monitor in der Büro-Ecke die Aufnahme der Überwachungskamera heran. Überrascht und ratlos fragte er in den Raum: „Was soll denn das schon wieder?"
       Die Kamera zeigte die echte Stefanie - in Blond.
       Sein Blick wanderte zurück zu Kathi: „Hier ist eine zu viel.
       Wir werden sehen welche. Bringt sie rauf."
       Er wandte sich an Kathi: „Hinsetzen! Bleiben!"

55. Der Countdown läuft

       Stefanie wusste natürlich nicht, was sich bisher im ersten Stock abgespielt hatte, auch nicht, dass ihre Schwester immer noch in ihrer Rolle als Bankerbin lebte und handelte - und soeben alles unterschrieben hatte, was Bertone von ihr verlangt hatte.
       Die echte Bankerbin hatte sich am Portier vorbeigedrängt und war zur Treppe nach oben gehastet. Der Mann hatte sie eingeholt und festgehalten. Dann rief er Romano an.
       Ein weiterer Sicherheitsmann begleitete die echte Stefanie jetzt zu Bertone in den Besprechungsraum.

    ***

       Daniel stand ungeduldig am Fenster. Sein Blick war abwechselnd auf das Bankgebäude und auf sein zweites Handy gerichtet – so, als könnte er einen erhofften Anruf beschleunigen. Stefanie war soeben in dem Haus gegenüber verschwunden.
       Er konnte nicht sehen, dass die Haustür von innen verriegelt wurde und Stefanie in einer Falle saß. Die Fenster im ersten Stock des Bankgebäudes waren von samtenen Vorhängen verhüllt.
       Und er konnte ebenso wenig erahnen, dass ein Sicherheitsmann Stefanie mit festem Griff in den Konferenzraum bugsierte.

    ***

       Kathi blickte

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