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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition)

Titel: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN Noah Fitz Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Fitz
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der junge Mann aufregte und rot anlief. Er gehörte zu jener Sorte Menschen, deren Gesichter auch dann rote Flächen bekamen, wenn sie sich auf die Palme bringen ließen.
    „Und was bedeutet dieser Zauberspruch?“, fragte Gregor entnervt. Er hasste es, im Dunkeln zu tappen, vor allem, wenn die anderen sich auf seine Kosten amüsierten.
    „Du bist doch hier ‚the Brain‘, beweise uns allen, dass dein IQ höher ist als unserer.“ 'Anscheinend liebt sein Onkel es auch, seinen Neffen in Rage zu sehen', dachte Lisa. Ihr tat der junge Mann sogar etwas leid.
    „Vielleicht eine Art Botschaft, die nur dann entschlüsselt werden kann, wenn man einen Hinweis dazu hat. Irgendjemand soll sich vor der Morgendämmerung in einem Gotteshaus befinden, in welchem ihm ein Stern den Weg zeigen wird. Mit Stern meint er keinen Himmelskörper, eher ein Symbol. Etwas Spirituelles.“
    Lisa stand der Mund offen. „Das ... das ist aber ...“
    „Ich sagte doch, dass mein Neffe ein Superhirn ist“, sagte Michael und drückte Frau Glücks Kinnladen wieder nach oben und machte dabei „Klack“, so als würde ihr Kinn einrasten. „Von wem er es hat? Das weiß nicht einmal seine Mutter, es ist die Gabe der Götter, pflegt sie immer zu sagen.“
     
     
    *****
     
    Der Alptraum ging weiter, Gabriel musste es fast jede Nacht ertragen. Immer wieder dieselben Bilder.
    Der muskulöse Körper straffte und bäumte sich auf, die schiere Wut der Verzweiflung suchte ihn wieder heim, als er den einen, sehr abstrusen Ausschnitt seines Lebens noch mal durchleben musste. Christian traute seinen Augen nicht. Das, was er sah, konnte nicht real sein. Wie konnte ein Mann Gottes, ein Lehrer, ein Sprecher Gottes, ein Vertreter des Guten und der heiligen Bibel, sich wie eine Hure nach vorne gebeugt von einem kahl geschorenen Klosterbewohner von hinten nehmen lassen? Sofort assoziierte er den Frame mit dem seiner Eltern im Schlafzimmer. Er rannte zu dem Eimer zurück und übergab sich in die heilige Pisse der Mönche. Es war noch ekelerregender als das, was er damals  zu Hause durch den Türspalt seiner Eltern zu sehen bekam. Er konnte darüber nicht schweigen.
    Am nächsten Tag wollte er mit dem Abt des Klosters sprechen, zu seiner eigenen Enttäuschung merkte er, dass es nur sein Wunschdenken war. Was sollte er dem Kleriker bloß sagen, falls es zu einer Unterredung käme? „Ihre Brüder treiben es mit meinem fetten Lehrer wie die Karnickel?“ Und wenn der selbst einer von der Sorte Mann war, der auf warme Brüder stand? War er gar die Oberhure hier? Seine Gedanken schweiften ins Obszöne über, Christian unterbrach die perverse Vorstellung sofort. Irgendwann würde der Junge eines Besseren belehrt, noch gab es viele anständige Mönche, die ihrem Glauben und ihrer Weltansicht treu waren und an das Gute im Menschen glaubten. Nicht in diesem Kloster, später, viel später durfte er einer Sexorgie beiwohnen, unfreiwillig, dafür aber als Hauptdarsteller. Christian wurde von mehreren alten Päderasten ausgezogen, ausgepeitscht und vergewaltigt. Nur, weil er einen der Mönche bei seinem nochmaligen Besuch auf den Vorfall vor zwei Jahren ansprach. Der alte, kahlköpfige Mann Gottes war zuerst erzürnt und verdonnerte ihn zu zehn Ave Maria und zehn Vater unser. In der Nacht schrie Christian verzweifelt um Hilfe, bettelte die Männer darum an, ihm nicht mehr weh zu tun. Seine Peiniger wurden umso brutaler, je mehr ihr Opfer darum bat. Zum Schluss verfluchte Christian ihren Gott und schwor Rache. Alle Anwesenden lachten und wechselten sich im Kreis der Reihe nach ab. Irgendwann, Christian lag mehrere Tage im Delirium, dem Tode näher als dem Leben, wachte er in einem weißen Zimmer auf. Zuerst, voller Inbrunst, dachte Christian, er wäre in einer hospitalischen Einrichtung, seine Hoffnung zerplatzte wie eine Seifenblase. Umso bitterer war die Erkenntnis, dass er immer noch in dem Haus der Hölle war. Es war nur das Krankenzimmer des Hades. Ein unbekanntes junges Gesicht, voll roter Sommersprossen und fettigem Haar begrüßte ihn mit einem ehrlichen Lächeln.
    „Gott sei Dank, du bist wieder wach, ich habe schon befürchtet, du bist im Reich der Toten“, sagte der junge Mönch mit lückenhaftem Gebiss. Seine Erleichterung und Freude waren vom Herzen ehrlich.
    „Scher dich zum Teufel, du Kinderficker“, war das Grußwort des dreizehnjährigen Christian.
    „Bitte nicht, es war nur ein Ausrutscher, unsere Brüder haben nur etwas zu viel Wein getrunken, und du,

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