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Liebe Dich Selbst Und Es Ist Egal, Wen Du Heiratest

Liebe Dich Selbst Und Es Ist Egal, Wen Du Heiratest

Titel: Liebe Dich Selbst Und Es Ist Egal, Wen Du Heiratest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maria Zurhorst
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anfänglich gewählt haben, zu den Eigenschaften werden, derentwegen Sie ihn später verfluchen, nämlich dann, wenn er sie Ihnen verwehrt, wenn er sie nicht erfüllt oder nicht mehr erfüllen kann.
    Einmal standen sich während eines Partnerschaftsseminars Ehemann und Ehefrau vor aller Augen gegenüber. Ihren Blick trennte nicht mehr als ein halber Meter. Zuvor war der Ehemann, dessen Ehe sich in großen Schwierigkeiten befand, Schritt um Schritt auf seine Frau zugegangen. Mit jedemmanchmal tränenerfüllten, manchmal schwerfällig gelähmten
    Schritt hatte er in diesem therapeutischen Prozess symbolisch ein Thema durchschritten, das ihn in der Vergangenheit von seiner Frau getrennt hatte. Nun stand er h der Öffentlichkeit eines großen Auditoriums verwundbar und offen vor ihr. Nach langer Zeit war er gezwungen, ihr wirklich in die Augen zu schauen, seiner Frau wirklich nahe zu sein; sie wirklich so zu sehen, wie sie ist. Plötzlich schaute er erschrocken, fast panisch den Seminarleiter an: »Ich habe sie aus den falschen Gründen geheiratet«, stotterte er tief erschüttert. Der Seminarleiter lächelte weise: »Wir heiraten alle aus den falschen Gründen.«
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    Die Gründe gehen, der Partner bleibt
    Frauen heiraten Männer, weil sie so erfolgreich, gewandt und stark sind, Bären erlegen, Bilanzen lesen oder Kunststücke im Bett vollbringen. Frauen heiraten Männer, weil diese endlich genauso wie oder ganz anders als ihr Vater sind. Frauen heiraten Männer, weil diese der Vater ihres Kindes sind oder weil diese der Schwärm ihrer Freundinnen waren. Frauen heiraten Männer, weil sie ihnen von ihren Eltern versprochen wurden oder weil sie dafür Geld oder einen neuen Pass bekommen.
    Männer heiraten Frauen, weil alle ihre Freunde sie unwiderstehlich fanden, weil sie umwerfend aussehen, einen süßen Hintern oder blonde Haare haben. Männer heiraten Frauen, weil sie sie erobern durften. Männer heiraten Frauen, weil sie Männer so gut managen können. Männer heiraten Frauen, weil sie so gut kochen können wie oder endlich besser als ihre Mutter. Männer heiraten Frauen, weil sie sich eine Familie wünschen oder weil sie jemanden brauchen, der sie bewundert. Männer heiraten Frauen, weil sie Sex haben wollen oder weil sie Angst vor dem Alleinsein haben.
    Wir heiraten immer aus irgendeinem Grund. Meistens werden aber eben genau diese Gründe zu unserem Verhängnis. Erfolgreiche Männer sind nie da. Wunderschöne Frauen bekommen Falten und Orangenhaut. Die Gründe, derentwegen mm geheiratet hat, entpuppen sich als Täuschung, sind dem Wandel unterworfen oder verschwinden ganz einfach. Unsere Hoffnungen verwandeln sich in Begierden: Nichts scheint zu reichen. Die Schönheit wird schal, der Erfolg bringt keine Befriedigung. Wir brauchen mehr Erfolg, 74

    mehr Schönheit, mehr Aufmerksamkeit, mehr Zuwendung, mehr Sex. So angetrieben fühlen wir uns dann irgendwann innerlich völlig ausgezehrt, oder wir haben das Gefühl, in unserer Beziehung langsam zu ersterben. Häufig endet unsere unbefriedigende Suche nach mehr aber einfach bei einem neuen Partner, der uns mehr Sättigung oder Befriedigung verheißt.
    So oder so - alle unsere Gründe, die uns zur Heirat bewogen haben, sind flüchtig und unbeständig, was ihre Tragfähigkeit für unsere Beziehung angeht. In Wahrheit sind sie nur Indikatoren für unsere eigenen Defizite. Deshalb ist einer der wichtigsten Schritte zurück in die Lebendigkeit und Wahrheit Ihrer Partnerschaft, dass Sie sich eingestehen, warum Sie den anderen überhaupt geheiratet haben.
    »Klar, weil ich ihn liebte!«, werden die meisten von Ihnen sagen.
    Seien Sie gewiss, dass kein Satz so viele unterschiedliche Bedeutungen in dieser Welt hat wie die drei Worte »Ich liebe dich«.
    Kaum ein Satz erfasst so wenig von der Ganzheit und Wahrheit der Person, an die er gerichtet ist. Kaum ein Satz drückt dagegen so viel von den subjektiven Bedürfnissen seines Absenders aus.
    »Ich liebe dich« ist ein Satz mit »ich«
    Seien Sie mutig und gestehen Sie sich ein, was »Ich liebe dich« aus Ihrem Mund bedeutet. Auf jeden Fall beginnt dieser Satz mit »ich«.
    Dieses Ich wirkt wie ein Filter - all unsere bisherigen Erfahrungen mit der Liebe, unsere kindlichen Prägungen von Geburt an, unsere unausgesprochenen Er75

    Wartungen und unerfüllten Sehnsüchte stecken in unserem ganz persönlichen >Ich liebe dich«. Sie ahnen schon, dass das unter Umständen wenig mit der wirklichen Person, die Ihr Partner ist, zu tun

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