Liebe Dich Selbst Und Es Ist Egal, Wen Du Heiratest
Projektes gaben die Teilnehmer durchweg an, weniger Schmerz als zuvor zu empfinden. Psychische, aber auch physische Symptome von Stress wie zum Beispiel Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit oder Magenbeschwerden ließen nachweislich nach.
Außerdem waren die Probanden viel eher bereit, in ähnlichen zukünftigen Situationen wieder zu vergeben. Der Leiter der Studie, Dr. Frederic Luskin, bezeichnet das Verzeihen als Beginn und Ende eines Heilungsprozesses Wer nicht vergeben könne, binde Unmengen seelischer Energie, verschwende die eigene Kraft in Zorn, Rachegedanken, Hass, Bitterkeit und Wut. Im Verzeihen dagegen liege die Möglichkeit, die Fesseln der Vergangenheit zu lösen. Vielleicht können Sie sich ja durch das Fazit dieser Studie zu einer neuen Weltsicht inspirieren lassen: Vergeben zu können, ist unser Recht, uns nicht mehr von Vergangenem quälen zulassen. Im Zorn und in der Suche nach Schuldigen stecken zu bleiben, bringt uns um die Möglichkeit, bei uns selbst anzukommen und unsere eigenen Verletzungen zu betrauern. Unser Schmerz bleibt nicht nur in uns, er erstarrt mit der Zeit und lähmt und beschwert uns, wenn wir uns seiner nicht annehmen und ihn verarbeiten, wenn wir stattdessen Wut, Bitterkeit und Groll verhaftet bleiben. Die wichtigste Reinigungsarbeit ist die Trauer. Für uns Menschen ist es wichtig, dass wir Schmerzliches gebührend betrauern dürfen. Nur so können wir die Kränkung überwinden, sie loslassen und etwas Neues beginnen. Kein Schmerz kann in uns wirklich teilen, solange er nicht wahrgenommen, ausreichend bedauert und nicht vergeben ist.
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Vergeben heißt sich selbst befreien
Tappen Sie jedoch nicht in die hinterlistige Falle, die sich auf diesem Weg versteckt hält, und schneiden Sie sich nicht heroisch von Ihren Schmerzen und alten Verletzungen ab, indem Sie Großmut und Verständnis für jegliches Verhalten anderer von sich fordern. Gut verdrängt bewirken Verletzungen eine Art innere Vergiftung - nicht gelebte Trauer führt häufig zu Depressionen. Die Mundwinkel hochzuziehen und gönnerhafte Nachsicht mit den anderen zu üben, sie zu entschuldigen oder gar unsere Verletzung zu verleugnen, hat nichts mit Vergebung zu tun. Es geht beim Vergeben vielmehr um einen radikalen Wechsel des Standpunktes: »Ich will nicht länger die Opferrolle übernehmen, und ich will mich auch nicht länger schlecht fühlen. Deshalb lasse ich das alles jetzt los und kümmere mich mit meiner ganzen Kraft um meinen Weg! « Wer das schafft, der kann aufhören, sich an die Wunden der Vergangenheit zu klammern und sich mit seinem Leben, so wie es war, aussöhnen. So zu vergeben ist anfangs nicht leicht - aber heilsam. Und vor allem man tut es für sich selbst.
Wenn wir erkennen, dass das, was wir als so unangenehm wahrnehmen, nicht im anderen liegt und nicht dessen Schuld ist, dann sind wir einen großen Schritt weitergekommen. Selbst wenn es scheinbar auf der Hand liegt, dass der andere Mensch die Schuld an etwas trägt, waren doch die Gefühle, die Reaktionen auf das, was geschehen ist längst in unserem Inneren vorhanden. Meist trifft eine aktuelle Kran293
gleichen Thema. Sie alle haben nur auf einen Auslöser gewartet, damit sie an die Oberfläche unseres Bewusstseins steigen konnten.
D)as ist Teil der Evolution; ein Mechanismus, den das Leben auf geniale Weise so eingerichtet hat: Alle Schmerzen, alle Verletzungen, alle Urteile tauchen irgendwann zur Heilung auf. Alle Auseinandersetzungen, Unfälle und Angriffe spiegeln das, was in unserem Geist ist, wider, und sie alle sind Resultat unserer eigenen Gedanken, Bewertungen und Impulse.
Das heißt aber eben nicht, dass nun wir statt der anderen Person die Schuld auf uns nehmen. Alles, was uns widerfährt, zeigt uns nuir die Tiefe und den Umfang der eigenen Verletzungen.
Akzeptieren wir diesen Zusammenhang zwischen Innen und Außen, fällt uns nicht die Schuld zu, vielmehr bekommen wir endlich Einsicht, Kraft und die Verantwortung, uns selbst in Gänze wahrzunehmen.
Für unsere Beziehung zu anderen ist nur eins wirklich von Bedeutung: Wir müssen unsere eigenen negativen Geisteszustände aufspüren und anschauen. Für jeden ist das Stigma an schwersten, dass er sich selbst auferlegt hat. Nur wir selbst entscheiden, was uns kränkt, was wir als negativ beurteilen und mit unangenehmen Gefühlen verbinden. Deshalb sollten wir erkennen lernen, aufweiche Weise wir unser persönliches Leid erschaffen, indem wir an negativen Einstellungen gegenüber
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