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Liebe die bleibt

Liebe die bleibt

Titel: Liebe die bleibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Sanders
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meiner Kindheit, den habe ich nun schon mindestens fünfundzwanzig Mal gesehen, für mich ist das wie ein Ritual, eine lieb gewonnene Gewohnheit“, erklärte ich mich.
    Wieso schaue ich mir eigentlich ein Märchen an, wenn der Prinz auf meinem Sofa sitzt , fragte ich mich im gleichen Moment.
    S chmunzelnd schob ich die DVD in den Recorder.
    „ Liebgewonnene Gewohnheiten sollte man beibehalten“, flötete Augustin gutgelaunt.
    Seufzend ließ ich mich auf de r Couch nieder und schmiegte mich an seine Schulter.
    „ Eigentlich wollte ich diese Weihnacht meine Gewohnheit nicht beibehalten… Dieses Jahr wollte ich alles, was an Weihnachten erinnert, aus meinem Gedächtnis streichen. Dieses Jahr wollte ich mich in meinen vier Wänden vergraben… eigentlich… und dann bist du mir begegnet und…“
    „Und?“ Augustin stellte seine Schale ab und blickte mich fragend an. „Ist es nicht besser so?“
    Besser ? Es ist traumhaft, beinahe zu schön, um wahr zu sein, dachte ich wehmütig, als würde ich dem glücklichen Zufall nicht ganz trauen. Als stünde noch eine unbezahlte Rechnung offen, eine, für die ich vielleicht teuer bezahlen muss. Ich hatte ganz einfach Bammel davor, mich ungeniert zu freuen, mich zu früh zu freuen, weil ich Angst davor hatte, für meine Freude bestraft zu werden. Erfahrungsgemäß folgt bei mir nach einem Höhenflug ein Tiefschlag.
    Aber wenn ich mich nicht allzu sehr freute, spekulierte ich weiter, wenn ich den glücklichen Zufall als selbstverständlich hinnahm, dem Glück sozusagen nicht zurückwinkte, dann fiel ich nicht auf und blieb vielleicht vor einem Tiefschlag verschont.
    „Und… ?“, holte mich Augustin wieder in die Gegenwart zurück.
    „Viel besser“, sagte ich aufgeweckt und gab Augustin einen verspielten Stups auf die Nase. Blitzartig fing er meine Handbewegung ab.
    „Sieh mich an“, sagte er.
    Ich tat was er verlangte, sah ihn an, direkt in seine klaren, Augen, die wachsam auf meinem Gesicht ruhten. Ich rang mir ein Lächeln ab, obwohl meine Augen brannten. Mein Gott, jetzt bloß nicht sentimental werden, nicht weinen, Aber vielleicht ist es gut, wenn man vor Glück weint? Dem Glück auf diese Weise Tribut zollt? Das hatte ich noch nie getan. Nein, ich wollte nicht weinen, das war kindisch, befahl ich mir. Eine Träne stahl sich trotzdem davon. Sie kam nicht weit, Augustin küsste sie weg. Ich kicherte, weil sein Dreitagebart mein Gesicht kitzelte.
    „Wie fühlst du dich jetzt – jetzt in diesem Augenblick, sag es mir“, flüsterte er ernst.
    „Geborgen . – Und dankbar, dass du bei mir bist.“
    S eufzend drückte er mich an sich. Ich konnte sein Herz klopfen hören, ihn riechen und versank förmlich in seiner Umarmung. Ganz klein wollte ich mich machen, in ihn hineinkriechen, mit ihm verschmelzen. Ich fühlte mich wie in einer Blase aus Sorglosigkeit und Glück umhüllt. Wann wird sie platzen? Eine Frage, die ich in die unterste Schublade meines Hirns verbannte.
    „Und du? Wie fühlst du dich?“ , wollte ich von ihm wissen, mein Gesicht in seinem Pullover vergraben.
    „Glücklich , dich kennengelernt zu haben, glücklich, dich gefunden zu haben“, hauchte er seine Worte in mein Haar hinein. Sie fühlten sich so warm und glaubhaft an.
    Schweigsam verharrten wir in unserer Umarmung. Wie gern hätte ich in diesem Augenblick sein Gesicht gesehen, als er diese Worte aussprach . Diese Worte, die wie eine Melodie tief in meine Seele eindrangen. Augustin lockerte seine Umarmung, hob sanft mein Kinn und sah mich durchdringend an. Mit beiden Händen hielt er mein Gesicht und küsste mich zärtlich auf den Mund, bevor er mir die Spange in meinem Haar löste. Wie ein Fächer breitete er mit beiden Händen mein Haar auseinander. Lang und geschmeidig fielen sie über meine Schulter herab.
    „Dein Eis schmilzt“, wollte ich den Moment verlängern.
    „ Dein Film hat begonnen“, raunte er konfus, wobei er mein Gesicht in seinen Händen hielt und es mit kleinen gierigen Küsschen übersäte.
    „ Egal“, hauchte ich zurück.
    Mit geschlossenen Augen saugte ich seine Zärtlichkeiten wie ein Schwamm auf. Unmöglich, sie zu erwidern, weil mir seine warmen Lippen immer wieder entwischten. Sie huschten mit ungestümer Leidenschaft über meine Stirn, meine Augen, meine Nase, meine Wangen, bis hinab zu meinem Hals. Kein Quadratzentimeter wurde ausgelassen. Meine Haut glühte, war überreizt von seinen Dreitagebart, trotzdem gierte ich nach seinen Berührungen. Nach jedem

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