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Liebe die bleibt

Liebe die bleibt

Titel: Liebe die bleibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Sanders
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einzelnen Kuss, egal, ob flüchtig oder intensiv. Ich verschlang alles, was er mir bereit war zu geben, was er entbehren konnte, ganz so, als müsse ich mir ein Vorratslager anlegen, um überwintern zu können. Von Verlustangst, Hoffnung und Glücksgefühl übermannt, verfiel ich in einen rauschhaften Zustand. Willig, geradezu machtlos, ließ ich mich in den Strudel der Wollust hinabziehen. Mir war angenehm schwindelig und warm, dann wieder heiß und kalt. Ich fühlte mich fiebrig erregt, gierte nach seinem Mund, wollte seine Zunge spüren, an ihr saugen. Jede einzelne Nervenzelle in meinem Unterleib piesackte mich mit kleinen Stromstößen, alles pulsierte und prickelte. Mein Verstand schaltete sich aus, meine Sinne übernahmen das Zepter. Ich war nur noch in der Lage zu hören, zu fühlen, zu schmecken, zu riechen und bruchstückhaft zu sehen. Ein Sinnesrausch, der mich in einen Schwebzustand versetzte. Alles fühlte sich merkwürdig fremd an, beinahe wie ein Trugbild, bei dem man Angst hat, dass es sich jeden Moment im Nichts aufzulösen könnte.
    Endlich berührte sein heißer Atem meine Lippen . Endlich legten sich seine weichen Lippen auf die meinen. Langsam strich er mit seiner Zunge über meine Unterlippe. Ein erotisches Kitzeln ließ mich aufstöhnen. Ich brachte meinen Mund noch näher an seinen Mund heran, animierte ihn zu einem sanften Zungenspiel. Als wolle er mich hinhalten, entzog er sich meiner Annährung, biss mir zärtlich in die Unterlippe, wieder und immer wieder, als wolle er an mir naschen. Mich hinhalten, damit ich den Appetit nicht verliere. Ich tat es ihm gleich, biss zärtlich, dann etwas kräftiger, sah ihn dabei an, auffordernd, von einer trotzigen Hingabe erfüllt. Ich spürte wie sein Atem sich beschleunigte. Ich sah, wie sich seine Augen genüsslich schlossen, wie seine Halsschlagader sich abzeichnete, wie er scharf Luft holte, bevor er mich blitzschnell in die Kissen drückte, meine Hände spielerisch hinter meinem Kopf verschränkte, sie festhielt. Seine Augen starrten mich verwegen an, bevor er sich mit seinem Oberkörper zu mir herabbeugte und mich von neuem zu küssen begann. Ein leidenschaftlicher Kuss, der mir beinahe die Luft zum Atmen raubte. Gierig umkreiste seine Zunge die meine, forderte sie heraus zu schnellen Bewegungen, ließ sie wieder los, um sie im nächsten Moment wieder einzufangen, um daran zu saugen, ganz zahm, dann wieder fest. Ein Zungenspiel wie ein Tanz auf dem Vulkan. Plötzlich hörte er auf und grinste mich diebisch an. Im gleichen Moment spürte ich seine kräftigen Hände. Die eine am Rücken, die andere unter meinem Po.
    Im Handumdrehen hatte er mich auf seine Arme gehoben.
    „Wo ist das Schlafzimmer?“, fragte er, als er mit mir in Richtung Diele spazierte.
    Ich sagte nichts, umklammerte seinen Hals und deutete mit einer vagen Handbewegung auf die angelehnte Tür, die zum Schlafzimmer führt. In weiser Voraussicht hatte ich dort die Heizung aufgedreht, die Betten frisch überzogen, die Nachttischlampen erleuchtet. Mit dem Arm stieß Augustin die Tür auf. Geradewegs steuerte er auf mein Bett zu. Als er davor stand kam es mir so vor, als wolle er mich auf die Matratzen fallen lassen, so wie man jemanden ins Wasser wirft. Aber er zögerte. Er wusste ja nicht, dass es sich bei meinem Bett um ein Wasserbett handelte. Vorsichtig ließ er mich von seinen Armen hinabgleiten. Obwohl ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, begann ich zu schwanken. Meine Beine fühlten sich an wie Pudding. Hinter mir stehend hatte Augustin seine Arme um meine Hüfte gelegt und küsste mir zärtlich den Nacken. Ich hörte die Uhr ticken, mein Herz schlagen, das schabende Geräusch meines Reißverschlusses, der im Zeitlupentempo geöffnet wurde. Das gedämpfte Licht der Nachtischlampen verbreitete eine romantische Atmosphäre. Zu hell, als dass man das Wesentliche nicht erkennen könnte, aber zu dunkel, um die Details zu entweihen.
    Genau die richtige Dosierung für mich, so dachte ich, als seine Hände mein Kleid von meiner Schulter streiften.
    Es fiel lautlos zu Boden, genau wie mein schwarzer Spitzen BH. Kaum wahrnehmbar hatte er ihn geöffnet. Wie hatte er das gemacht? Noch immer spürte ich seinen Atem in meinem Nacken, seine Zunge, die nach meinen Ohrläppchen gierten, seine Hände, die sich sanft auf meine Brüste gelegt hatten, eine Berührung, die mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Mein Atem kam aus dem Takt, als ich spürte, wie er mit Daumen und

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