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Liebe, die der Teufel schenkt

Liebe, die der Teufel schenkt

Titel: Liebe, die der Teufel schenkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eines Clowns.
    Ich hütete mich, auch nur leicht zu grinsen. Dazu bestand keine Veranlassung, denn dieses Girl war gefährlich.
    Ich hatte schon genügend Menschen kennen gelernt, die unter dem Einfluss des Satans standen. Bei ihnen änderte sich alles. Ihre gesamte Persönlichkeit wurde auf den Kopf gestellt. Sie taten immer nur das, was der Teufel wollte.
    So auch Bea.
    Zunächst ließ ich sie toben und schimpfen. Irgendwann erreichte sie den Punkt, wo das auch aufhörte. Dann würde ich ihr die Fragen stellen. Während sie so vor mir lag und sich manchmal von der rechten auf die linke Seite wälzte, schaute ich mir die Statue an. Sie war etwa so groß wie mein Unterarm. Dazu ziemlich schwer, und es konnte sein, dass sie sogar aus Gold bestand, aber das musste erst untersucht werden. Flammenzungen waren eingeschlossen. Lange Feuerpfeile, die unten begannen und sich bis zu den Schultern hochschoben, wo sie allmählich ausliefen.
    Durch Flammen war auch Rita umgekommen. Für mich bestand zwischen ihrem Tod und den in der Statue eingeschlossenen Flammen eine Verbindung. Daran gab es nichts zu rütteln.
    Blitzschnell schoss ich die erste Frage ab. »Was bedeuten die Flammeneinschlüsse in der Figur?«
    Die Überraschung gelang, denn ich bekam eine Antwort. »Höllenfeuer!« kreischte Bea. »Sie bedeuten Höllenfeuer…«
    Fast verschluckte sie sich, dann sprach sie laut weiter. »Sie sind eingeschlossen, sie werden reinigen. Es ist das Feuer, das alles reinigt. Auch uns. Unsere Seelen gehören…«
    Da sich Bea verschluckte, erstickte ein Hustenanfall ihre nächsten Worte.
    Ich hatte genug gehört. Bea und wahrscheinlich auch Rita huldigten nicht nur dem Teufel, sondern auch dem Feuer, das ja bekanntlich in der Hölle brennt. Oder brennen soll.
    Die Frauen glaubten daran, und sie waren auch von dem Feuer in den Bann gezogen worden.
    Allmählich kam sie zur Ruhe. Bea hustete noch einige Male, schließlich blieb sie still liegen. Ich beugte mich vor und bekam mit, dass ihre gefesselten Arme nach unten sanken. Auf der Brust blieben sie liegen. Bea atmete durch den offenen Mund, und ich schoss meine nächste Frage ab.
    »Woher hast du die Statue?«
    Sie lachte schrill. »Du wirst es nicht herausfinden! Du nicht, verfluchter Bulle!«
    »Wer gab sie dir? Der Teufel?«
    »Vielleicht, vielleicht!« kreischte sie. »So etwas kann ja nur der Teufel geben.«
    »Oder seine Helfer! Kennst du Wikka?«
    Als sie zusammenzuckte, wusste ich genau, dass ich mit den letzten Worten haarscharf ins Schwarze getroffen hatte. Sie richtete sich für einen Moment auf, starrte mich mit einem wilden Blick an und ließ sich zurückfallen.
    »Also steckt Wikka mit dahinter«, formulierte ich den nächsten Satz. »Ich hätte es mir auch denken können.«
    »Nichts kannst du dir denken, Bastard, gar nichts! Verschwinde jetzt, hau ab und…«
    »Ich werde nichts von dem tun«, unterbrach ich sie, »sondern etwas anderes.«
    Sie ging nicht auf meine Worte ein, sondern schielte mich von der Seite her an. Dabei winkelte ich meinen Arm an und drehte den obersten Knopf auf. Unter meinem Hemd zog ich das Kreuz hervor. Ein Dämon fürchtet sich nicht nur davor, er würde auch getötet. Bea traf der Anblick ebenfalls wie ein Schlag. Sie rollte zurück, schloss ihre Augen und schrie: »Weg damit! Nimm es weg, zum Teufel! Nimm das verfluchte Kreuz weg…«
    Ich dachte gar nicht daran und erwiderte eiskalt. »Sieh her, Bea, was ich mit dem Kreuz alles mache!«
    »Nein, nein, nein!«
    Klar, sie wollte nicht zuschauen, aber ich musste sie dazu zwingen. Sie sollte erleben, wie es ist, wenn Gut und Böse aufeinandertreffen. Wenn sie sah, dass die Macht des Teufels schwand, würde sie dies vielleicht heilen.
    Krampfhaft hielt sie die Augen geschlossen. Sie konnte einfach nicht sehen, wie ich das Kreuz nahe an die Teufelsfigur heranbrachte. Dabei erklärte ich ihr, was ich tat.
    Ihr Schreien wurde zu einem Weinen »Nein!« schluchzte sie verzweifelt. »Lass das Kreuz weg. Um Himmels willen. Nicht doch. Ich… ich kann nicht mehr…«
    Die Worte störten mich nicht, obwohl sie so eindringlich gesprochen wurden. Ich hatte vorerst nur einen Blick für die Teufelsstatue und schaute in das starre, dreieckige goldene Gesicht mit den Zügen des Satans.
    Da passierte es. Je mehr ich das Kreuz in die Nähe des Gesichts brachte, um so stärker wurde seine Magie. Es kam zu einer Reaktion, denn das Gesicht blieb nicht mehr starr. Es bewegte sich. Plötzlich verzog sich der Mund.

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