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Liebe, die der Teufel schenkt

Liebe, die der Teufel schenkt

Titel: Liebe, die der Teufel schenkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jagten zahlreiche Gedanken durch meinen Kopf, und ich wusste nun, weshalb sie mich angefleht hatte, die Statue nicht mit dem Kreuz zu attackieren. Sie und die Figur bildeten eine Gemeinschaft!
    Auszuschließen war es jedenfalls nicht, denn der Satan griff zu immer neuen Gemeinheiten, um sich die Menschen zu holen. Das alles war mir innerhalb dieses Augenblicks klargeworden. Und auch, dass ich etwas unternehmen musste. So schleuderte ich die Statue zur Seite. Nur weg mit diesem elenden Ding. Gegen die Wand krachte sie. Was mit ihr weiter geschah, konnte ich nicht sehen, da ich keine Zeit mehr hatte, mich um sie zu kümmern. Das Mädchen war wichtiger. Bea wand sich auf dem Boden. Sie schlug mit den gefesselten Händen um sich und drosch sie auch auf ihren Körper, während kleine spitze Schreie aus ihrem Mund gellten und sie durch die Schläge vergeblich versuchte, die Flammen zu ersticken.
    Das wollte ich. Die halb verbrannte Jacke hatte ich mit hochgenommen und sie im Zimmer zur Seite gelegt. Jetzt riss ich sie wieder an mich und schlug mit der Jacke auf den Körper des Mädchens. Ich wollte die Flammen auf diese Art und Weise löschen, denn ich selbst machte mir Vorwürfe, dass es soweit gekommen war.
    Bea wimmerte. Sie musste Schreckliches durchmachen, als Lohn für einen Pakt mit dem Teufel, und ich tat alles, um ihr zu helfen. Es war nicht genug.
    Kaum hatte ich einige kleine Flämmchen durch den Druck der Jacke zurückgedrängt, da flackerten sie an anderer Stelle schon wieder hoch, als hätte sie sich innerhalb der Kleidung einen neuen Weg gesucht. So war Bea nicht zu retten.
    Ich musste es anders versuchen. Es barg zwar auch ein großes Risiko, andererseits hätte ich Bea auch nicht retten können. Diesmal nahm ich das Kreuz, bekam ihre gefesselten Hände zu fassen und drückte ihr den geweihten Gegenstand zwischen die Finger. Damit sie es nicht losließ, presste ich ihre Hände zusammen.
    Für einen Moment versteifte sie. Ihr Gesicht schien schwarz zu werden und auch einen anderen Ausdruck anzunehmen, wobei ich glaubte, dass sich die Fratze des Teufels für einen winzigen Augenblick über ihre Züge schob, dann war dieser Eindruck verschwunden. Bea stieß noch einen hohen, sirenenartig klingenden Schrei aus, bevor sie zusammensackte und auf dem Rücken steif wie eine Plastikpuppe liegen blieb. Die Flammen waren erloschen!
    Lebte Bea? Ich hatte keine Ahnung. Die Flammen jedenfalls sah ich nicht mehr. Das Kreuz ließ ich in ihren Händen, als meine Hände dort tasteten, wo der Herzschlag zu spüren war.
    Ja, ich fühlte ihn - sie lebte also.
    Ein Stein polterte mir von der Seele. Diesem Mädchen hatte ich den Satan austreiben können. Als ich aufstand, war ich schweißgebadet. Mein Atem ging schwer. Mit zwei Schriften war ich an der Tür, riss sie auf und sah die uniformierten Kollegen noch im Gang stehen. Sie schauten mich erschreckt an, denn sicherlich hatten auch sie die Schreie vernommen und sich ihre Gedanken gemacht.
    Mir war es egal, was sie dachten. Ich wollte, dass Bea so schnell wie möglich in ein Krankenhaus geschafft wurde, denn sie musste Verbrennungen haben.
    »Einen Krankenwagen!« brüllte ich den Kollegen zu, »so schnell wie möglich.«
    Einer rannte weg, und ich ging wieder zurück in das Zimmer. Das Stöhnen des Mädchens empfing mich. Bea musste starke Schmerzen verspüren. Sie lag auch nicht ruhig, sondern warf sich von einer Seite auf die andere, während sie mit den gefesselten Händen um sich schlug.
    »Es wird gleich alles besser«, versprach ich ihr, und unsere Blicke trafen sich. Sie reagierte überhaupt nicht. Schimpfte mich auch nicht aus, sondern blieb unruhig liegen. Ich hob ihr Kleid ein wenig an, um nachzusehen, welche Verletzungen sie abbekommen hatte. Gut sah es nicht aus. Ihre Beine zeigten Verbrennungen, und ich konnte mir vorstellen, dass es an den übrigen Stellen ihres Körpers nicht anders war. Sie musste so rasch wie möglich in ärztliche Behandlung, denn ich konnte nicht mehr viel für sie tun.
    Aber da existierte noch die Statue, die ich in meiner Wut weggeschleudert hatte. Und sie wollte ich mir genauer anschauen. Ich ging hin und hob sie auf.
    Sie sah seltsam aus. Das Teufelsgesicht war nicht mehr zu sehen. Es hatte sich zu einem Klumpen verformt. Auch die satanischen Züge in dem Gesicht sah ich nicht mehr. Und die goldene Farbe war verschwunden. Ich hielt keinen kostbaren Gegenstand mehr in der Hand, sondern einen widerlichen, zähen und klebrigen schwarzen

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