Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe, die der Teufel schenkt

Liebe, die der Teufel schenkt

Titel: Liebe, die der Teufel schenkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Er wurde zu einem breiten Strich, und auch die in der Figur eingeschlossenen Flammen begannen zu tanzen. Nach rechts und links zuckten sie, erfüllten die gesamte Figur, ich spürte eine gewisse Wärme, und im nächsten Augenblick bekamen die Figur und das Kreuz miteinander Kontakt.
    Was dann geschah, werde ich nie in meinem Leben vergessen…
    ***
    Glenda Perkins stand auf der Schwelle und staunte. So etwas hätte sie in diesem Haus nicht erwartet. Nein, nicht solch eine grandiose Wohnung mit entsprechender Einrichtung.
    »Gehen Sie doch weiter, Glenda!« hörte sie hinter sich die Stimme des Mannes und das leise Schnappen des Türschlosses. »Die Wohnung gehört Ihnen. Fühlen Sie sich wohl.«
    Glenda schritt vor. Es war nicht weit bis zu der dreistufigen Treppe, die in den Wohnraum führte, denn dieser war auf zwei Ebenen angelegt worden. Im unteren Teil befanden sich die Sitzecke, die große TV-und Stereo-Anlage sowie diverse Kissen, die in ihrer voluminösen Fülle auf dem Boden verteilt lagen. Auf einem Schiefergrund, der sicherlich unter seinem Grau Heizschlangen verbarg.
    Die Fenster waren relativ klein, aber das spielte keine Rolle. Licht fiel trotzdem genügend in den Raum. Zahlreiche Bilder hingen an den Wänden. Sie zeigten zumeist einen Stich ins Rötliche, wobei manche Figuren wie Flammenzungen wirkten.
    Gegenüber führte eine Treppe zu einer Essecke hoch, wo ein runder Biedermeiertisch stand. Als Dekoration dienten Blumen. Mit ihren Blüten schauten sie aus einer Vase hervor, die ebenfalls in die Biedermeierzeit passte.
    Glenda war von der Einrichtung angetan. Dies wäre wohl jeder Frau so ergangen, und sie sah, dass von der Essecke zwei weitere Türen abzweigten. Wahrscheinlich in die Schlaf-und Baderäume.
    »Warum gehen Sie nicht weiter, Glenda?« Sie hörte die wohlklingende Stimme des Mannes dicht an ihrem rechten Ohr.
    »Entschuldigen Sie, dass Sie mich zum zweitenmal auffordern mussten, aber ich habe diese Wohnung in solch einem Haus nicht erwartet. Das ist meine ehrliche Meinung.«
    »Verständlich, meine Liebe. Aber oft verbergen sich hinter glatten Fassaden ganz andere Dinge, als man ursprünglich angenommen hat.«
    Diese Antwort konnte man durchaus zweideutig auffassen, und Glenda drehte auch schnell den Kopf, doch sie schaute nur in das lächelnde Gesicht des Mannes und in seine Augen, deren Blick sie bannte. Abermals fühlte Glenda den Schwindel. Hinzu kam ein leichter Druck im Rücken, der ihr klarmachte, dass sie sich nach vorne bewegen sollte. Diesmal zögerte sie auch nicht und schritt die drei Stufen der kleinen Treppe hinab.
    Der Mann folgte Glenda, ohne seine Hand von ihrem Rücken zu nehmen. »Wo möchten Sie sitzen?«
    Glenda lachte. »Das ist mir egal.«
    »Die Kissen sind sehr bequem.«
    »Okay, dann nehme ich dort Platz.« Ein paar Schritte glitt Glenda zur Seite. Sie registrierte kaum, dass ihr Eric Turner die leichte Jacke von der Schulter nahm, dann hatte sie ein hellblaues voluminöses Kissen erreicht, das fast die Höhe eines Sessels besaß. Glenda ließ sich hineinfallen und sackte sehr tief ab, so dass sie sich zwangsläufig nach hinten lehnen musste.
    »Ich kann Ihnen einen Spezialdrink servieren«, bot ihr Eric an.
    »Gern.« Glenda wunderte sich selbst über die Antwort. Überhaupt wunderte sie sich. Da hatte sie eine Tote besuchen wollen und war in der Wohnung eines fremden Mannes gelandet. Sekundenlang dachte sie daran, dass man sie im Yard vermisste, denn sie hatte sich nur für zwei Stunden abgemeldet. Nun hockte sie hier.
    Leise Musik erklang. Die Töne schwebten überall im Raum. Dabei waren die Lautsprecher so aufgestellt, dass Glenda sie nicht sehen konnte. Diese Art von Musik heizte viele Besucher an, so sanft und sacht waren die Klänge, die einschmeichelnd durch das große Zimmer schwangen und auch Glenda einlullten.
    Es war ein Klavierspiel, und nur einer schaffte es wohl, seine Finger so leicht über die Tasten gleiten zu lassen und aus schwülstigen Melodien alles herauszuholen. Richard Clayderman, der Virtuose mit den sanften Händen.
    Die Melodien streichelten ihr Gehör. Glenda schloss ein wenig die Augen und gab sich dem Zauber der Musik hin. Fast schon empfand sie die Gegenwart des Mannes als störend, der neben sie getreten war und zwei Gläser in der Hand hielt, wobei er ihr eines reichte. In beiden Gläsern schwappte eine gelblich schimmernde Flüssigkeit, und ein leichter Anisgeruch drang über den offenen Rand.
    Glenda nahm ein Glas entgegen.

Weitere Kostenlose Bücher