Liebe, die der Teufel schenkt
seltsamer Geruch geriet in ihre Nase. Es roch nach Verbranntem, nach Schwefel und erinnerte irgendwie an die Hölle. So stank der Teufel! Und der stand hinter ihr.
Wikka hielt sich rechts auf. Sie war einen Schritt vorgegangen und verharrte auf der Türschwelle, während die andere Tür noch geschlossen blieb.
Aber nicht mehr lange. Glenda bekam mit, wie sich die Klinke ganz langsam nach unten bewegte, so als wollte sich derjenige, der hinter der Tür lauerte, eine gehörige Portion Zeit lassen und sein Opfer zunächst nervös machen.
Das erreichte er tatsächlich damit. Glendas Herz begann rasend zu schlagen Sie holte durch den offenen Mund Luft, schluckte ein paar Mal und schüttelte so heftig den Kopf, dass ihre langen Haare flogen. Sie wollte es einfach nicht wahrhaben, dass hier etwas Schreckliches passierte, aber es ging kein Weg daran vorbei.
War die Klinke sehr langsam heruntergedrückt worden, so öffnete sich die Tür mit einem fast wilden Ruck. Bevor sie gegen die Innenwand schlagen konnte, wurde sie abgestoppt, und im nächsten Augenblick starrte Glenda auf die Dritte im Bunde.
Es war Jane Collins!
Obwohl Glenda fest damit gerechnet hatte, konnte sie einen Laut der Überraschung nicht unterdrücken. Ihr Schrei drang gedämpft aus dem Mund, so dass sie noch Janes leises Lachen vernahm. Jane stand da und schaute. Schön wie eh und je. Blonde, lange Haare. Weich flossen sie bis auf die Schultern. Keine Falten zierten das ebenmäßige Gesicht dieser jungen Frau, die in ihrem Leben als Mensch so zahlreiche Erfolge erlebt hatte und nun auch als Hexe Karriere machte.
Dennoch sah ihr Gesicht anders aus. Früher hatte sie den grausamen Zug, der jetzt ihre Mundwinkel zeichnete, nicht besessen. Auch die Augen leuchteten nicht in einer so kalten und gnadenlosen Entschlossenheit. Sie schienen ohne Leben zu sein, völlig erstarrt. Glenda wurde nicht nur fixiert, sie kam sich auch seziert vor, denn so hart traf sie der Blick. Konnte Jane bis in ihre Seele blicken? Fast hatte sie das Gefühl, und sie wollte zurückweichen, doch da war die Klaue, die ihren Platz plötzlich auf ihrer Schulter fand und Glenda erstarren ließ. Durch und durch ging ihr diese Berührung. Eric Turner hatte dafür gesorgt.
Steif blieb Glenda Perkins stehen. Sie registrierte, dass die Mundwinkel der Hexe Jane Collins zuckten, und sie rechnete damit, dass die ehemalige Detektivin ihr gleich etwas sagen würde. Das geschah tatsächlich.
»Hallo Glenda, meine Liebe. Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich freue, dich hier zu sehen.« Ihre Stimme troff vor Hohn Spott und auch bissigem Zynismus.
Glenda Perkins hatten die Ereignisse so überrollt, dass sie nicht einmal in der Lage war, eine Antwort zu geben. Sie schien mit ihren Füßen am Boden festzukleben.
»Hat es dir die Sprache verschlagen?« fuhr Jane Collins fort und ging einen Schritt nach vorn.
Wie auch Wikka, so trug auch sie ein langes Kleid, das in der Mitte einen Schlitz aufwies. Das Kleid war pechschwarz und hatte einen ovalen Ausschnitt, so dass die Ansätze der beiden Brüste deutlich für Glenda zu erkennen waren.
»Rede doch, Kleine…«
Glenda schüttelte den Kopf. Da lachte Jane kalt »Ja, ich kann verstehen, dass du geschockt bist. Eric Turner ist eben ein besonderer Mann. Jede liegt ihm zu Füßen, aber auch jede. Du hast da auch keine Ausnahme gemacht, kleine Glenda, nicht wahr. Stell dir vor, was wohl John Sinclair dazu sagen würde. Ob ihn so etwas freut?«
Glenda musste sich überwinden, um etwas sagen zu können. »Hör auf«, flüsterte sie. »Verdammt, hör auf! Lass John Sinclair aus dem Spiel, Jane Collins.«
»Nein, er gehört dazu. Nicht wahr?« Die letzte Frage war an Wikka gerichtet. Und sie bewegte nickend ihren Kopf.
Bisher hatte Glenda daran glauben wollen, dass es nur um sie ging. Nun war ihr klargemacht worden, dass auch John Sinclair sich nicht heraushalten konnte, und Jane Collins setzte ihr hinterhältiges Lächeln auf, als sie sagte: »Du wirst uns an unserem Spaß nicht hindern können, kleine Glenda. Komm mit, du kannst mit ihm sprechen!«
»Nein, ich…«
Es hatte keinen Sinn, sich zu sträuben. Das merkte Glenda schon sehr bald. Sie stand hier drei Gegnern gegenüber, und der Satan hielt sich in ihrem Rücken auf. Er ließ es nicht zu, dass sich Glenda auch nur um einen Zentimeter rührte, seine Klaue drückte so hart in ihr Fleisch, dass sie aufschrie und in die Knie ging.
»Wir haben es beschlossen, Glenda. Wir drei. Und dabei
Weitere Kostenlose Bücher