Liebe, die der Teufel schenkt
erleben!«
Wir mussten uns jetzt entscheiden. Kamen wir dem Befehl nach, sah es für Glenda immer schlechter aus. Wehrten wir uns aber, würde dieser Gnom eiskalt abdrücken.
Eine der Frauen sagte: »Gib's ihnen, Timser, los, jag ihnen das Blei in die Bälge, wenn sie nicht gehorchen.«
»Warte es ab, meine Liebe. Erst sollen sie ihre Taufe im Feuer der Hölle erleben.«
Da stand uns ja noch einiges bevor, als wir unsere Schritte vorsetzten und die offene Tür anvisierten. Meiner Ansicht nach war dieser Gymnastikraum zweckentfremdet worden. Er war zu einem Refugium des Teufels geworden, hier fühlte sich der Satan wohl, und hier tanzten auch seine Dienerinnen ihm zu Ehren.
Flammen hatte man uns versprochen. Höllenfeuer. Es gab keinen Grund, ihnen nicht zu glauben, denn bei dem Mädchen Rita hatte ich es erlebt. Diese Frau war für den Teufel in den Tod gegangen. Raffiniert hatte er es angestellt. Sich die Mitglieder eines Aerobic-Kursus ausgesucht und sie unter seine Fuchtel genommen. Sie würden für den Satan alles tun. Ich kannte so etwas. Schon oft genug hatten wir mit den Teufelsdienerinnen zu tun gehabt. Der Satan gab ihnen die Kraft, und er sorgte dafür, dass sie nicht mehr in ihr normales Leben zurück konnten. Timser ließ uns keine Sekunde aus den Augen. Er dirigierte uns in die Mitte des Saals, wo wir uns aufstellen mussten und die Arme halb hochhielten.
Die Frauen hatten den Raum ebenfalls betreten. Wir vernahmen die dumpfen Klänge ihrer Schritte auf dem glatten Parkettboden. Es war ein schauriger Rhythmus. Wir spürten das Vibrieren des Holzes, und an der Stärke konnten wir uns ausrechnen, wie weit sie sich uns inzwischen genähert hatten.
Timser begann plötzlich zu lachen. »Ring of Fire«, flüsterte er scharf. »Kennt ihr das Lied?«
»Ja«, erwiderte ich. »Johnny Cash singt es.«
»Genau. Und ihr werdet ihn erleben, den Ring of Fire. Die fünf Frauen halten die Figuren des Satans in ihren Händen. In ihnen steckt der Teufel. Er hat sie mit seiner höllischen Kraft versehen, ihnen den Atem der Unterwelt eingehaucht und ihnen gleichzeitig sein Ebenbild gegeben. Der Satan hat das Höllenfeuer auf die Erde gebracht, ihr seht es vor euch, und zwar in den Figuren gebannt. Es sind die Flammen aus der Hölle, zu dem goldenen Metall verformt, das die Menschen so beeinflusst. Mit dem Gold hat der Satan sie gelockt. Gold und Schönheit - sie passen zusammen, und niemand ahnt, wie gefährlich diese beiden Dinge sind, wenn sie einmal aktiviert werden. Gold und Schönheit. Schon immer haben sie das Verhängnis über die Menschen gebracht. Es waren die Frauen und das kostbare Metall, die den Grund gaben, damit sich Männer umbrachten und der Teufel sich die Hände reiben konnte. Haben nicht große Dichter darüber geschrieben? Ist nicht auch Faust dem Fluch des Goldes erlegen? Lässt der Teufel nicht auch in der Oper Margarethe die Menschen um das goldene Kalb tanzen und sie zu einem höllischen Rhondo formieren? Ja, der Satan wusste schon, was er tat, und auch in der modernen Zeit ist es den Menschen nicht gelungen, der faszinierenden Macht des Goldes zu entfliehen. Sie glauben daran, sie werden immer daran glauben, doch diese Frauen hier halten in Wirklichkeit kein Gold in den Händen, sondern die Flamme des Höllenfeuers. Habt ihr schon einmal erlebt, wie es ist, wenn jemand im Höllenfeuer schmort?«
Er schaute uns scharf an und wartete wohl auf eine Erwiderung, doch wir ließen uns nicht provozieren und suchten nach einer Chance, um dieser prekären Lage entfliehen zu können. Sollte er reden, vielleicht machte er einen Fehler. Wir jedenfalls hofften es.
Aber Timser passte auf. Mit geschmeidigen Schritten bewegte er sich zur Seite. Seine Augen funkelten dabei, der Blick war lauernd, die Lippen hatte er verzogen und dann nickte er. Für die Frauen war es ein Zeichen. Bisher hatten sie dicht beisammen gestanden, nun aber zogen sie sich auseinander. Zwischen ihnen blieb jeweils eine Distanz von vielleicht einer Körperlänge, und sie hielten ihre Arme mit den goldenen Teufelsfiguren ausgestreckt.
Auch der Zwerg bewegte sich zurück. Er verbesserte damit seinen Schusswinkel, auch wenn er uns nicht allzu nahe gegenüberstand, und seine Augen nahmen einen Glanz an, der selbst an das Höllenfeuer erinnerte. Er wollte die Vernichtung!
»Lasst sie schmoren!« schrie er. »Gebt ihnen die Flammentaufe, meine Töchter…«
***
Glenda Perkins wollte es nicht glauben!
Sie blieb stehen und riss die
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