Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)
gelacht und gesagt, dass das nicht passiert. Aber du könntest sie doch trotzdem fragen, nicht?«
Georgeanne heiraten? Er konnte Georgeanne nicht heiraten. Auch wenn sie nach der Sache mit Pongo relativ gut miteinander klarkamen, war er nicht überzeugt, dass sie ihn je mögen würde.
Er dagegen konnte ehrlich behaupten, dass er sie mochte. Vielleicht sogar zu sehr. Jedes Mal, wenn er Lexie abholte, stellte er sie sich ohne Klamotten vor, aber Lust reichte nicht aus, um eine lebenslange Bindung aufrechtzuerhalten. Er respektierte sie, aber auch Respekt reichte nicht aus. Er liebte Lexie und wollte ihr alles geben, was sie zum Glücklichsein brauchte, doch er hatte schon vor Jahren gelernt, dass man eine Frau nicht nur wegen eines Kindes heiraten sollte.
»Könntest du sie nicht einfach fragen? Dann könnten wir ein Baby kriegen.«
Sie schaute mit demselben flehenden Blick zu ihm auf wie damals, als sie das Hündchen wollte, doch diesmal würde er nicht nachgeben. Falls und wenn er je wieder heiratete, dann deshalb, weil das Leben ohne diese Frau für ihn die Hölle war. »Ich glaube nicht, dass deine Mommy mich mag«, wandte er ein und warf das Handtuch neben das Waschbecken. »Und wie kriegen wir jetzt den Pferdeschwanz hin?«
Lexie reichte ihm die Bürste. »Zuerst musst du die Knoten rausbürsten.«
John ließ sich auf ein Knie nieder und fuhr vorsichtig mit den Borsten durch Lexies Haare. »Tu ich dir weh?«
Sie schüttelte den Kopf. »Meine Mommy mag dich.«
»Hat sie dir das gesagt?«
»Sie findet auch, dass du gut aussiehst und nett bist.«
John lachte. »Das hat sie dir bestimmt nicht gesagt.«
Lexie zuckte mit den Schultern. »Wenn du sie küsst, findet sie bestimmt, dass du gut aussiehst. Dann könnt ihr ein Baby kriegen.«
Obwohl die Vorstellung, Georgeanne zu küssen, schon immer eine verdammte Versuchung für ihn gewesen war, bezweifelte er, dass ein einziger Kuss wie ein Zauber wirken
und ihre Probleme auf einen Schlag lösen würde. Und übers Babymachen wollte er nicht mal nachdenken.
Er drehte Lexie zur Seite und bürstete ihr sanft unter dem linken Ohr einen Knoten aus den Haaren. »Sieht aus, als hättest du Essen im Haar kleben«, bemerkte er und passte auf, dass es nicht zu fest ziepte.
»Pizza wahrscheinlich«, antwortete Lexie unbekümmert. Dann saßen sie schweigend da, während John die feinen Strähnen kämmte und fürchtete, ihr dabei mehr zu schaden als zu nutzen. Lexie schwieg weiter, und John war erleichtert, dass das Thema Georgeanne, Küssen und Babys erledigt war.
»Wenn du sie küsst, mag sie dich lieber als Charles«, flüsterte Lexie.
John schob die Gardinen beiseite und schaute in die Detroiter Nacht hinaus. Von seinem Zimmer im Omni Hotel aus konnte er den Fluss sehen, der wie ein langer Ölteppich anmutete. Er war rastlos und nervös, aber das war nichts Neues. Normalerweise brauchte er mehrere Stunden, um nach einem Spiel wieder runterzukommen, besonders nach einem Match mit den Red Wings. Letztes Jahr waren die Chinooks von dem Team aus Motown durch ein Tor, das Sergei Fedorov mit einer Finte erzielt hatte, knapp aus den Play-offs gedrängt worden. Doch dieses Jahr starteten die Chinooks mit einem 4:2-Sieg über ihre Rivalen in die lange Saison.
Die meisten seiner Teamkameraden feierten unten in der Bar. John nicht. Er war zwar nervös und zu aufgekratzt, um schlafen zu können, aber er wollte allein sein. Er wollte keine Erdnüsse futtern, fachsimpeln und Eisbahn-Häschen abwimmeln.
Irgendwas stimmte nicht. Abgesehen von dem unerwarteten Schlag, den er Fetisov verpasst hatte, hatte John Bilderbuch-Eishockey
gespielt. Er spielte sein Spiel, wie er es gern spielte: mit Tempo, Kraft, Geschick und harten Bodychecks. Er tat, was er für sein Leben gern tat. Was er schon immer gern getan hatte.
Trotzdem stimmte was nicht. Er war nicht zufrieden. Sie können Ihre Karriere bei den Chinooks haben oder Georgeanne. Beides geht nicht.
John zog die Gardine wieder zu und sah auf die Uhr. Es war Mitternacht in Detroit, neun Uhr in Seattle. Er lief zu dem Tischchen am Bett, nahm den Telefonhörer ab und wählte.
»Hallo«, antwortete sie nach dem dritten Klingeln und wühlte tief in ihm etwas auf.
Wenn du sie küsst, findet sie bestimmt, dass du gut aussiehst. Dann könnt ihr ein Baby kriegen . John schloss die Augen. »Hi, Georgie.«
»John?«
»Ja.«
»Wo bist … Was machst …? Meine Herren, ich seh dich gerade im Fernsehen.«
Er schlug die Augen wieder
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