Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)
Wagendach in Johns Gesicht, das zum Teil im Dunkel der Nacht verborgen war.
»Wohin fährst du?«, fragte er.
»Tja, nach Hause natürlich.«
Er stieß ein kehliges Lachen aus. »Willst du Daddy keinen Zucker geben?«
Die Versuchung untergrub ihren schwachen Willen und ihre Selbstbeherrschung. Verdammt, wem machte sie etwas vor? Wenn es um John ging, hatte sie null Selbstbeherrschung. Vor allem nach dem Kuss heute Abend. Sie riss die Fahrertür auf, bevor sie die Gelegenheit hatte, über seinen verführerischen Vorschlag auch nur nachzudenken. »Nicht heute Abend, Sexprotz.«
»Hast du mich gerade Sexprotz genannt?«
Sie stellte einen Fuß auf den Türrahmen. »Immerhin ein Fortschritt zu dem, wie ich dich letzten Monat genannt habe«, scherzte sie und schlüpfte in den Wagen. Sie startete den Motor und fuhr, Johns Lachen im Ohr, vom Parkplatz.
Auf der Heimfahrt dachte sie über sein verändertes Verhalten nach. Ihr Herz wollte glauben, dass es etwas Wunderschönes bedeutete. Zum Beispiel, dass ihn ein Puck am Kopf getroffen hatte, er plötzlich zur Vernunft gekommen war und eingesehen hatte, dass er ohne sie nicht leben konnte. Doch ihre Erfahrungen mit John sprachen eine andere Sprache. Sie war nicht mehr so dumm, ihre Gefühle auf ihn zu projizieren und bei ihm nach verborgenen Motiven zu suchen. Jedes Wort und jede Berührung von ihm zu hinterfragen war bekloppt. Immer wenn sie bei ihm ihre Distanz aufgab, wurde sie verletzt.
Als sie Lexie ins Bett gebracht hatte, hängte Georgeanne Johns Anzugjacke über den Rücken eines Küchenstuhls und kickte ihre Schuhe von sich. Ein leichter Regen prasselte an die Fenster, während sie sich Wasser für eine Tasse Kräutertee kochte. Sie ging zu dem Stuhl, strich mit den Fingern über
die Schulternaht von Johns Jackett und erinnerte sich genau daran, wie er ausgesehen hatte, als er ihr in der Kirche gegenübergestanden und sie mit seinen blauen Augen fixiert hatte. Sie erinnerte sich an den Duft seines Eau de Cologne und an den Klang seiner Stimme. Warum suchen wir uns nicht ein Plätzchen, wo ich dich benutzen kann , hatte er gesagt, und sie war in Versuchung geraten.
Sekunden bevor es an der Haustür klingelte, legte Pongo mit einem Kläffkonzert los. Georgeanne hob den Hund hoch und lief zur Tür. Sie war nicht besonders überrascht, John auf ihrer Treppe stehen zu sehen, in dessen Haar Regentropfen funkelten.
»Ich hab ganz vergessen, dir die Karten für das Spiel morgen Abend zu geben«, verkündete er und hielt ihr einen Umschlag hin.
Georgeanne nahm die Tickets entgegen und bat ihn wider besseres Wissen herein. »Ich mache mir gerade einen Tee. Möchtest du auch einen?«
»Heißen?«
»Ja?«
»Hast du auch Eistee?«
»Klar, ich komme aus Texas.« Sie ging zurück in die Küche und stellte Pongo wieder auf die Füße. Der Hund rannte zu John und leckte ihm den Schuh.
»Pongo wird langsam ein richtig guter Wachhund«, erklärte sie ihm, während sie in den Kühlschrank griff und einen Krug mit Tee herauszog.
»Ja, das seh ich. Was würde er denn machen, wenn er einen Einbrecher sieht? Ihn am Zeh lecken?«
Georgeanne schloss lachend die Tür. »Wahrscheinlich, aber zuerst würde er wie verrückt bellen. Pongo ist besser als jede Alarmanlage. Es ist irgendwie seltsam, aber mit ihm im Haus
fühle ich mich sicherer.« Sie legte den Umschlag auf die Theke und schenkte John ein Glas Tee ein.
»Nächstes Mal kauf ich euch einen richtigen Hund.« John trat ein paar Schritte auf sie zu und griff nach dem Tee. »Ohne Eis. Danke.«
»Es wäre besser, wenn es kein nächstes Mal gäbe.«
»Es gibt immer ein nächstes Mal, Georgie«, beteuerte er und hob das Glas an seine Lippen. Er ließ sie nicht aus den Augen, während er einen tiefen Schluck nahm.
»Willst du auch wirklich kein Eis?«
Er schüttelte den Kopf und ließ das Glas sinken. Er leckte sich die Lippen, und sein Blick glitt über ihre Brüste zu ihren Oberschenkeln und wanderte wieder zu ihrem Gesicht. »Dieses Kleid hat mich schon den ganzen Abend verrückt gemacht. Es erinnert mich an dieses knappe pinkfarbene Hochzeitskleid, das du damals anhattest, als ich dich zum ersten Mal sah.«
Sie schaute an sich herab. »Das Kleid hier ist ganz anders.«
»Es ist kurz und pink.«
»Das Kleid damals war viel kürzer, trägerlos und so eng, dass ich nicht atmen konnte.«
»Ich erinnere mich.« Er lächelte und lehnte sich an die Theke. »Den ganzen Weg nach Copalis hast du es erst nach oben gezerrt und
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