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Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Titel: Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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ganze Manöver harmlos aussehen lassen, sich unschuldig die behandschuhte Hand auf die Brust gelegt und so entgeistert getan, dass Georgeanne sich fragte, ob sie sich nur eingebildet hatte, dass der andere Mann bäuchlings übers Eis geschlittert war.
    Im dritten Spielabschnitt schoss Dmitri endlich ein Tor für die Chinooks, doch zehn Minuten später erzielten die Coyotes den Ausgleich. Spannung lag in der Luft, sodass es die Fans kaum auf den Sitzen hielt. Auch Lexie, die zu aufgeregt war, um sitzen zu bleiben, sprang auf. »Los, Daddy«, schrie sie, als John sich den Puck erkämpfte und übers Eis brauste. Mit gesenktem Kopf raste er über die Mittellinie, und dann, wie aus dem Nichts, knallte ein Spieler der Coyotes in ihn hinein. Hätte Georgeanne es nicht mit eigenen Augen gesehen, hätte sie nicht geglaubt, dass ein Mann von Johns Größe in der Luft Rad schlagen könnte. Er landete auf dem Rücken und blieb liegen, bis abgepfiffen wurde. Mehrere Trainer und der Coach kamen von den Spielerbänken der Chinooks zu ihm aufs Eis gerannt. Lexie fing an zu weinen, und Georgeanne hielt den Atem an. Ihr war ganz flau im Magen.
    »Deinem Daddy geht’s gut. Schau nur«, sagte Ernie und deutete aufs Eis. »Er steht wieder auf.«
    »Aber er ist verletzt«, schluchzte Lexie und sah zu, wie John langsam statt zu den Spielerbänken zum Tunnel fuhr, durch den die Mannschaft in den Pausen hinausging.
    »Der kommt schon wieder in Ordnung.« Ernie schlang den Arm um Lexies Taille und zog sie beruhigend an sich. »Er heißt nicht umsonst ›The Wall‹.«
    »Mommy«, jammerte Lexie, der die Tränen übers Gesicht strömten, »bring Daddy ein Pflaster.«
    Georgeanne bezweifelte, dass ein Pflaster da helfen würde. Am liebsten hätte sie auch geweint. Sie ließ den Tunnel keine Sekunde aus den Augen, doch John kam nicht zurück. Wenige Minuten später ertönte der Summer, und das Spiel war vorbei.
    »Georgeanne Howard?«
    »Ja?« Erschreckt blickte sie zu einem Mann auf, der hinter ihrem Sitz stand, und erhob sich.
    »Ich bin Howie Jones, Trainer bei den Chinooks. John Kowalsky hat mich gebeten, Sie ausfindig zu machen.«
    »Wie schwer ist er verletzt?«
    »Ich weiß nicht genau. Er will, dass ich Sie zu ihm bringe.«
    »Mein Gott!« Sie konnte sich nicht vorstellen, warum er sie sehen wollte, es sei denn, er war wirklich ernsthaft verletzt.
    »Dann gehen Sie wohl mal besser«, meinte Ernie und stand auf.
    »Was ist mit Lexie?«
    »Ich bringe sie zu John nach Hause und bleibe bei ihr, bis Sie dorthin kommen.«
    »Sind Sie auch sicher?«, fragte sie. Ihr schoss so viel durch den Kopf, dass sie keinen klaren Gedanken fassen konnte.
    »Natürlich. Gehen Sie schon.«
    »Ich rufe an und gebe Ihnen Bescheid, was ich herausgefunden habe.« Sie bückte sich, gab Lexie ein Küsschen auf die nasse Wange und schnappte sich ihre Jacke.
    »Ach, ich bezweifle, dass Sie dafür Zeit haben werden.«
    Georgeanne folgte Howie zwischen den Tribünen hindurch in den Gang, in dem sie John vor ein paar Minuten hatte verschwinden sehen. Sie liefen über dicke, weiche Gummimatten und kamen an Männern in Sicherheitsuniform vorbei. Sie bogen nach rechts ab und durchquerten einen großen Raum mit einer mit Vorhängen versehenen Trennwand. Ihr Magen zog sich vor Angst zusammen. John musste etwas Schreckliches zugestoßen sein.
    »Wir sind fast da«, informierte Howie sie, als sie einen Gang entlangliefen, in dem es von Anzugträgern und Männern wimmelte, die in den Mannschaftsfarben der Chinooks gekleidet waren. Sie eilten an einer geschlossenen Tür mit der
Aufschrift »Umkleidekabine« vorbei und bogen noch einmal durch eine Flügeltür rechts ab.
    Und dort saß John und plauderte vor einem großen blauen Chinooks-Banner mit einem Fernsehreporter. Mit feuchten Haaren und schweißglänzender Haut sah er aus wie ein Mann, der ein hartes Spiel hinter sich hatte, aber verletzt schien er nicht zu sein. Er hatte sein Trikot und den Schulterschutz ausgezogen und trug ein blaues T-Shirt, das durchnässt war und an seiner breiten Brust klebte. Er trug noch immer seine Eishockeyshorts, die gerippten Socken und die großen Beinschützer, aber die Schlittschuhe hatte er abgelegt. Auch ohne seine Ausrüstung sah er riesig aus.
    »Tkachuk hat Ihnen in den letzten fünf Spielminuten einen ganz schönen Schlag versetzt. Wie fühlen Sie sich?«, fragte der Reporter und hielt John ein Mikrofon unter die Nase.
    »Ziemlich gut. Das wird eine Prellung, aber so ist Eishockey

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